Flutgedenktag in Hönningen: Erinnerungen, Gemeinschaft und Lichtblicke

Flutgedenktag in Hönningen: Erinnerungen, Gemeinschaft und Lichtblicke
Am 14. Juli 2023 war es wieder soweit: Der Jahrestag der verheerenden Flutkatastrophe von 2021 wurde zum vierten Mal begangen. Aus diesem Anlass luden die Verbandsgemeinde Altenahr, die Pfarreiengemeinschaft Altenahr und die Ortsgemeinde Hönningen zu einem bewegenden Flutgedenkgottesdienst auf den Mehrgenerationenplatz in Hönningen ein. Damit wird nicht nur der Vergangenheit gedacht, sondern auch die Gegenwart und die Zukunft im Blick gehalten. Zum Motto „Alles hat seine Zeit – Den Blick wagen“ versammelten sich rund 150 Menschen aus der Region, um gemeinsam zu gedenken und sich auszutauschen.
Der Gottesdienst, geleitet von Manuela Kremer-Breuer und Pastor Axel Spiller, behandelte die prägende Vergangenheit des 14. Juli 2021, die gegenwärtigen Herausforderungen im Jahr 2025 und die Hoffnungen für die Zukunft. Ein eindrucksvolles Symbol für die Reflexion der Themen war eine Mauer mit einem Durchbruch, die die Verletzlichkeit und gleichzeitig den Neuanfang der Gemeinschaft darstellte. Als kleine Geste der Verbundenheit erhielten die Besucher Kaleidoskope, die die bunte Vielfalt der Gemeinschaft symbolisieren sollten. Am Ende der Feierlichkeiten bot sich den Anwesenden die Möglichkeit, an einer symbolischen Steinmauer eine Kerze zu entzünden, um ein Licht der Hoffnung zu setzen.
Ein Raum für Begegnung und Austausch
Nach dem Gottesdienst waren alle Anwesenden eingeladen, sich im Ferienlager der DJK Stadtlohn zu einem gemütlichen Austausch zu treffen. So verstand sich der Gedenktag nicht nur als bloße Erinnerungsfeier, sondern als Plattform für Gemeinschaft und gegenseitige Unterstützung. Denn während die Wunden der Flutkatastrophe noch nicht vollständig verheilt sind, ist es umso wichtiger, dass der Zusammenhalt in der Region gestärkt wird.
Die Flut hat viele Menschen schwer getroffen und ihr Leben auf den Kopf gestellt. Auch wenn die Wunden von damals noch tief sitzen, ist die Gemeinschaft bestrebt, nicht aufzugeben. Im Rahmen dieser Bemühungen begrüßt die Pfarreiengemeinschaft Altenahr eine bedeutende Initiative: Am 15. November 2025 wird das „Ahrtalkreuz“ in der Pfarrkirche Maria Verkündigung in Altenahr eingeweiht. Dies wird von Bischof Stefan Ackermann geleitet. Das Kreuz entstand aufgrund der schmerzhaften Erfahrungen und ist ein Symbol für die Trauer und den Wiederaufbau, den die Region durchlebt hat.
Ein Symbol für die Zukunft
Die Idee für das „Ahrtalkreuz“ wurde während der Corona-Pandemie geboren und spiegelt die Herausforderungen wider, die die Menschen im Ahrtal erlebt haben. Dabei wurde eine Initiative ins Leben gerufen, die persönliche Erlebnisse in Pappboxen entlang der Ahr sammelte. Diese gesammelten Materialien – Tagebucheinträge, Kinderzeichnungen, Totenbildchen und vieles mehr – wurden von Bildhauer Rudolf Schneider verwendet, um ein eindrucksvolles Kunstwerk zu schaffen. Das Kreuz ist somit nicht nur ein Erinnerungsstück, sondern auch ein Zeichen der Solidarität und des Zusammenhalts in schweren Zeiten.
Der Abend der Weihe schließt mit einem „Abend des Lichts“, der die Möglichkeit zur Besinnung und zum Austausch mit Seelsorgern bietet. Die Organisatoren Praxedis v. Boeselager, Anne Mathar, Sigrid Schneider und Britta Wolber haben mit viel Herzblut an diesem besonderen Projekt gearbeitet und laden die Gemeinschaft dazu ein, Teil dieses bedeutenden Ereignisses zu werden.
In einer Zeit, in der die Erinnerung an die Flutkatastrophe noch präsent ist, ist es besonders wichtig, den Blick auf das Gemeinsame zu richten und die Hoffnung auf eine positive Zukunft nicht aufzugeben. Blick aktuell und Pfarreiengemeinschaft Altenahr berichten ebenfalls von den Vorbereitungen und den Aktivitäten, die dazu beitragen, dass die Gemeinden nicht in der Vergangenheit verharren, sondern einen Weg in die Zukunft finden.