Gansweg in Bad Münster: Kommt die Wiedereröffnung nach zehn Jahren?

Oberbürgermeister Letz und Ministerin Schmitt besichtigen gesperrten Gansweg in Bad Münster zur Wiederherstellung nach Felssturz.

Oberbürgermeister Letz und Ministerin Schmitt besichtigen gesperrten Gansweg in Bad Münster zur Wiederherstellung nach Felssturz.
Oberbürgermeister Letz und Ministerin Schmitt besichtigen gesperrten Gansweg in Bad Münster zur Wiederherstellung nach Felssturz.

Gansweg in Bad Münster: Kommt die Wiedereröffnung nach zehn Jahren?

Der Gansweg in Bad Münster am Stein könnte bald wieder passierbar sein – und das nach einer zehnjährigen Durststrecke. Was vor eben dieser Dekade begann, ist eine Geschichte über einen verheerenden Felssturz. Damals, im Sommer 2015, fiel ein massiver Felsbrocken vom Rheingrafenstein herab und riss nicht nur den Wanderweg mit sich, sondern auch den damaligen Steinschlagschutz. Seither ist der beliebte Wanderweg vollständig gesperrt, was einen erheblichen Rückgang des Tourismus in der Region nach sich zog. Doch es gibt Licht am Ende des Tunnels, wie Antenne KH berichtet.

Im Rahmen eines Vor-Ort-Termins hat Oberbürgermeister Emanuel Letz die Dringlichkeit der Wiedereröffnung des Ganswegs hervorgehoben. An seiner Seite waren Verkehrsministerin Daniela Schmitt, Dr. Helmut Martin und Vertreter der Stadtverwaltung. Gemeinsam begingen sie die Strecke vom Fähranleger bis ins Huttental und diskutierten über die bedeutende Rolle dieses Wanderweges. „Der Gansweg ist für die Region ein wichtiger touristischer Baustein“, so Letz.

Hindernisse überwinden

Der Gansweg könnte bald wieder zu einem idyllischen Ort für Wanderer werden, doch die Hürden sind nicht zu unterschätzen. Umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen sind notwendig, um den Pfad wieder zu öffnen. Die Stadt hat jedoch mit finanziellen Engpässen zu kämpfen, die bislang viele Versuche zur Wiederherstellung behinderten. Auch Ministerin Schmitt zeigte Verständnis für die Situation und war offen für Gespräche über Lösungen. Ein neues Urteil des Bundesgerichtshofs, das am 21. September 2023 gefällt wurde, könnte die Wiedereröffnung des Weges in neuem Licht erscheinen lassen. Es betrifft die Planung von Wanderwegen und könnte Einfluss auf zukünftige Projekte haben, wie die Rhein-Zeitung berichtet.

Immerhin können mittlerweile Gleichgesinnte, die unter dem Felssturz gelitten haben, Wege finden, um sich gegenseitig zu unterstützen. Dies könnte der Stadt neue Impulse geben, um den Gansweg endlich wieder in seinen ursprünglichen Zustand zu versetzen. Alle Beteiligten scheinen ein gutes Händchen zu haben, sodass sich Touristen und Einheimische gleichzeitig auf eine künftige Nutzung freuen können.

Klimawandel im Hinterkopf

Doch nicht nur in Bad Münster macht die Natur ihre Launen deutlich. Auch anderswo in Europa sind die Folgen des Klimawandels spürbar. Aktuelle Berichte über drohende Bergstürze, wie im Kanton Wallis in der Schweiz, zeigen, dass die Hangbewegungen auch in dieser Region zunehmen. Professor Michael Krautblatter weist darauf hin, dass die Erwärmung von Permafrost ein übergeordnetes Problem darstellt, das auch die Stabilität misslicher Terrain beeinflusst. Ähnliche Zuschauerszenarien haben wir zuletzt am Hochvogel in Bayern gesehen, wo immer mehr Risse in den Bergen sichtbar werden. Über all dem schwebt die Frage: Wie sicher sind unsere Wanderwege?

Die Wiederbelebung des Ganswegs könnte nicht nur eine Rückkehr zur Natur für die Menschen in Bad Münster bedeuten, sondern gleichzeitig eine Mahnung an alle, die Natur ernst zu nehmen und die Entwicklungen sowohl lokal als auch global zu beobachten. Wenn irgendwo ein Fels ins Rutschen gerät, könnte es sich als Vorbote für eine breitere Problematik entpuppen, die den Wanderfreund und Naturliebhaber gleichermaßen betrifft. Bleiben wir also gespannt, ob der Gansweg tatsächlich bald wieder einladend für Spaziergänger und Wanderer sein wird.