Ahrtalbahn-Wiederaufbau: 20-Minuten-Takt vorerst geplatzt!

Ahrtalbahn-Wiederaufbau: 20-Minuten-Takt vorerst geplatzt!
Die Ahrtalbahn war vor fast vier Jahren das Opfer einer verheerenden Flutkatastrophe, die die gesamte Strecke zerstörte. Trotz der laufenden Wiederaufbauarbeiten müssen sich Pendler und Reisende in der Region auf eine bittere Enttäuschung einstellen: Der ursprünglich angestrebte 20-Minuten-Takt für die Züge wird nicht realisiert. Wie SWR Aktuell berichtet, wird der reguläre Verkehr erst einmal auf zwei Regionalzüge pro Stunde festgelegt, gleich wie vor der Katastrophe. Dass man hier von einem tragischen Umstand spricht, ist wahrlich nicht übertrieben.
Ursprünglich sollten die Züge bereits Ende des Jahres dreimal pro Stunde fahren. Doch laut dem zuständigen Zweckverband SPNV-Nord ist dies aus finanziellen Gründen nicht möglich. Denn im aktuellen Landeshaushalt von Rheinland-Pfalz fehlen die nötigen Mittel für zusätzliche Fahrten. So bleibt den Fahrgästen lediglich ein unregelmäßiger Takt zwischen 20 und 40 Minuten, was die Situation nicht erleichtert.
Wiederaufbau der Ahrtalbahn
Die Deutsche Bahn (DB) hat mittlerweile den letzten zerstörten Abschnitt der Ahrtalbahn zwischen Walporzheim und Ahrbrück im Fokus, wie DB berichtet. Dieser wird in den nächsten gut zwei Jahren neu aufgebaut. Das Projekt wird in enger Zusammenarbeit mit dem Bund, dem Land Rheinland-Pfalz und den jeweiligen Gemeinden durchgeführt.
Obwohl die Arbeiten bis Ende 2025 abgeschlossen sein sollen und die Ahrtalbahn dann wieder durchgehend befahrbar ist, wird an einem 20-Minuten-Takt in der Zukunft gearbeitet. Dieser basiert jedoch auf der Hoffnung des SPNV-Nord und dem Wunsch der Kreisverwaltung Ahrweiler. Der Auf- und Ausbau umfasst den Ersatz von neun Brücken, fast allen Stützbauwerken, Bahndämmen, insgesamt 16 Kilometern Gleisen und acht Weichen. Sechs Bahnhöfe und sieben Bahnübergänge werden ebenfalls instandgesetzt.
Die Notwendigkeit einer soliden Infrastruktur zeigt sich besonders in den jüngsten Entwicklungen; die Bahn plant, die Strecke mit moderner elektrischer Stellwerkstechnik auszurüsten. Berthold Huber, Vorstand Infrastruktur der DB, hebt die Bedeutung dieser Strecke für die Region hervor und Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr, erwähnt die schnellen Fortschritte beim Wiederaufbau. Auch Ministerpräsidentin Malu Dreyer lobt die enge Kooperation aller Beteiligten.
Infrastruktur und Synergien
Ein weiteres wichtiges Detail ist, dass die Infrastruktur nicht nur wiederhergestellt, sondern auch widerstandsfähiger gegen extreme Wetterereignisse gestaltet wird. Die neuen Brückenkonstruktionen werden ohne Mittelpfeiler in der Ahr geplant, um möglichen Hochwasserangriffen besser trotzen zu können. All dies geschieht im Rahmen von Synergien, die der parallele Ausbau des Ahrtal-Radwegs bietet. Dieser soll den Verkehrsfluss weiter verbessern.
In der Zwischenzeit sind Busse als Ersatz für die Züge zwischen Walporzheim und Ahrbrück im Einsatz, bis die Strecke wieder in Betrieb genommen werden kann. Die DB hat bereits einige Baumaßnahmen erfolgreich abgeschlossen, die im Rahmen der Wiederherstellung der Bahninfrastruktur in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz durchgeführt werden, wie Flut Aufbau berichtet.
Es bleibt abzuwarten, ob der Wunsch nach einem regelmäßigen 20-Minuten-Takt in Zukunft Wirklichkeit werden kann. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt – und so hofft der SPNV-Nord, dass die Finanzierung in der Zukunft gesichert werden kann. Die Wiederherstellung der Ahrtalbahn ist ein weiterer Schritt, um die betroffenen Regionen wieder zu verbinden und zum Blühen zu bringen.