Kölns Feierabendmarkt Meet and Eat vor dem Aus – Was jetzt?

Kölns Feierabendmarkt Meet and Eat vor dem Aus – Was jetzt?
Der Kölner Feierabendwochenmarkt „Meet and Eat“ am Rudolfplatz steht vor dem Aus. Der beliebte Markt, der seit 2015 jeden Donnerstag von 16 bis 21 Uhr gastronomische Leckerbissen und lokale Produkte anbietet, hat bereits seit Juli 2023 das Gefühl, auf der Kippe zu stehen. Die Stadt Köln hat dem Betreiber Agrar-Konzept mitgeteilt, dass die Genehmigung des Marktes nicht verlängert wird; der letzte Markt unter der aktuellen Genehmigung findet am 30. September 2025 statt. Dies sorgte nicht nur bei den Betreibern, sondern auch bei vielen Kölnern für Besorgnis, die den Markt als Bestandteil ihres Stadtlebens schätzen.
Das Angebot auf dem Markt umfasst alles, was das Herz begehrt – von Streetfood und Drinks bis hin zu traditionellen Marktwaren. Doch laut dem Rechtsamt der Stadt Köln erfüllt der Markt nicht mehr den Charakter eines Wochenmarkts. Insbesondere wurde bemängelt, dass viele Stände nicht mit frischen Lebensmitteln, sondern mit vorverarbeiteten Produkten bestückt sind. „Meet and Eat“ hat im Laufe der Jahre stark an der Anzahl der Stände reduziert; von ursprünglich zehn Ständen mit frischen Lebensmitteln sind aktuell nur noch zwei bis drei übrig geblieben, was die Stadtverwaltung zur Entscheidung führte, den Markt nicht als Wochenmarkt anzuerkennen, sondern als Veranstaltung zu klassifizieren. Das hat weitreichende Folgen, denn würde der Markt zu einer Veranstaltung umgemünzt, müssten die Betreiber mit höheren Gebühren und einer weniger regelmäßigen Durchführung rechnen. „Das Format funktioniert nur wöchentlich“, betont David Frahsek, Geschäftsführer von Agrar-Konzept, und setzt sich dafür ein, dass der Markt möglichst erhalten bleibt.
Politischer Rückhalt und neue Ideen
Die Kölner Politik, einschließlich der Grünen, CDU, SPD, Linke, FDP und Volt, hat sich für die Fortführung des Marktes ausgesprochen und ruft die Stadtverwaltung dazu auf, eine Lösung zu finden. Auch CDU-Ratsmitglied Werner Marx hat bereits Anfragen zur Rechtmäßigkeit des Marktes gestellt. Er sieht die Notwendigkeit, die Anzahl der Obst- und Gemüsehändler zu erhöhen, was bisher jedoch gescheitert ist, trotz reduzierter Mieten. In einer Zeit, in der lokale Märkte und ihre Vielfalt wichtig sind, ist der Verlust eines so prominenten Marktes wie „Meet and Eat“ ein schmerzhafter Schritt für die Kölner Community.
Ein Vorschlag von Marx, den Markt wöchentlich an verschiedenen Orten in der Stadt zu veranstalten, könnte eine Möglichkeit sein, den rechtlichen Anforderungen gerecht zu werden. Das würde jedoch die Planung und Organisation erheblich erschweren und könnte dem ursprünglichen Konzept abträglich sein.
Der Platz der Wochenmärkte in Köln
Ob der Markt tatsächlich erhalten bleibt, wird sich bis Ende September zeigen. Die Stadt steht unter Druck, eine Lösung zu finden, die sowohl den rechtlichen Anforderungen gerecht wird als auch dem Angebot an frischen Lebensmitteln in der Stadt eine Chance gibt. Die nächsten Wochen könnten entscheidend für die Zukunft des Abendmarktes am Rudolfplatz sein.