Wanderschäferei in Cochem-Zell: Schafe für die Vielfalt der Natur!

Wanderschäferei in Cochem-Zell: Schafe für die Vielfalt der Natur!
Steffen Carmin, Wanderschäfer im schönen Kreis Cochem-Zell, hat sich mit rund 400 Coburger Fuchsschafen auf den Weg gemacht, um die Landschaft nicht nur zu pflegen, sondern sie durch seine Arbeit geradezu zum Blühen zu bringen. Sein Engagement ist Teil eines bedeutenden Projekts zur Landschaftspflege, das bis 2040 verlängert wurde. Wie SWR berichtet, trägt Carmin maßgeblich dazu bei, dass Büsche und Schlingpflanzen weichen und Raum für seltene Pflanzen, Insekten und Vogelarten schaffen.
Die Schafe zeigen sich dabei als wahre Naturtalente, denn sie erreichen auch schwer zugängliche Stellen wie nicht mehr genutzte Weinberge. Die Strategie, die Weideflächen durch das gezielte Fressen zu nutzen, sorgt für eine Vergrößerung extensiv genutzter Flächen und vermindert den wachsenden Einfluss invasiver Pflanzenarten. Der Kreis Cochem-Zell beobachtet mit Freude, dass der seltene Neuntöter wieder in den Hecken rund um die freigehaltenen Flächen nistet.
Biodiversität und Nachhaltigkeit
Die Rolle der Wanderschäferei ist jedoch nicht nur eine romantische, wie viele sie oft betrachten. Angesichts des Insektensterbens und der Herausforderungen des Klimawandels kommt ihr ein zunehmend wertvolles Gewicht zu. Laut rettet-die-steige.de fördert die Wanderschäferei die Biodiversität, indem Schafe Samen und Insekten transportieren und somit die Natur auf vielfältige Weise unterstützen.
In Zeiten, in denen viele Straßen und Radwege unter dem Vorwand des Klimaschutzes gebaut werden, macht sich ein gewisser Unmut breit. Der Vorschlag, Schafstraßen zu planen, um die Wanderschäferei zu fördern, erscheint da besonders sinnvoll. Solche Maßnahmen könnten dazu beitragen, die dringend benötigte Biodiversität zu unterstützen.
Herausforderungen der Schäfer
Doch das Leben eines Wanderschäfers ist nicht immer einfach. Carmin und seine Partnerin befinden sich nun in Sorge um den möglichen Verlust des letzten Betriebs in Westeuropa, der Wolle waschen kann. Ein Aufruf an die rheinland-pfälzische Umweltministerin um Unterstützung zeigt, dass es auch Herausforderungen gibt, die weit über das Management der Schafherden hinausgehen.
Das Thema Wanderschäferei hat darüber hinaus auch eine lange Tradition. Historisch war sie entscheidend für die Fleisch- und Wollproduktion und spielte eine große Rolle in der Landschaftspflege. Die einzigartigen Landschaften, die durch jahrhundertelange Schafbeweidung entstanden sind, gelten heute als kulturelles Erbe, wie auf der Seite der UNESCO nachzulesen ist. Wanderschäfer ziehen mit ihren Herden über Weideflächen und unterstützen damit die Erhaltung von Biodiversität und Biotopvernetzung.
Die Schafe von Carmin und anderen Wanderschäfern sind nicht nur Teil der Landschaft, sie tragen auch aktiv zur Biotopvernetzung bei, indem sie Arten zwischen den Weideflächen transportieren. So bleibt die Hoffnung, dass diese wertvolle Tradition in Zukunft nicht nur fortbesteht, sondern auch weiter gefördert wird.