Vollsperrung der Betuwe-Linie: Pendler in Not bis Ende August!

Vollsperrung der Betuwe-Linie: Pendler in Not bis Ende August!
Ab heute Abend um 21 Uhr kommt es am Niederrhein zu massiven Einschränkungen im Bahnverkehr. Aufgrund umfangreicher Bauarbeiten an der Betuwe-Line, einer wichtigen Güterverkehrsstrecke in Europa, wird die Verbindung zwischen der deutsch-niederländischen Grenze und dem Ruhrgebiet bis voraussichtlich zum 26. August 2025 vollständig gesperrt. Diese Maßnahme betrifft sowohl den Nah- als auch den Fernverkehr, einschließlich der Gütertransporte. Pendler müssen sich auf alternative Reisewege einstellen, da Ersatzbusse die Züge auf den Linien RE5, RE8, RE13, RE19 und RE49 ersetzen werden. Diese Informationen gibt WDR weiter.
Die Bauarbeiten sind Teil eines langfristigen Projekts zur Verbesserung der Schieneninfrastruktur, das bereits in den 90er-Jahren begonnen hat. Auf niederländischer Seite wurden die Arbeiten schon 2007 abgeschlossen, während die Situation auf deutscher Seite durch Verzögerungen geprägt ist. Gleichzeitig wird mit den Maßnahmen die Strecke eingleisig befahrbar sein, was allerdings mit erheblichen Einschränkungen einhergeht. Fernverkehrszüge werden über Venlo umgeleitet, was zu einer Fahrzeitverlängerung von etwa 30 Minuten führt. Information zum Schienenersatzverkehr sind auf zuginfo.nrw verfügbar, wie die NRZ hervorhebt.
Umfangreiche Bauarbeiten
Zusätzlich zur Vollsperrung stehen im Rahmen des Projekts auch die Erneuerung von Brücken und Gleisen auf dem Plan. Ein besonderes Augenmerk liegt zudem auf der geplanten Erweiterung der Brücke über den Wesel-Datteln-Kanal, die sowohl in der Breite als auch in der Höhe für größere Schiffe angepasst wird. Für den Ausbau der Betuwe-Linie müssen 47 Brücken erneuert und 38 neue Brücken errichtet werden. Die Arbeiten werden in mehreren Phasen durchgeführt und sind auf mehrere Jahre angelegt, wobei die nächsten größeren Teilabschnitte bereits für November 2023 anstehen.
Die Infrastruktur ist entscheidend für den Personen- und Güterverkehr in Europa. Deutschland verfügt mit rund 38.400 Kilometern über das größte nationalen Schienennetz. Damit spielt die Schieneninfrastruktur eine wichtige Rolle in der europäischen Verkehrspolitik. Ein hoher Anteil des Güterverkehrs wird jedoch nach wie vor über die Straße abgewickelt, was in Anbetracht der Klimaziele nicht nachhaltig ist. Der Schienengüterverkehr verursacht im Schnitt nur 15-20 Gramm CO₂ pro Tonnenkilometer, während der Straßentransport etwa 62 Gramm erreicht, wie auf Hajo Springmann nachzulesen ist.
Obwohl die kürzlichen Bauarbeiten für die Pendler und Transportunternehmen Unannehmlichkeiten mit sich bringen, sind sie notwendig, um eine moderne und leistungsfähige Schieneninfrastruktur sicherzustellen. Langfristig wird sich das Engagement der Bahnunternehmen in diesem Bereich auszahlen, verspricht doch das Projekt eine bessere Anbindung der Transporte und eine Reduzierung des CO₂-Ausstoßes im europäischen Raum.