Weidel nennt Merz den Lügenkanzler: Debatte über Deutschlands Zukunft entbrannt

Weidel nennt Merz den Lügenkanzler: Debatte über Deutschlands Zukunft entbrannt
Am 9. Juli 2025 kommt es im Bundestag zu einer hitzigen Debatte, die die Gemüter erhitzt und die politischen Fronten verdeutlicht. Alice Weidel, die Oppositionsführerin der AfD, eröffnet die Generaldebatte und spart nicht mit harten Vorwürfen gegen den Bundeskanzler Friedrich Merz. Sie wirft ihm „Realitätsflucht“ vor und behauptet, dass der Neustart, den Merz versprochen habe, nur eine Fortsetzung der Politik der Ampelregierung sei. „Deutschland befindet sich im Niedergang“, betont Weidel, während sie die Schwarz-Rote Koalition für ihren Verzicht auf eine Senkung der Stromsteuer kritisiert.
In ihrer leidenschaftlichen Rede lässt Weidel an Merz kein gutes Haar. Sie nennt ihn den „Papierkanzler“ und beschuldigt ihn, sich von der SPD vorführen zu lassen. Merz, der erst seit 65 Tagen im Amt ist, müsse sich langsamer als erwartet den Vorwurf gefallen lassen, nicht die versprochenen Veränderungen zu bringen. Dies bestätigt auch rp-online, wonach Weidel Merz auch als „Lügenkanzler“ bezeichnet und ihm Wortbruch sowie Wahlbetrug vorwirft.
Der Haushalt und seine Herausforderungen
Im Hintergrund der lebhaften Debatte steht der Etatentwurf für 2025, welcher von Finanzminister Lars Klingbeil vorgestellt wurde. Mit geplanten Ausgaben von 503 Milliarden Euro, einem Anstieg von 6,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, macht die Regierung deutlich, dass sie auch in schwierigen Zeiten investitionsfreudig bleiben will. Allerdings soll ein erheblicher Teil – 81,8 Milliarden Euro – über Kredite finanziert werden, was die Schuldenlast noch weiter erhöhen wird. Bis 2029 plant das Kabinett, insgesamt fast 850 Milliarden Euro neue Schulden zu machen.
Weidel nutzt die Gelegenheit, um an die Regierung zu appellieren, die Migrationspolitik zu überdenken. An dieser Stelle wird sie deutlich: „Unzureichende Grenzkontrollen und Einschränkungen beim Familiennachzug sind einfach nicht akzeptabel.“ Auch Thematisierungen zu Gewalt und Schulproblemen in Deutschland kommen bei Weidel nicht zu kurz und untermauern ihre kritische Sicht auf die neue Regierung.
Politische Zugriffe und Empörungswelle
Die Auseinandersetzungen in der Generaldebatte werfen ein Licht auf die derzeitige politische Stimmung im Land. Merz kontert die Vorwürfe von Weidel, die seine Ansichten als nationalistisch abtut, und versucht, den Bürgern Mut und Zuversicht zu vermitteln. „Wir haben einen Stimmungsumschwung erreicht“, verkündet er optimistisch und verweist auf die Führungsrolle Deutschlands in der EU und NATO, für die höhere Verteidigungsausgaben notwendig seien. Berechtigt stellt sueddeutsche.de fest, dass die Diskussion nicht nur um Zahlen, sondern auch um die Vision und die Richtung für Deutschlands Zukunft geht.
Während Weidel die Überlegungen der SPD und deren Kandidatin für das Bundesverfassungsgericht, Frauke Brosius-Gersdorf, kritisiert, zeigt sich auch die AfD als stärkste Oppositionsfraktion, die das Recht hat, die Debatte über den Kanzleretat zu eröffnen. Diese brandheiße Kontroverse verdeutlicht mehr als nur politische Differenzen; sie ist auch ein Spiegelbild der aktuellen gesellschaftlichen Spannungen in Deutschland.
Unabhängig davon, wie die Debatte endet, eines steht fest: Die politischen Fronten sind klar und der Einfluss der AfD als Oppositionskraft wird nicht weniger dramatisch werden.