Büdesheim erlebt Tier-Rätsel: Ist Henry wirklich Bambi ?

Büdesheim erlebt Tier-Rätsel: Ist Henry wirklich Bambi ?
In Büdesheim in der Eifel sorgt ein Damhirsch für Aufregung und Neugier. Seit Wochen ist das prächtige Tier, das die Anwohner liebevoll „Henry“ nennen, in der Umgebung unterwegs. Ein besonders engagiertes Mitglied der Gemeinschaft, die Birresbornerin Andrea Thome, hat nun eine erstaunliche Geschichte zu erzählen. Sie behauptet, dass es sich bei dem neugierigen Damhirsch um ihr ehemaliges Kalb handelt, das sie unter dem Namen „Bambi“ aufgezogen hat. Laut einem Bericht von SWR hat Thome das männliche Kalb vor einigen Jahren auf einer Wiese gefunden und sich liebevoll um es gekümmert. „Bambi“ wurde durch Äpfel, Kastanien und Brot von ihr zutraulich und begann, folgsam nach Hause zu folgen.
Allerdings verschwand „Bambi“ vor zwei Jahren spurlos. Vor wenigen Wochen tauchte nun der große schwarze Damhirsch in Büdesheim auf, und Thome ist sich sicher, dass es sich um ihr geliebtes Kalb handelt. Ihre Überzeugung stützt sie nicht nur auf die zulässigen Markierungen im Fell, sondern auch auf die Einschätzung von Gerd Grebener, dem Jagdkreismeister im Eifelkreis Bitburg-Prüm. Dieser hat die beiden Hirsche verglichen und kommt ebenfalls zu dem Schluss, dass es sich um dasselbe Tier handeln könnte.
Eine Art mit Geschichte und Charakter
Der Damhirsch, oder auch Damwild genannt, ist ein mittelgroßer Hirsch und zeichnet sich durch ein charakteristisches Schaufelgeweih sowie ein geflecktes Sommerfell aus. Diese Tiere sind sowohl tag- als auch nachtaktiv und leben bevorzugt in offenen Landschaften. Interessanterweise sind Damhirsche nicht in der Region heimisch, sondern wurden durch die Römer in viele europäische Gebiete eingeführt. Diese beeindruckenden Tiere spielen nicht nur eine Rolle in der Natur, sondern auch in der Wildtierhaltung zur Fleischerzeugung, wie Wikipedia beschreibt.
In der Natur haben Damhirsche einen ausgeprägten sozialen Lebensstil und kommunizieren durch verschiedene Laute. Besonders während der Brunftzeit, die im Oktober beginnt, zeigt das Tier sein typisches Verhalten – von Kämpfen um die besten Territorien bis hin zur Partnerwahl unter den Weibchen, die gezielt den passenden ‚Hot Shot‘ unter den Hirschen auswählen, wie Pirsch berichtet. Auf diese Weise sorgt die Art immer wieder für Spektakel im Freien und sticht in der Tierwelt hervor.
Ein gefährliches Spiel
Obwohl Andrea Thome hofft, dass „Henry“ in Büdesheim bleibt, warnt Gerd Grebener eindringlich davor, den Damhirsch wie ein Haustier zu behandeln. Gerade während der Brunftzeit kann das Verhalten des Tieres unberechenbar und gefährlich werden. Darüber hinaus ist das Halten eines Damhirschs in der Region nicht erlaubt und wäre mit den hiesigen Jagdgesetzen nicht vereinbar. Thome hat das Tier nicht mehr bei sich aufnehmen können, bleibt jedoch optimistisch und denkt an die schönen Erinnerungen mit „Bambi“.
Die Situation rund um den Damhirsch in Büdesheim zeigt nicht nur die enge Bindung zwischen Mensch und Tier, sondern auch die Herausforderungen, die mit dem Leben in der Natur verbunden sind. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Geschehen weiterentwickelt und ob vielleicht eines Tages der Ruf von „Henry“ durch die Wälder der Eifel hallt – als Teil einer flickernden Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart.