Sicherheitskräfte trainieren für den Ernstfall: Messerstecherei simulierter Einsatz in Moers!
Workshop zur notfallmedizinischen Fortbildung in Moers: „Besondere Einsatzlagen“ bietet praxisnahe Trainings für Einsatzkräfte.

Sicherheitskräfte trainieren für den Ernstfall: Messerstecherei simulierter Einsatz in Moers!
In Moers wird notfallmedizinische Bildung großgeschrieben! Im Rahmen der Fortbildungsreihe „Bethanien rettet“ fand Mitte November ein spannender Workshop zu „Besonderen Einsatzlagen“ statt, organisiert von der Klinik für Notfallmedizin des Krankenhauses Bethanien in Kooperation mit der Feuerwehr und Polizei. Unter der Leitung von Dr. Alexandra Dittmer, einer Oberärztin und Initiatorin der Reihe, sowie Isabelle Thelen, einer Notfallsanitäterin der Feuerwehr Moers, wurden die Teilnehmer in einem eindrucksvollen Setting auf die Herausforderungen von unvorhersehbaren und dynamischen Szenarien vorbereitet.
Die Veranstaltung, die in der Feuer- und Rettungswache Moers stattfand, umfasste sowohl Vorträge als auch praktisches Skilltraining. Besonders in den Vordergrund gerückt wurde das Training einer „Besonderen Einsatzlage“ (BEL), wie sie zum Beispiel bei Terroranschlägen oder Amokläufen auftreten können. Bei einem simulierten Szenario einer „Messerstecherei in einer Diskothek“ wurden die Teilnehmenden gefordert, ihre Kenntnisse unter erschwerten Bedingungen zu beweisen: Dunkelheit, laute Musik, vernebelte Räume und Strobolicht stellten zusätzlich zum Stressfaktor die Versorgung mehrerer schwerverletzter Personen in den Mittelpunkt.
Trainingsinhalte und Herausforderungen
Die Ziele des Workshops waren klar: ein koordiniertes Vorgehen zwischen Rettungsdienst, Polizei und Feuerwehr zu etablieren. Es wurde auf zahlreiche Aspekte geachtet, darunter die Abbindung verletzter Extremitäten mit Tourniquets und das Anlegen von Druckverbänden. Zur Simulation realitätsnaher Bedingungen kamen Materialien wie Kunstblut, abgelaufenes Inventurmaterial und echte Schweinerippen für Brustkorbverletzungen zum Einsatz. Diese Methoden sorgten für ein eindrucksvolles Trainingserlebnis.
Vor allem die Rückmeldungen der Teilnehmer:innen waren durchweg positiv. Viele berichteten von wertvollen Einblicken in Handlungsweisen und Dynamiken in kritischen Situationen. Die Fortbildungsreihe „Bethanien rettet“ hat sich seit ihrer Einführung im Jahr 2020 zu einem Fixpunkt für die kontinuierliche Weiterbildung im notfallmedizinischen Bereich etabliert; sie findet einmal im Quartal statt.
Erweiterung der Notfallmedizin
Die Notwendigkeit solcher Fortbildungen ist drängend, denn Einsatzkräfte wie Polizisten, Soldaten und Rettungsdienste sind täglich hohen Risiken ausgesetzt. Die zunehmende Gewaltbereitschaft und die Häufigkeit von Messerattacken sowie Schusswaffengebrauch machen Einsätze nicht nur gefährlicher, sondern auch komplexer. Leider zeigen Studien, dass viele Einsatzkräfte oft nur über rudimentäre Erste-Hilfe-Kenntnisse verfügen und sich in Notfallsituationen unsicher fühlen. Ein neuer Kurs in taktischer Notfallmedizin, geleitet von einem Team aus Polizisten, ehemaligen Soldaten und einem Notarzt, zielt darauf ab, praxiserprobte Techniken zu vermitteln, die bei Schussverletzungen, schweren Blutungen oder Atemwegsproblemen sofort umsetzbar sind, wie PPF Germany berichtet.
Angesichts dieser Herausforderungen ist es mehr denn je wichtig, dass Einsatzkräfte bestmöglich geschult werden, um in kritischen Momenten schnell und effektiv handeln zu können. Diese Maßnahmen sind nicht nur für die Sicherheit der Einsatzkräfte, sondern auch für die der Zivilbevölkerung von großer Bedeutung.