Wohnungslosigkeit in NRW erreicht Rekordhoch – Was sind die Gründe?

Die Wohnungslosigkeit in Nordrhein-Westfalen erreicht 2024 mit 122.000 Betroffenen einen Höchststand. Ursachen und Lösungsansätze werden diskutiert.

Die Wohnungslosigkeit in Nordrhein-Westfalen erreicht 2024 mit 122.000 Betroffenen einen Höchststand. Ursachen und Lösungsansätze werden diskutiert.
Die Wohnungslosigkeit in Nordrhein-Westfalen erreicht 2024 mit 122.000 Betroffenen einen Höchststand. Ursachen und Lösungsansätze werden diskutiert.

Wohnungslosigkeit in NRW erreicht Rekordhoch – Was sind die Gründe?

Die Wohnungslosigkeit in Nordrhein-Westfalen hat einen alarmierenden Höchststand erreicht. Laut den neuesten Zahlen berichtete n-tv, dass im Jahr 2024 rund 122.000 Menschen in NRW ohne eigene Wohnung lebten. Dies entspricht einem Anstieg von 12,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was nicht nur besorgniserregend ist, sondern auch den höchsten Wert seit Beginn der Erhebung im Jahr 2011 darstellt.

Doch wie sieht die Situation tatsächlich vor Ort aus? Es ist wichtig zu wissen, dass nur ein kleiner Teil der Wohnungslosen tatsächlich auf der Straße lebt. Etwa 99 Prozent finden sich in Notunterkünften oder bei Bekannten wieder. Der Anstieg der Wohnungslosigkeit wird teilweise auf die Fluchtbewegungen infolge des russischen Überfalls auf die Ukraine zurückgeführt, mit gut 70 Prozent der Betroffenen, die als anerkannte Geflüchtete registriert sind.

Die Hintergründe der Wohnungsnot

Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales in NRW hat am 23. Juni 2025 die aktuelle Wohnungslosenstatistik veröffentlicht. Diese zeigt, dass zum Stichtag 30. Juni 2024 insgesamt 122.170 wohnungslose Personen erfasst wurden. Ein beunruhigender Trend, denn er wird durch Nachmeldungen von seit 2021 anerkannten Geflüchteten verstärkt. Die Pressestelle des Ministeriums hebt hervor, dass der größte Teil der Wohnungslosen – 78,4 Prozent – keine deutsche Staatsangehörigkeit besitzt, was auf die Herausforderungen hinweist, die mit der Integration von Neuankömmlingen einhergehen.

Sozialminister Karl-Josef Laumann (CDU) kommentiert den Anstieg mit der Aussage, dass die Fortsetzung des Kampfes gegen Obdach- und Wohnungslosigkeit von großer Bedeutung ist. Die Landesinitiative „Endlich ein Zuhause“, die bereits seit 2019 aktiv ist, unterstützt Kommunen und Träger in der Wohnungslosenhilfe. Die Fördermittel dafür wurden seit 2018 signifikant erhöht – von 1,85 Millionen Euro auf nunmehr 15,6 Millionen Euro jährlich.

Die Situation in großen Städten

In Städten wie Dortmund und Köln ist die Lage besonders angespannt. Dortmund verzeichnete 497 wohnungslos gemeldete Personen, während es in Köln 438 waren. Diese beiden Städte gelten als Hotspots für Obdachlose in NRW. Die Statistiken belegen, dass auch bundesweit die Wohnungs- und Obdachlosigkeit ein ernstzunehmendes Problem darstellt. So leben in Deutschland insgesamt rund 532.000 Menschen ohne eigenes Zuhause, darunter etwa 47.300 Obdachlose, was die Dringlichkeit der Thematik unterstreicht.

Die Gründe für Wohnungslosigkeit sind vielfältig. Neben Fluchtbewegungen und der steigenden Mietbelastung ist ein Hauptfaktor der Verlust von Wohnraum durch Mietschulden. Eine aktuelle Studie zeigt, dass bei 65 Prozent der Obdachlosen die Dauer der Wohnungslosigkeit über ein Jahr beträgt und bei 11 Prozent sogar über zehn Jahre. Diese erschreckenden Zahlen geben Anlass zur Sorge und verdeutlichen die Notwendigkeit dringend benötigter Lösungsansätze.

Die Tatsache, dass 25 Prozent der wohnungslosen Personen Kinder und Jugendliche sind, lässt die Alarmglocken läuten. So müssen vor allem diese vulnerablen Gruppen besonders geschützt werden, um ihnen die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Maßnahmen zur Bekämpfung dieser Krise müssen Priorität haben, denn jeder Mensch hat das Recht auf ein eigenes Zuhause.

Abschließend bleibt zu sagen, dass in Nordrhein-Westfalen, und speziell in Städten wie Köln, da einiges im Argen liegt. Die gesellschaftliche Verantwortung muss ernst genommen werden, um der wachsenden Zahl der Wohnungslosen entgegenzutreten und Lösungen zu finden, die nicht nur temporär sind, sondern nachhaltige Perspektiven bieten.

Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie in den Berichten von n-tv, Land NRW sowie Statista.