Bestattung unter Reben: Neue Ruhestätte im Leistadter Friedhof geplant!

Bestattung unter Reben: Neue Ruhestätte im Leistadter Friedhof geplant!
Auf dem Leistadter Friedhof wird ein spannendes Projekt geplant, das die letzte Ruhe unter Reben ermöglicht. Geplant sind die Pflanzung von acht Reben, die den geschichtsträchtigen Friedhof umgeben. Hier sollen bald Bestattungen inmitten der Weinberge stattfinden, womit die Gemeinde einen neuen Trend in der Bestattungskultur aufgreifen möchte. Laut rheinpfalz.de finden jährlich durchschnittlich zwölf Bestattungen auf dem Friedhof statt, wobei die meisten – genau neun – Urnenbestattungen sind. Die Idee, unter Reben begraben zu werden, erfährt jedoch gemischte Reaktionen in der Bevölkerung.
Aber die Neuerung ist nicht allein auf Leistadt beschränkt. Auch in Ihringen im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald wird ein Friedweinberg angelegt, in dem die Reben bereits gepflanzt sind. Bürgermeister Benedikt Eckerle erwartet eine hohe Akzeptanz für diese Bestattungsform, da die lokale Bevölkerung eine emotionale Verbindung zu den Weinbergen hat. „Hier können 32 Verstorbene ihre letzte Ruhe finden“, erklärt Eckerle. Auch in Nordheim gibt es seit 2018 einen solchen Friedweinberg, der positive Resonanz erfährt, wie sonntagsblatt.de berichtet.
Die Bestattung im Weinberg
Doch was genau erwartet die Angehörigen in einem Friedweinberg? Die Rahmenbedingungen sind klar: Die Urnen müssen biologisch abbaubar sein und eine Grabpflege ist nicht erforderlich. Dies kommt vor allem denjenigen entgegen, die Angehörige nicht mit solchen Verpflichtungen belasten wollen. Gleichzeitig werden Pietätsprobleme vermieden, da es keinen „Friedwein“ geben wird. Ein Beispiel für diese Art der Bestattung sind die Urnengräber in Nordheim, die jeweils um einen Weinstock gruppiert sind. Hier stehen 200 Weinstöcke für die Bestattungen zur Verfügung.
Insgesamt zeichnet sich ein Trend ab, weg von den traditionellen Friedhöfen, die oft von hohen Mauern umgeben sind, hin zu individuelleren Bestattungsformen. So haben Umfragen ergeben, dass 25% der Deutschen eine Bestattung im Bestattungswald wünschen. Auch die Feuerbestattung bleibt hoch im Kurs, während 18% der Menschen eine anonyme Bestattung bevorzugen, wie zdf.de zeigt. Bestattungen auf hoher See oder im eigenen Garten hingegen sind in Deutschland nach wie vor nicht erlaubt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Leistadter Friedhof und ähnliche Initiativen überall in Deutschland wie ein frischer Wind in die Bestattungslandschaft wehen. Die Idee, die letzte Ruhe unter Reben zu finden, spricht viele Menschen an, besonders in Weinregionen, wo das Leben und der Tod eng miteinander verbunden sind. Während die Diskussionen um diese neuen Formen der Bestattung anhalten, ist eines sicher: Die letzte Ruhe wird immer mehr zum individuellen Ausdruck der Trauer und des Lebens.