Angst ums Leben: Zunahme queerfeindlicher Gewalt in Rheinland-Pfalz!

Angst ums Leben: Zunahme queerfeindlicher Gewalt in Rheinland-Pfalz!
Die Stimmung für queere Menschen in Rheinland-Pfalz hat sich in den letzten zwei Jahren spürbar verschlechtert. Dies zeigen die alarmierenden Zahlen des Landeskriminalamts, die verraten, dass die Angriffe auf queere Personen von 16 im Jahr 2022 auf 48 im Jahr 2024 angestiegen sind. Laut einem Bericht von SWR berichten Betroffene von aggressiven Reaktionen und Bedrohungen im öffentlichen Raum. Zum Beispiel hat Toni, eine betroffene Person, nach einem Vorfall in Mannheim ihre queere Identität nicht mehr offen zeigen können. Die Angst und der Druck, sich zu verstecken, wachsen.
Besonders die Veränderung der Blicke, die von fröhlich zu aggressiv mutieren, ist für viele queere Menschen schwer zu ertragen. Vincent Maron, der Vorsitzende des schwul-lesbischen Zentrums SCHMIT-Z, hebt hervor, dass sich die Angst vor Übergriffen verfestigt hat. Auch die Polizei in Trier vermutet einen Anstieg der registrierten Straftaten gegen queere Personen, was die Situation zusätzlich beunruhigt.
Gesellschaftliche Auswirkungen und Dunkelziffer
Die Dunkelziffer der nicht gemeldeten Vorfälle wird als hoch eingeschätzt. Man geht davon aus, dass zwischen 80 und 90 Prozent der Fälle von Hasskriminalität nicht zur Anzeige gebracht werden. Dies liegt oft daran, dass viele Betroffene Vergehen als „zu gering“ empfinden oder Angst vor homo- oder transphoben Reaktionen der Polizei haben. Eine Studie zeigt, dass 96% der LSBTIQ*-Personen Hate Speech und 87% körperliche oder sexuelle Übergriffe nicht melden, wie das Lesben- und Schwulenverband Deutschland berichtet.
Die gesundheitlichen Folgen solcher Belästigungen sind nicht zu unterschätzen. Betroffene kämpfen häufig mit Angstzuständen, Depressionen und körperlichen Verletzungen. Die Innenministerien sind daher aufgerufen, gemeinsam eine Strategie zur Bekämpfung queerfeindlicher Gewalt zu entwickeln und die Anzeigebereitschaft zu erhöhen.
Politisches Klima und Queer-Feindlichkeit
Ein weiterer besorgniserregender Aspekt ist der Zusammenhang zwischen dem politischen Klima und der Zunahme von Queer-Feindlichkeit. Joachim Schulte vom Netzwerk Queernet Rheinland-Pfalz weist darauf hin, dass bestimmte Viertel von queeren Menschen gemieden werden, um Übergriffe zu vermeiden. Patricia Pederzani, Queerbeauftragte der Stadt Koblenz, warnt zudem vor Entwicklungen im Ausland, die möglicherweise auch Deutschland betreffen könnten, insbesondere in Hinblick auf die Diskriminierung von trans-Menschen.
Insgesamt hat der Anstieg von queerfeindlichen Straftaten in Deutschland über die letzten Jahre hinweg, wie das Bundeskriminalamt berichtet, die gesamte Gesellschaft aufgerüttelt. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 1.785 Straftaten gegen LSBTIQ* erfasst, ein erheblicher Anstieg im Vergleich zu 2022, wo es 1.188 Fälle gab. Die häufigsten Straftaten sind dabei Beleidigungen, Gewalttaten und Nötigungen. Dies zeigt auf erschreckende Weise, wie groß der Handlungsbedarf ist, um eine sichere und respektvolle Umgebung für alle zu gewährleisten.