Bad Kreuznach verzichtet auf Ruheforst: Was bedeutet das für den Friedhof?
Bad Kreuznach plant keinen Ruheforst, da geeignete Waldstücke fehlen. Der Hauptfriedhof bleibt ein wichtiger Erholungsort.

Bad Kreuznach verzichtet auf Ruheforst: Was bedeutet das für den Friedhof?
In Bad Kreuznach gibt es eine wichtige Entscheidung bezüglich der Friedhofskultur: Die Stadt plant keinen sogenannten „Ruheforst“. Grund dafür sind fehlende geeignete Waldstücke, die für eine naturverbundene Bestattung notwendig wären. Stattdessen bleibt der Hauptfriedhof, der auf einer großzügigen Fläche von rund 16 Hektar angelegt ist, ein zentraler Bestandteil der städtischen Infrastruktur. Hier gibt es mehr als 1300 Bäume, die dem Friedhof einen parkähnlichen Charakter verleihen und auch der Naherholung dienen, wie die Rhein-Zeitung berichtet.
Doch was steckt eigentlich hinter der Entscheidung für den Hauptfriedhof? Die Stadt Bad Kreuznach hat die Verpflichtung, im Rahmen des Bestattungsrechts geeignete Friedhöfe anzulegen und zu unterhalten. Diese Regelung geht auf das Mittelalter zurück und ist eng mit christlichen Traditionen verbunden, wonach eine Bestattungspflicht für Verstorbene besteht. Die Stadtverwaltung hat somit die Aufgabe, die Friedhofsinsfrastruktur aufrechtzuerhalten und die Bedürfnisse der Bürger zu erfüllen. Die offizielle Webseite der Stadt Bad Kreuznach bietet umfassende Informationen über die verschiedenen Friedhöfe, die als Ruhestätten und Gedenkstätten fungieren.
Vielfalt der Bestattungsmöglichkeiten
Bad Kreuznach bietet eine Vielzahl an Grabformen: Dazu zählen unter anderem Reihen- und Urnenreihengräber, aber auch Wahl- und Urnenwahlgräber. Zusätzlich finden sich am Hauptfriedhof auch spezielle Grabarten wie anonyme Grabstätten, die für Erd- und Urnenbeisetzungen genutzt werden können. Für Eltern von Totgeborenen gibt es das Regenbogenfeld, während Urnenwandgrabstätten über mehrere Nischen für verschiedene Urnen verfügen. Ein besonderes Highlight sind die Rasengräber, die mit einem Liegestein ausgestattet sind, und das Baumfeld, wo Urnen unter Bäumen beigesetzt werden können. Diese unterschiedlichen Optionen spiegeln die Vielfalt der Bestattungsformen wider, die auch in den rechtlichen Rahmenbedingungen Deutschlands verankert sind, wie das Juraforum erläutert.
Die Ruhezeit für Verstorbene beträgt in Bad Kreuznach 25 Jahre, was bedeutet, dass die Grabstätten danach neu vergeben werden können. Wahlgrabstätten können im Voraus erworben und für bis zu 30 Jahre verlängert werden. Die Regelungen zur Nutzung und Gestaltung der Gräber liegen in der Verantwortung der Friedhofsverwaltung, die alle Details über die Grabgestaltungen, Pflege und Nutzung regelt.
Ein Ort der Erinnerung und des Respekts
Der Hauptfriedhof in Bad Kreuznach spielt nicht nur eine zentrale Rolle in der Bestattungskultur, sondern auch in der Gemeinschaft. Er ist ein Ort, an dem die Menschen ihre Angehörigen betrauern und in Erinnerung behalten können. Der parkähnliche Charakter des Friedhofs fördert zudem die Naherholung und lädt zu Besuchen ein. Hier wird der Gedanke an das Leben und den Tod in einem sehr respektvollen Rahmen verknüpft, der die Würde des Menschen, auch nach dem Tod, in den Mittelpunkt stellt.
In Anbetracht all dieser Punkte wird deutlich, dass der Hauptfriedhof in Bad Kreuznach nicht nur ein Ort der Bestattung ist, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Identität der Stadt leistet.