Sechs Festnahmen nach Rekord-Kokainfund im Hamburger Hafen!
Am 19.06.2025 nahmen die Hamburger Polizei sechs Verdächtige nach einem großen Kokainfund im Hafen fest, während die Drogenkriminalität in Europa zunimmt.

Sechs Festnahmen nach Rekord-Kokainfund im Hamburger Hafen!
Im Hamburger Hafen ist erneut eine große Menge Kokain sichergestellt worden. Die Hamburger Polizei hat nach dem Fund von 3.600 Kilogramm der Droge in Großbritannien sechs Tatverdächtige festgenommen. Das Kokain wurde vergangene Woche im Hafen von Southampton, versteckt zwischen Bananen in einem Kühlcontainer, entdeckt. Dieser Container wurde anschließend auf ein Schiff verladen und nach Hamburg transportiert. Dort brachten die Verdächtigen den Container mit einem Lastwagen in eine Lagerhalle nach Winsen/Luhe (Kreis Harburg, Niedersachsen). Der Marktwert des Kokains wird auf rund 90 Millionen Euro geschätzt, wie radiowaf.de berichtet.
Das Spezialeinsatzkommando der Polizei nahm in der Lagerhalle am Sonntag fünf Männer im Alter von 26 bis 41 Jahren fest. Ein 53-jähriger Mann wurde in seiner Wohnung in einem angrenzenden Mehrfamilienhaus gestellt, wo auch Beweismittel sichergestellt wurden. Gegen drei Kolumbianer und einen Belarussen wurden Haftbefehle erlassen. Ein 41-jähriger Deutscher und der 53-jährige Türke kamen wieder auf freien Fuß. Der Kokainfund ist zwar massiv, jedoch nicht der größte in Hamburg; so wurden 2021 bereits 16 Tonnen in einem ähnlichen Fall sichergestellt.
Kokainhandel im Hamburger Hafen – Ein wachsendes Problem
Die Menge des im Hamburger Hafen sichergestellten Kokains hat sich in den letzten fünf Jahren verdreifacht. Während 2019 noch 9,5 Tonnen entdeckt wurden, waren es 2023 bereits 33,9 Tonnen. Die nicht entdeckte Menge wird von den Sicherheitsbehörden als erheblich höher eingeschätzt, was auf einen massiven Kokainzufuhrdruck aus südamerikanischen Produktions- und Transitländern hindeutet. Der Hamburger Hafen, als drittgrößter Seehafen Europas, rückt immer mehr in den Fokus krimineller Gruppierungen, wie t-online.de berichtet.
Um der zunehmenden Drogenkriminalität entgegenzuwirken, haben Sicherheitsbehörden zusammen mit der Hafenwirtschaft die „Allianz sicherer Hafen“ gegründet. Diese Initiative verfolgt sowohl präventive als auch repressive Ansätze, um die Kriminalität in den Häfen zu bekämpfen. Eine Awareness-Kampagne für Hafenarbeiter wurde präsentiert, um diese vor den Anwerbeversuchen von Drogenkartellen zu warnen. Zudem wird ein anonymes Hinweisportal eingerichtet, welches die Meldung verdächtiger Aktivitäten erleichtern soll.
Europäische Hafenallianz – Ein gemeinsames Ziel
Die EU-Kommission hat die „Europäische Hafenallianz“ ins Leben gerufen, um den Drogenhandel in Seehäfen zu bekämpfen. Diese Allianz zielt darauf ab, die Methoden gegen Kokainschmuggel zu harmonisieren und die Zusammenarbeit mit den Herkunftshäfen zu verbessern. Die Kooperationsmaßnahmen sind entscheidend, da zentrale europäische Hafenstädte wie Antwerpen, Rotterdam und Hamburg aufgrund ihrer strategischen Lage häufig für den Kokainschmuggel genutzt werden. Im Jahr 2023 wurden in diesen Häfen insgesamt 210 Tonnen Kokain sichergestellt – ein besorgniserregender Trend, der in Zukunft weiter beobachtet werden muss, wie die swp-berlin.org berichtet.
In Anbetracht der zunehmend professionellen Strukturen, welche die Organisierte Kriminalität nutzt, sind verbesserte Sicherheitsmaßnahmen in den Häfen dringend notwendig. Der Hamburger Hafen bleibt ein zentraler Zielhafen für Kokainlieferungen aus Lateinamerika, weshalb die Zusammenarbeit zwischen den Zoll- und Strafverfolgungsbehörden intensiviert werden muss, um gegen die kriminellen Netzwerke effektiv vorzugehen.