Mainzer Unimedizin: Auf dem Weg zur schwarzen Null bis 2030!

Universitätsmedizin Mainz strebt bis 2030 eine schwarze Null an, nachdem das Defizit 2024 auf 96,7 Millionen Euro gesenkt wurde.

Universitätsmedizin Mainz strebt bis 2030 eine schwarze Null an, nachdem das Defizit 2024 auf 96,7 Millionen Euro gesenkt wurde.
Universitätsmedizin Mainz strebt bis 2030 eine schwarze Null an, nachdem das Defizit 2024 auf 96,7 Millionen Euro gesenkt wurde.

Mainzer Unimedizin: Auf dem Weg zur schwarzen Null bis 2030!

Die Universitätsmedizin Mainz, die einzige Uniklinik in Rheinland-Pfalz, sieht sich seit Jahren mit hohen Verlusten konfrontiert. Doch der Vorstandsvorsitzende Ralf Kiesslich, der seit Anfang 2022 im Amt ist, hat große Pläne. Er strebt für 2030 eine „schwarze Null“ an, wie TV Mittelrhein berichtet. Im vergangenen Jahr konnte das Defizit dank verbesserter Verhandlungen mit den Krankenkassen auf 96,7 Millionen Euro gesenkt werden – ein Fortschritt im Vergleich zu den fast 114 Millionen Euro im Jahr 2023.

Was steckt hinter diesem Ziel? Die Uniklinik hat nicht nur ihre Erlöse aus medizinischen Leistungen gesteigert, sondern auch die Ausgaben für Materialien, Energie und Baustoffe gesenkt. So konnte im Jahr 2024 der Gesamtumsatz erstmals über eine Milliarde Euro gesteigert werden.

Ein neues Kapitel für die Universitätsmedizin

Um dieses positive Trendfortzusetzen, sind mehrere Zukunftsprogramme in Planung. Dazu gehören unter anderem die Einführung einer interdisziplinären Ambulanz sowie eine zentrale Notaufnahme. Auch die Gründung von Departments zur gemeinsamen Nutzung von Ressourcen, wie Betten und OP-Kapazitäten, trägt zur Effizienzsteigerung bei. Diese Fortschritte wurden auch durch den Aufsichtsrat unter Vorsitz von Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) unterstützt, der die schwarze Null bis zum Jahr 2030 ebenfalls als Ziel festgelegt hat.

Außerdem wird das Land Rheinland-Pfalz eine Teilentschuldung der Universitätsmedizin mit 400 Millionen Euro in diesem Jahr vornehmen. Dies könnte der Klinik helfen, den finanziellen Druck zu mindern und zukunftsorientierte Investitionen zu fördern.

Herausforderungen im Gesundheitssektor

Doch das Bild ist nicht nur rosig. Ärzteblatt weist darauf hin, dass Universitätsklinika wie die in Mainz besonders von Fehlentwicklungen in der Krankenhausfinanzierung betroffen sind. Sie können sich nicht auf lukrative Bereiche spezialisieren, da sie als Supramaximalversorger agieren und zahlreiche zentrale Aufgaben gleichzeitig erfüllen müssen. Diese Struktur bringt специфische Belastungen mit sich, die häufig nicht durch die gängigen DRG-Fallpauschalen ausreichend gedeckt sind.

Als Teil einer Lösung wird ein Systemzuschlag für die universitäre Medizin vorgeschlagen, um die besonderen Anforderungen und Kosten für innovative Behandlungsmethoden und ärztliche Weiterbildung zu finanzieren. Außerdem könnte eine Teilfinanzierung durch gesetzliche Krankenkassen eine Entlastung des Gesundheitsfonds ermöglichen.

Bauvorhaben und langfristige Perspektiven

Die Universitätsmedizin Mainz plant zudem umfassende bauliche Maßnahmen in Höhe von 2,2 Milliarden Euro zur Sanierung der Klinik. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Realisierung eines zweiten Klinikstandorts in der Draiser Senke, nahe dem ZDF. Hierbei kooperiert die Uniklinik eng mit der Stadt Mainz und ist in Abstimmungen zu baurechtlichen Fragestellungen aktiv. Dies ist nicht ohne Herausforderungen, da Umweltorganisationen wie der BUND Bedenken hinsichtlich der Errichtung eines großen Zentralgebäudes in einem Naherholungsgebiet äußern.

Abschließend bleibt festzuhalten, dass die Universitätsmedizin Mainz auf einem guten Weg ist, ihre finanziellen Herausforderungen zu meistern. Mit einer klaren Strategie und der Unterstützung des Landes könnte der Traum von einer schwarzen Null bis 2030 in greifbare Nähe rücken, während gleichzeitig die medizinische Versorgung in der Region verbessert wird. Die Hoffnung ist groß, dass diese Maßnahmen nicht nur die Klinik, sondern auch die Patientinnen und Patienten in Rheinland-Pfalz nachhaltig profitieren lassen.