Esplanade de Germersheim: Ein neuer Ort des Friedens in Tournus!

Esplanade de Germersheim: Ein neuer Ort des Friedens in Tournus!
Am 27. Juni 2025 wird die neu gestaltete „Esplanade de Germersheim“ in Tournus, Frankreich, feierlich eingeweiht. Dieses Ereignis bringt nicht nur die Gemeinden Germersheim und Tournus näher zusammen, sondern steht auch symbolisch für den Frieden und die Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich. Anwesend bei diesem Festakt sind unter anderem Bürgermeister Bertrand Veau aus Tournus und sein deutscher Kollege Marcus Schaile aus Germersheim. Die Esplanade, die nach tiefgreifenden Renovierungen nun ein Spielplatz, gemütliche Sitzgruppen und viel Grün bietet, wird zu einem Ort der Begegnung und des Nachdenkens über die gemeinsame Geschichte.
Ein besonders hervorstechendes Merkmal der Esplanade ist die von Germersheim gestiftete Freundschaftsbank mit der Inschrift „Banc de l’amitié et de la paix“. Diese Bank steht als Zeichen für den Zusammenhalt beider Nationen und spiegelt die Werte wider, die im Élysée-Vertrag von 1963 festgelegt wurden. Der Vertrag stellte einen Wendepunkt in den deutsch-französischen Beziehungen nach dem Zweiten Weltkrieg dar und schafft seither ein Fundament für enge politische und gesellschaftliche Zusammenarbeit.
Die Bedeutung des Élysée-Vertrags
Der Élysée-Vertrag wurde am 22. Januar 1963 in Paris unterzeichnet und tritt 1963 in Kraft. Er verpflichtet Deutschland und Frankreich zu Freundschaft und einer umfassenden politischen Kooperation, die sich in drei zentralen Bereichen manifestiert: regelmäßige Konsultationen zwischen Regierungsvertretern, Absprachen zur Außen-, Europa- und Verteidigungspolitik sowie enge Zusammenarbeit in der Kultur- und Jugendpolitik.
Gerade die kulturellen Aspekte des Vertrages sind beeindruckend. Am 5. Juli 1963 wurde das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) gegründet, das seitdem über 180 akademische Austauschprogramme initiiert hat, an denen mehr als acht Millionen junge Deutsche und Franzosen teilgenommen haben. So wurde die Partnerschaft zwischen ehemaligen Kriegsgegnern verstärkt und eine neue Generation junger Europäer geprägt.
Ein Blick in die Geschichte
Die Grundlage für den Élysée-Vertrag wurde bereits in den 1950er Jahren gelegt, mit Initiativen wie dem Schuman-Plan von 1950, der zur Gründung der Montanunion führte. Der Vertrag selbst entstand aus einem engagierten Dialog zwischen Konrad Adenauer und Charles de Gaulle und ist bis heute ein wichtiger Baustein für die politische Einigung Europas. Zudem sind beide Länder Gründungsmitglieder der Europäischen Wirtschaftsunion, die 1957 ins Leben gerufen wurde und letztendlich zur EU führte.
Mit dem feierlichen Anlass der Einweihung der Esplanade de Germersheim wird nicht nur ein neuer Ort für Begegnungen geschaffen, sondern auch die wichtige Geschichte der deutsch-französischen Zusammenarbeit gewürdigt. Der Élysée-Vertrag gilt als ein Erfolgsmodell, das auch in Zukunft eine bedeutende Rolle spielen wird, nicht zuletzt in Zeiten, in denen die europäische Einigung durch Herausforderungen wie den Ukraine-Konflikt auf die Probe gestellt wird.
Anlässlich des 60. Jahrestages des Élysée-Vertrags fanden zahlreiche Veranstaltungen statt, darunter ein Festakt in Paris, an dem hochrangige Vertreter, darunter Bundeskanzler Olaf Scholz und Präsident Emmanuel Macron, teilnahmen, um die bedeutende Zusammenarbeit beider Länder zu feiern.
Durch die Einweihung der Esplanade wird ein weiterer Schritt zur Stärkung der Verbindungen zwischen Deutschland und Frankreich vollzogen, und es wird deutlich, dass der Geist des Élysée-Vertrags nach wie vor lebendig ist.
Für weitere Informationen zu den Hintergründen des Vertrags und seiner Bedeutung können Sie die Artikel von Wochenblatt Reporter, Diplomatisches Archiv und Bundeszentrale für politische Bildung besuchen.