Kreis Alzey-Worms: Rekordzuschuss für Jugendamt 2026 – Ein Aufschrei!

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Landrat Sippel präsentiert Etat des Jugendamtes 2026 für Alzey-Worms mit steigenden Zuschüssen und Defiziten.

Landrat Sippel präsentiert Etat des Jugendamtes 2026 für Alzey-Worms mit steigenden Zuschüssen und Defiziten.
Landrat Sippel präsentiert Etat des Jugendamtes 2026 für Alzey-Worms mit steigenden Zuschüssen und Defiziten.

Kreis Alzey-Worms: Rekordzuschuss für Jugendamt 2026 – Ein Aufschrei!

Heute, am 26. Oktober 2025, wurde im Landkreis Alzey-Worms der vorläufige Etat des Jugendamtes für das kommende Jahr vorgestellt. Landrat Sippel informierte darüber, dass der Landkreis dem Jugendamt rund 71,5 Millionen Euro zur Verfügung stellen muss. Diese Summe ist bemerkenswert, da das Defizit für 2026 um etwa acht Millionen Euro höher ausfällt als im Vorjahr. Ein Blick auf die Zahlen der letzten Jahre zeigt, dass der Landkreis im Teilhaushalt 2024 nach Abzug der Einnahmen durch Bund und Land immerhin noch 57,3 Millionen Euro beisteuern musste. Für 2025 wird eine Bezuschussung von voraussichtlich 62,4 Millionen Euro erwartet, doch auch für 2026 sind die finanziellen Aufwendungen weiterhin hoch, mit einer prognostizierten Bezuschussung von 70,5 Millionen Euro.

Zu den drei Hauptzuschusspositionen, die das Budget stark beeinflussen, zählen die laufenden Zuschüsse für Kindertagesstätten, die Heimunterbringung sowie ambulante Hilfen. Sippel betonte, dass diese Aufwendungen den Landkreis nicht alleine lassen sollten, was die wiederkehrenden Diskussionen über finanzielle Engpässe und notwendige Reformen in der Jugendhilfe unterstreicht.

Bundeshaushalt 2026: Ein Blick auf die Bundesebene

Diese Entwicklung wird vom AdB, dem Arbeitskreis der Jugendhilfe, kritisch verfolgt. Sie warnen, dass der Anstieg des KJP nicht das im Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD festgelegte Ziel einer zehnprozentigen Erhöhung erreicht. Ina Bielenberg, die Geschäftsführerin des AdB, äußerte sich besorgt über mögliche Auseinandersetzungen bezüglich der Haushaltsplanungen in den kommenden Jahren. Die geforderte Dynamisierung des KJP bleibe an vielen Stellen unsicher. Die Mittel für die Bundeszentrale für politische Bildung betragen zudem nur 15,416 Millionen Euro, was für die Trägerförderung im Einzelplan 6 vorgesehen ist. Bereits für die Haushaltsjahre 2027 bis 2029 wurden 9 Millionen Euro durch Verpflichtungsermächtigungen gebunden, sodass die Lücken im Bundeshaushalt für die Jahre 2027 und 2028 absehbar sind.

Das Fazit ist eindeutig: Sowohl auf lokaler als auch auf Bundesebene besteht dringender Handlungsbedarf, um nachhaltige Investitionen in die Bereiche Kinder und Jugend sowie Bildungsgerechtigkeit sicherzustellen. Der Blick auf die Zahlen und die Dialoge rund um den Etat machen deutlich, dass die Herausforderungen in der Jugendhilfe nicht zwingend bewältigt werden können, wenn die finanziellen Mittel nicht den tatsächlichen Bedürfnissen angepasst werden.