Männer-Renten überholen Frauen: So groß ist die Rentenlücke!

Männer im Eifelkreis Bitburg-Prüm erhalten im Durchschnitt die niedrigste Rente Deutschlands; der Gender Pension Gap bleibt besorgniserregend.

Männer im Eifelkreis Bitburg-Prüm erhalten im Durchschnitt die niedrigste Rente Deutschlands; der Gender Pension Gap bleibt besorgniserregend.
Männer im Eifelkreis Bitburg-Prüm erhalten im Durchschnitt die niedrigste Rente Deutschlands; der Gender Pension Gap bleibt besorgniserregend.

Männer-Renten überholen Frauen: So groß ist die Rentenlücke!

In Deutschland gibt es eine markante Lücke bei den Renten zwischen Männern und Frauen, die als „Gender Pension Gap“ bekannt ist. Laut einem Bericht von fr.de erhalten Männer im Durchschnitt 52 Prozent mehr gesetzliche Rente als Frauen. Diese Ungleichheit zieht sich durch die verschiedenen Arten der Altersvorsorge, sei es gesetzlich, betrieblich oder privat.

Ein weiteres Faktum ist, dass Frauen im Ruhestand im Median rund 43 Prozent weniger Einkünfte erzielen als ihre männlichen Kollegen. Im Jahr 2023 lag der durchschnittliche Rentenbetrag für westdeutsche Frauen unter 1000 Euro pro Monat, während im Osten kein Bundesland die Marke von 1100 Euro unterschritt. Besonders auffällig ist die Differenz im Osten und Westen, wo ostdeutsche Frauen mit 1218 Euro über 350 Euro mehr erhalten als ihre westdeutschen Pendants.

Regionale Unterschiede und Erwerbsbiografien

Die Erwerbsbiografien vieler westdeutscher Frauen sind oft von längeren Auszeiten und Teilzeitarbeit geprägt. Diese Faktoren tragen erheblich zur Rentenlücke bei, die in westdeutschen Bundesländern bei etwa 62 Prozent liegt. Im Gegensatz dazu zeigt sich in Ostdeutschland eine höhere Erwerbsbeteiligung von Frauen, was auf die sozialen Rahmenbedingungen in der DDR zurückzuführen ist. Hier liegt der Gender Pension Gap mit 22 Prozent deutlich unter dem westdeutschen Wert von 48 Prozent.

  • Westdeutsche Männer erhalten durchschnittlich 1430 Euro Rente, während im Osten mit 1416 Euro nur geringfügig weniger gezahlt wird.
  • Die höchste durchschnittliche Rente für Frauen in Deutschland finden wir in Potsdam mit stolzen 1314 Euro monatlich.
  • Dagegen ist die niedrigste Rente für Frauen im Eifelkreis Bitburg-Prüm mit nur 668 Euro zu verzeichnen.

Ein weiterer Aspekt, der den Gender Pension Gap erklärt, sind die unterschiedlichen Beteiligungen an der betrieblichen Altersvorsorge (BAV). Hier ist die Beteiligung von Männern in Westdeutschland um 21 Prozent höher als die von Frauen. In der privaten Altersvorsorge (PAV) sieht es etwas besser aus, da Frauen aufgrund staatlicher Förderung häufiger Riester-Verträge abschließen. Allerdings bleibt der GPG in der PAV aufgrund geringerer Einzahlungen der Frauen am höchsten.

Soziale Komponenten und ihre Auswirkungen

Die sozialen Ausgleichselemente in der gesetzlichen Rentenversicherung (GRV) wirken sich ebenfalls auf die Rentenansprüche aus. Vorteilhafte Regelungen, wie etwa für Kindererziehung, tragen dazu bei, die Lücke etwas zu verringern, besonders in Ostdeutschland, wo der Gender Pension Gap für jüngere Jahrgänge sogar negativ ausfällt, was bedeutet, dass Frauen dort höhere Anwartschaften haben als Männer.

Angesichts dieser Unterschiede bleibt es bedeutsam, dass eine integrierte Datenbasis geschaffen wird, um evidenzbasierte Entscheidungen im Alterssicherungssystem zu treffen. Die individuelle Zusammensetzung der Anwartschaften hat einen erheblichen Einfluss auf den Gender Pension Gap im deutschen Rentensystem.

Der Gender Pension Gap ist mehr als nur eine statistische Größe; er ist ein Indikator für tiefere gesellschaftliche Ungleichheiten, die auch im Alter die Lebensrealität vieler Frauen erheblich beeinflussen. Diese Herausforderungen möchten wir in den kommenden Berichten weiterhin aufgreifen und hoffen, dass sich der Dialog über diese Themen intensiviert.

Für weitere Informationen sei auf die ausführlichen Analysen von fr.de, rentenupdate.drv-bund.de und destatis.de verwiesen.