Schüler der IGS Rülzheim: Kulturreise nach Izmir im Zeichen der Demokratie

Schüler der IGS Rülzheim entdecken die türkische Kultur während eines Erasmus+-Austauschs in Izmir vom 15. bis 20. Juni 2025.

Schüler der IGS Rülzheim entdecken die türkische Kultur während eines Erasmus+-Austauschs in Izmir vom 15. bis 20. Juni 2025.
Schüler der IGS Rülzheim entdecken die türkische Kultur während eines Erasmus+-Austauschs in Izmir vom 15. bis 20. Juni 2025.

Schüler der IGS Rülzheim: Kulturreise nach Izmir im Zeichen der Demokratie

Eine Gruppe von 16 Schülern der IGS Rülzheim hat in der Zeit vom 9. bis 15. Juni 2025 einen spannenden Austausch in der türkischen Stadt Izmir verbracht. Organisiert wurde diese Reise im Rahmen des EU-Programms „Erasmus+“ unter der Leitung der Lehrerinnen Andrea Ochsenfeld und Gökce Fatma. Die Schüler konnten dabei nicht nur die Kultur der Türkei entdecken, sondern auch am lokalen Schulalltag teilnehmen und wichtige Einblicke in das Leben vor Ort gewinnen, wie Rheinpfalz berichtet.

Mika Seidel, einer der teilnehmenden Schüler, teilte seine Eindrücke von der Offenheit der türkischen Menschen und der Vielfalt der Kultur. Verständigung war in den Gastfamilien eine Herausforderung, doch die Schüler fanden kreative Wege, um sich ohne eine gemeinsame Sprache zu verständigen: vor allem durch nonverbale Kommunikation. Höhepunkte der Reise waren unter anderem ein Ausflug zur antiken Stadt Ephesus und eine geführte Tour durch Izmir.

Ein Blick hinter die Kulissen

In Izmir erfüllte die Gruppe nicht nur touristische Aufgaben, sondern hatte auch die Möglichkeit, mit einem Vertreter einer lokalen Initiative gegen Armut zu sprechen. Philipp Sickelmann betonte die herzliche Aufnahme, die die deutsche Gruppe erfahren durfte, und die Unterschiede im Schulalltag: Schuluniformen waren zwar nicht Pflicht, jedoch gab es spezielle Vorgaben zur Bekleidung für Mädchen. Solche Erfahrungen werfen ein Licht auf die kulturellen Unterschiede und Gemeinsamkeiten, die den Austausch so wertvoll machen.

Die Schüler waren erstaunt über die Offenheit, mit der sie über politische und religiöse Themen sprechen konnten, was jedoch Fingerspitzengefühl erforderte. Neben zwei Tagen an einer Privatschule lebten sie auch in Gastfamilien, was den interkulturellen Austausch intensivierte. Besonders Nele Busch äußerte den Wunsch, ihre türkische Gastschwester nun auch in Deutschland empfangen zu dürfen. Yunus Topak konnte bei Verständigungsproblemen helfen und war überrascht von den unterschiedlichen Bildungssystemen beider Länder.

Demokratie im Fokus

Im Rahmen des Austausches hielten die deutschen Schüler Vorträge über das Thema „Demokratie in der Türkei – früher und heute“. Sie besuchten außerdem einen Jugendverband, der aktiv in die Stadtpolitik von Izmir eingebunden ist. Während ihres Aufenthalts feierten die Schüler den Gedenktag für Mustafa Kemal Atatürk, was einen tiefen Einblick in die türkische Geschichte und Kultur vermittelte. Die festlichen Aktivitäten dazu umfassten eine Parade und das Singen der Nationalhymne, was die kulturelle Identität der Türkei ehrte.

Die Teilnahme am Erasmus+-Programm ist für die Türkei seit 2004 möglich und hat sich als bedeutend erweisen, um grenzüberschreitende Bildungserfahrungen zu ermöglichen. Der Teilnahmevertrag für den Zeitraum 2021–2027 wurde 2021 unterzeichnet, und das Programm unterstützt die nationale Koordinierungsstelle, die Türkische Nationalagentur, bei der Umsetzung. Erasmus+ bietet somit eine Plattform für Schüler und Studierende verschiedener Altersgruppen und Bildungseinrichtungen, sich international weiterzubilden und ihre interkulturellen Kompetenzen zu erweitern.

Ein Gegenbesuch der türkischen Jugendlichen in Deutschland steht noch in den Sternen, da die Partnerschule in Izmir noch keine anerkannte Erasmus-Schule ist. Es bleibt spannend, ob und wann dieses Kapitel fortgesetzt werden kann. Bis dahin sind die Eindrücke und Erlebnisse der Schüler aus Rülzheim ein wertvoller Beitrag zur Förderung des interkulturellen Austausches und des gegenseitigen Verständnisses zwischen Deutschland und der Türkei.