Fachkräftemangel: Rätselraten um Babyboomer-Rente und Generation Z!
Wirtschaftsforum in Bad Dürkheim diskutiert den Fachkräftemangel und den Übergang der Babyboomer zur Generation Z am 4.10.2025.

Fachkräftemangel: Rätselraten um Babyboomer-Rente und Generation Z!
Am heutigen Tage, dem 4. Oktober 2025, fand im Kreishaus Bad Dürkheim ein ebenso spannendes wie relevantes Wirtschaftsforum statt. Organisiert von der Sparkasse Rhein-Haardt und der Kreisverwaltung, drehte sich alles um den bevorstehenden Übergang der Babyboomer-Generation in den Ruhestand und die daraus resultierenden Herausforderungen für den Arbeitsmarkt. Im Fokus der Diskussion standen insbesondere die Bedürfnisse der Generation Z, die zwischen 1995 und 2010 geboren wurde.
Vertreter aus Politik und Wirtschaft kamen zusammen, um Strategien zu entwickeln, wie man diesen Wandel meistern kann. Die vorherrschende Frage lautete: Wie gelingt es uns, die Lücke zu füllen, die durch den Ruhestand von rund 19,5 Millionen Arbeitnehmern der Babyboomer-Jahrgänge zwischen 1954 und 1969 bis zum Jahr 2036 entstehen wird? Eine Analyse von Tagesschau zeigt, dass auf lediglich 12,5 Millionen jüngere Beschäftigte, die in den kommenden Jahren nachrücken, ein erheblicher Verlust von Fachkräften zukommen wird.
Konsequenzen für den Arbeitsmarkt
Schon jetzt spiegelt sich die demografische Entwicklung in den Zahlen wider: Bis Ende 2022 hatten etwa drei Millionen Babyboomer das Renteneintrittsalter erreicht, und bis 2036 wird eine weitere Welle von 16,5 Millionen Arbeitnehmern folgen. Diese Entwicklungen stellen nicht nur einen erheblichen Einschnitt im Arbeitskräfteangebot dar, sondern werfen auch Fragen zu Wohlstandsverlusten und Verteilungskonflikten auf, wie das IW-Institut ausführt.
Holger Schäfer, ein Forscher des IW, betont, dass nur durch gezielte Maßnahmen wie der Vergrößerung des Arbeitskräftepotenzials durch Zuwanderung oder besserer Nutzung der bestehenden Ressourcen ein Teil der Vernichtung von Arbeitsplätzen abgewendet werden kann. Ein weiterer Punkt, der in Bad Dürkheim diskutiert wurde, ist die Notwendigkeit von Anreizen, um die Beschäftigten über das Renteneintrittsalter hinaus im Arbeitsleben zu halten.
Fachkräftemonitoring als Lösungsansatz
Ein wichtiger Schritt in Richtung Fachkräftesicherung ist das Fachkräftemonitoring, das vom BMAS durchgeführt wird. Diese Mittelfristprognose analysiert die Ströme von Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt zwischen 2024 und 2028. Steigende Anforderungen durch den demografischen Wandel und die Herausforderungen der Digitalisierung, des Klimawandels sowie geopolitischer Lagen werden dabei berücksichtigt.
Das Monitoring zielt darauf ab, ungenutzte Potenziale bei bestimmten Gruppen wie Frauen, älteren Arbeitnehmern und Menschen mit Migrationshintergrund stärker zu nutzen. Die Herausforderungen, die sich hier auftun, sind vielfältig: Diskrepanz zwischen offenen Stellen und der Zahl der Neuankömmlinge aus dem Ausland, niedrige Arbeitszeiten im Vergleich zur benötigten Fachkräftezahl sowie hohe Abbruchquoten in Bildungseinrichtungen, besonders bei ausländischen Jugendlichen.
Aktuell bereitet sich der Arbeitsmarkt auf eine Umstellung vor, die bereits jetzt zu spüren ist. Prognosen zeigen, dass der Rückgang der Erwerbspersonenanzahl nicht schnell genug durch Zuwanderungen oder eine höhere Erwerbsneigung kompensiert werden kann. Diese Trends müssen auch in die Überlegungen um die Generation Z einfließen, damit deren Integration in den Arbeitsmarkt erfolgreich vonstattengeht.
Insgesamt zeigt das Wirtschaftsforum in Bad Dürkheim eindrücklich, wie wichtig es ist, bereits jetzt die Weichen für die Zukunft zu stellen. Die Herausforderungen sind groß, die Chancen ebenso. Ein gutes Händchen bei der Entwicklung der erforderlichen Strategien und Maßnahmen könnte sich sowohl für Unternehmen als auch für die Gesellschaft als gewinnbringend erweisen.