Chaos auf der Mosel: 50 Schiffe warten nach Schleusen-Unfall

Chaos auf der Mosel: 50 Schiffe warten nach Schleusen-Unfall
Ein schwerer Unfall hat am Mittwochnachmittag die Moselschleuse bei Sankt Aldegund im Landkreis Cochem-Zell und damit auch die Schifffahrt auf der reizvollen Mosel stark beeinträchtigt. Ein Kreuzfahrtschiff kollidierte mit dem Schleusentor, was zur sofortigen Einstellung des Schleusenbetriebs führte. Rund 50 Schiffe sind seitdem in einer zähen Warteschleife gefangen und warten darauf, die geschädigte Schleuse zu passieren. Wie merkurist.de berichtet, wurden bei diesem Vorfall drei Personen verletzt.
Die Ursachen des Zusammenstoßes sind bislang unklar. Laut Informationen von tagesschau.de war ein defektes Stahlseil, das den Stoßschutz des Tores gefährdete, ausschlaggebend für die Kollision. Ein Warnschild wies die Schiffsführer auf die Situation hin, dennoch kam es zum Unfall. Zudem benötigte eine weitere Person wegen der hohen Temperaturen medizinische Hilfe.
Auswirkungen auf den Schiffsverkehr
Der Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) informiert, dass die Instandsetzung des Schleusentores Monate in Anspruch nehmen könnte. Aktuell arbeiten die Behörden an einer provisorischen Lösung, um den betroffenen Schiffen schneller eine Passage zu ermöglichen. Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) hat angekündigt, heute Abend vor Ort die Lage zu begutachten und forderte eine zügige Wiederherstellung des Schiffsverkehrs. „Das ist keine gute Nachricht für die Mosel“, erklärte er, während er die Dringlichkeit der Situation betonte.
Der Vorfall ist bereits der zweite schwere Unfall innerhalb weniger Monate an einer Moselschleuse. Im Dezember 2024 hatte ein weiteres Schiff ungebremst gegen ein Schleusentor an der Moselschleuse Müden geprallt, was dazu führte, dass etwa 70 Frachter tagelang festsaßen. Diese Schleuse wurde erst Anfang Februar nach umfassenden Reparaturen wieder für den Schiffsverkehr freigegeben.
Untersuchungen und Sicherheitsaspekte
Die Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU) wird nun die Umstände und Ursachen des aktuellen Unfalls untersuchen. Die BSU hat die Aufgabe, Leben zu schützen und zukünftige Unfälle zu verhindern, indem sie die Hintergründe solcher Ereignisse analysiert. Dies geschieht unabhängig vom jeweiligen Flaggenstaat, wenn Schiffe unter deutscher Flagge betroffen sind oder in deutschen Gewässern operieren, wie bsu-bund.de erläutert.
Die Situation an der Moselschleuse Sankt Aldegund bleibt angespannt. Die betroffenen Schiffsführer und Passagiere stehen vor ungewissen Wartzeiten, während sich die Behördenteams um die Wiederherstellung der Sicherheit kümmern. Es bleibt abzuwarten, wie larga die Auswirkungen dieses Unfalls auf die Schifffahrt an der beliebten Moselregion sein werden.