Kennfus strebt nach Freiheit: Erste Schritte zur Eigenständigkeit!

Kennfus in Bad Bertrich prüft die Rückgewinnung der Eigenständigkeit; Gespräche mit der Kommunalaufsicht beginnen.

Kennfus in Bad Bertrich prüft die Rückgewinnung der Eigenständigkeit; Gespräche mit der Kommunalaufsicht beginnen.
Kennfus in Bad Bertrich prüft die Rückgewinnung der Eigenständigkeit; Gespräche mit der Kommunalaufsicht beginnen.

Kennfus strebt nach Freiheit: Erste Schritte zur Eigenständigkeit!

In Kennfus, einem kleinen Ortsteil der Gemeinde Bad Bertrich, brodelt es gewaltig: Die Kennfuser wünschen sich wieder die Eigenständigkeit. Dieser Wunsch ist kein neues Phänomen, sondern eine historische Wiederbelebung, die ihre Wurzeln bis ins 19. Jahrhundert zurückverfolgen lässt. Kennfus ist nicht nur aufsässig, sondern auch gut politisch organisiert. Die ersten Überprüfungen bezüglich der Möglichkeiten, wie die Rückgewinnung der Autonomie gestaltet werden kann, haben bereits begonnen. Vertreter beider Ortsteile haben sich entschieden, das Gespräch mit der Kommunalaufsicht in Cochem zu suchen, berichtet die Rhein-Zeitung.

Doch wie kam es dazu, dass Kennfus seit den 1970ern Teil von Bad Bertrich ist? Der Ortsteil wurde zum ersten Mal 1975 in die Nachbargemeinde eingemeindet, als die Verwaltungsstrukturen aufgrund politischer Veränderungen in Deutschland reformiert wurden. Eine der einflussreichsten politischen Entwicklungen war die Gründung von Rheinland-Pfalz nach dem Zweiten Weltkrieg, wodurch Kennfus von den damaligen territorialen Umformungen betroffen war. Auch die kommunale Selbstverwaltung hat in Deutschland eine lange Geschichte, die bis ins Mittelalter reicht und entscheidend für den Erhalt der lokalen Autonomie war, wie die Bundeszentrale für politische Bildung erklärt.

Geschichte von Kennfus

Historisch gesehen war Kennfus Teil des Kurtrier, bevor es durch die Einnahme des Linken Rheinufers 1794 aufgelöst wurde. Später, beim Wiener Kongress 1815, wurde zu Preußen geschlagen. Die bemerkenswerte Geographie Kennfus‘, welches auf den Höhen der Eifel über dem Üßbachtal thront, hat wahrscheinlich das Gemeinschaftsgefühl der Anwohner gestärkt.

In der Denkmalliste von Rheinland-Pfalz sind einige eindrucksvolle Bauwerke verzeichnet, darunter die neugotische Filialkirche St. Maria aus dem Jahr 1904 und mehrere Kapellen aus dem 19. Jahrhundert. Diese kulturhistorischen Stätten unterstreichen die jahrhundertealte Identität und den Charakter der Gemeinde.

Politische Perspektiven und Gemeinschaftsverständnis

Die derzeitige politische Vertretung Kennfus‘ wird durch einen aus sieben Mitgliedern bestehenden Ortsbeirat und den Ortsvorsteher Holger Burgard, der mit einem beeindruckenden Stimmenanteil von 74,02 % gewählt wurde, gesichert. Burgard folgte auf Friedhelm Justen, der seit 2009 das Amt bekleidete und sich 2024 nicht mehr zur Wahl stellte. Die Verwurzelung der Kennfuser in ihrer Gemeinde zeigt sich deutlich in der engagierten Teilnahme an den Kommunalwahlen.

Das Bestreben, die Eigenständigkeit zurückzugewinnen, ist heutzutage Teil eines größeren Diskurses über kommunale Selbstverwaltung in Deutschland. Die Entwicklung und das Streben nach Unabhängigkeit und Selbstbestimmung sind tief in der Geschichte der deutschen Kommunalpolitik verankert, mit vielen Wendepunkten, die sich durch die Zeit hinweg ziehen. Die Anwohner von Kennfus tun also gut daran, die Chancen auf Eigenverantwortung zu prüfen.

Die Debatte um die Rückgewinnung der Unabhängigkeit wird auf lokalpolitischer Ebene sicher noch für einige Diskussionen sorgen. Die nächsten Schritte sind absehbar, und die Bürger hoffen, dass diese Bemühungen im Sinn des gemeinschaftlichen Wohls fruchten. Schließlich ist die Historie von Kennfus nicht nur eine Geschichte von territorialen Veränderungen, sondern auch von Identität und Zusammenhalt der Bewohner, die sich für ihre Heimat stark machen.