Neues Schild für Artenschutz im Kriemhildenstuhl aufgestellt!
Im Kriemhildenstuhl in Bad Dürkheim wurde ein neues Schild zum Artenschutz aufgestellt, nachdem alte Schilder beschädigt wurden.

Neues Schild für Artenschutz im Kriemhildenstuhl aufgestellt!
Im malerischen Kriemhildenstuhl, einem ehemaligen römischen Steinbruch in Bad Dürkheim, gibt es Grund zur Freude. Ein neues Schild zum Artenschutz wurde kürzlich aufgestellt, das die Besucher über die Bedeutung dieser historischen Stätte informieren soll. Dieses neue Zeichen bringt Licht ins Dunkel, denn das alte Schild war mutwillig zerstört worden. In dieser Region scheint es eine Tradition des Vandalismus an den Informationen für Naturfreunde zu geben. Wie Rheinpfalz berichtet, wurde ein bereits im vergangenen Sommer aufgestelltes Schild nach wenigen Wochen entweder entfernt oder beschädigt, was auf den sorglosen Umgang mit der Natur und deren Aufklärung hinweist.
Der Kriemhildenstuhl, der um 200 n. Chr. von der 22. Legion der römischen Armee betrieben wurde, zieht nicht nur geschichtliche Neugierige an, sondern ist auch ein Lebensmittelpunkt für Pflanzen und Tiere. Der Standort erfreut sich zunehmender Beliebtheit, doch leider wird das Gelände oft von Vandalen heimgesucht. Unbekannte hatten nicht nur das Schild abgebrochen, sondern auch den Steinhaufen, auf dem es aufgestellt war, in Mitleidenschaft gezogen.
Ein Denkmal der Geschichte
Der Kriemhildenstuhl liegt im Nordwesten von Bad Dürkheim am Südosthang des Kästenbergs, in unmittelbarer Nähe des Flüsschens Isenach, auf etwa 240 Metern über dem Meeresspiegel. Diese geschichtsträchtige Stätte ist als Denkmalzone eingestuft und befindet sich im Eigentum des Drachenfels-Clubs. Der Steinbruch ist nicht nur ein Ort der Vergangenheit, sondern auch ein beliebtes Ziel für Schulklassen und Hobbyarchäologen, die die zahlreichen wissenschaftlichen Ausgrabungen bewundern möchten, die hier stattfanden.
Die Ausgrabungen, die zwischen 1884 und 1939 durchgeführt wurden, haben eine Fülle von Informationen und Artefakten hervorgebracht. Werkzeuge wie Schrothämmer und Setzkellen wurden entdeckt, und zahlreiche Inschriften aus der Zeit der Legion sind noch gut erhalten. Diese Relikte erzählen Geschichten aus der römischen Zeit, als hier quarzitischer Sandstein abgebaut wurde – ein Material, das auch in anderen Steinbrüchen der Umgebung wie dem Kallstadter Tälchen zu finden ist. Auch die Überreste keltischer Siedlungen in der Nähe sind ein Zeugnis der langen Geschichte dieses Ortes.
Zwischen Mythos und Wissenschaft
Im Mittelalter wurde der Kriemhildenstuhl sogar fälschlicherweise mit den Burgundern und dem Nibelungenlied in Verbindung gebracht, was seine kulturelle Bedeutung über die Jahrhunderte hinweg unterstreicht. Die Versuche im Nationalsozialismus, den Steinbruch als altgermanischen Kultort zu deuten, scheiterten jedoch kläglich, was zeigt, dass die wissenschaftlichen Ansprüche an diesen Ort nicht nur auf Mythos basieren können.
Heute ist der Kriemhildenstuhl ein bedeutender Anziehungspunkt für Geschichtsinteressierte und Naturliebhaber gleichzeitig. Das neue Schild zur Aufklärung über den Artenschutz mag zwar nur ein kleiner Schritt sein, bedeutet jedoch viel für das Bewusstsein der Besucher und die Erhaltung dieses einzigartigen Natur- und Geschichtsdenkmals.