Brillen-Drama: Wagner + Kühner meldet Insolvenz – Zukunft ungewiss!

Brillen-Drama: Wagner + Kühner meldet Insolvenz – Zukunft ungewiss!
Das Brillenunternehmen Wagner + Kühner hat am 25. Juni 2025 Insolvenz angemeldet, ein Schritt, der viele in der Branche betroffen macht. Jens Lieser von Lieser Rechtsanwälte wurde als vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt, um die Geschäfte des Unternehmens zu leiten. Für die 28 Mitarbeiter, die vom Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit unterstützt werden, sind die Löhne für die Monate Juni, Juli und August 2025 gesichert. Trotz der aktuellen Schwierigkeiten wird das operative Geschäft, das auf Investitionen und Prozessoptimierungen seit der Übernahme im Jahr 2023 zurückblickt, weiterhin stabil geführt, wie dictum-media.de berichtet.
Die Gründe für die Insolvenz sind vielfältig. Ein unerwarteter Markteinbruch, verursacht durch die Kundenverunsicherung, die durch den Ukrainekrieg und steigende Inflation ausgelöst wurde, hat erheblich zu den finanziellen Problemen beigetragen. Auch die schwere Erkrankung eines Gesellschafters hat die Notwendigkeit struktureller Anpassungen hervorgebracht. Damit wird deutlich, dass das Unternehmen nicht nur mit aktuellen Marktentwicklungen, sondern auch mit internen Herausforderungen kämpft. merkur.de hebt hervor, dass Wagner + Kühner seit 1945 im Geschäft tätig ist und sich als einer der größten Anbieter von Brillenfassungen und Sonnenbrillen etabliert hat.
Marktentwicklung und Insolvenzen
Die Insolvenz von Wagner + Kühner ist Teil eines größeren Trends in Deutschland, wo ein Rekord an Insolvenzen im Jahr 2025 erwartet wird. Prognosen deuten darauf hin, dass bis Ende des ersten Halbjahres 11.900 Insolvenzen zu verzeichnen sein werden – ein Anstieg um 9,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies ist kein Einzelfall, denn Unternehmen spüren die Auswirkungen einer schwachen Nachfrage, steigender Kosten und einer allgemein unsicheren wirtschaftlichen Lage.
- 2023: ca. 110.200 Insolvenzen in Deutschland
- 2024: Höchststand mit 21.812 Insolvenzen
- 2025: Schätzungen deuten auf eine weitere Zunahme hin
Ein Blick auf die Insolvenzentwicklung zeigt, dass in Nordrhein-Westfalen die meisten Insolvenzen verzeichnet werden, gefolgt von Bayern und Baden-Württemberg. Der Dienstleistungssektor ist dabei am stärksten betroffen. statista.com hebt hervor, dass auch im vergangenen Jahr eine signifikante Zahl an Arbeitsplätzen durch Insolvenzen verloren ging, mit geschätzten 320.000 betroffenen Arbeitsplätzen im Jahr 2024.
Die Zukunft von Wagner + Kühner
Wagner + Kühner steht nun vor der Herausforderung, einen Investor zu finden, um das Unternehmen fortzuführen und die Tradition des Brillengeschäfts fortzusetzen. Trotz der finanziellen Schwierigkeiten bleibt das Unternehmen bemüht, seine royale Basis von kleinen und mittelständischen Optikern weiterhin zu bedienen. Diese erhalten ihre Bestellungen, während Wagner + Kühner unter anderem Marken wie HEAD, MORE & MORE und s.Oliver vertreibt.
Die kommenden Monate werden zeigen, ob das angestrebte Sanierungsverfahren fruchtbare Ergebnisse bringt und Wagner + Kühner wieder auf den grünen Zweig kommt. Die Hoffnung auf eine Investorenlösung bleibt bestehen, damit das Unternehmen trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen bestehen kann.