Frauenärztin in Kaiserslautern vor Aus: Wer hilft den Schwangeren?
Schwangere in Kaiserslautern kämpfen um frauenärztliche Betreuung. Bürokratische Hürden bedrohen die Versorgung.

Frauenärztin in Kaiserslautern vor Aus: Wer hilft den Schwangeren?
In Kaiserslautern müssen schwangere Frauen aktuell um ihre medizinische Versorgung bangen. Eine engagierte Frauenärztin sieht sich gezwungen, die Betreuung ihrer Patientinnen aufgrund bürokratischer Hürden einzustellen. Diese Situation verdeutlicht einen besorgniserregenden Trend im Gesundheitswesen, der auf einen massiven Ärztemangel hinweist. Laut einem Bericht von Rheinpfalz haben viele Frauen Schwierigkeiten, einen passenden Frauenarzt zu finden, was nicht nur für ihre Gesundheit, sondern auch für ihre seelische Verfassung eine große Belastung darstellt.
Die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz (KV RLP) spielt in diesem Zusammenhang eine bedeutende Rolle, hat aber nicht alle Antworten auf die drängenden Fragen. Wie die KV RLP darstellt, sind die Einnahmequellen für niedergelassene Vertragsärzt*innen komplex und oft unzureichend. Während die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) einen Betrag je Quartal für die ambulante Versorgung bereitstellt, fließt das Geld nicht direkt an die Praxen, sondern über die KVen. Dies hat zur Folge, että die Praxen oft überlastet sind und der Druck auf die Ärzt*innen immer weiter steigt berichtet die KV RLP.
Hausärztlicher Notstand und Reformbedarf
Der Ärztemangel betrifft jedoch nicht nur Frauenärzte. Dr. Markus Beier, der Bundesvorsitzende des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes, fordert strukturelle und finanzielle Reformen in der hausärztlichen Versorgung. Um die Attraktivität der Allgemeinmedizin zu steigern, müsse die Ausbildung und der Fokus auf dieses Fachgebiet reformiert werden. Der hohe Kostendruck und die Überlastung der Praxen durch steigende Patientenströme sind aktuelle Probleme, die es dringend zu lösen gilt stellt die AOK fest.
Ein weiterer Vorschlag zur Entlastung könnte die Schaffung von Primärversorgungszentren sein. Diese neuen Versorgungsansätze zielen darauf ab, die Allgemeinmedizin attraktiver zu gestalten und den Druck auf die bestehenden Praxen zu mindern. Auch die Rolle von nichtärztlichen Praxisassistentinnen und -assistenten (NäPA) gewinnt an Bedeutung, da sie Ärztinnen und Ärzte entlasten und die Versorgungsqualität erhöhen können.
Die Herausforderungen im Gesundheitssektor gehen also weit über die Probleme einer einzelnen Ärztin hinaus. Es bedarf gemeinsamer Anstrengungen der Politik und der Krankenkassen, um die medizinische Versorgung vor Ort langfristig zu sichern.