Freiwillige Retten Rehkitze: Hochmoderne Drohnen im Einsatz!
Freiwillige retten Rehkitze in Neustadt an der Weinstraße mit Drohnen. Ein Tierschutzprojekt schützt Wildtiere vor Mähwerken.

Freiwillige Retten Rehkitze: Hochmoderne Drohnen im Einsatz!
Der Schutz von Rehkitzen steht im Fokus zahlreicher Freiwilliger im Landkreis Südliche Weinstraße, die sich mit viel Herzblut für die Rettung der kleinen Tiere einsetzen. Im heißen Sommer, wenn die Mahd beginnt, suchen ehrenamtliche Helfer in den frühen Morgenstunden aktiv nach Rehkitzen, die sich im hohen Gras verstecken. „Vieles geschieht aus Liebe zur Natur“, erklärt Oswald Mohn, einer der leitenden Köpfe der Initiative. Gemeinsam mit Frank Allein haben sie eine Gruppe von rund 50 Freiwilligen organisiert, die alle Hand in Hand arbeiten, um die Kitze vor dem Mähwerk zu bewahren.
Landrat Dietmar Seefeldt hat die Gruppe kürzlich besucht und selbst zwei Kitze gerettet. Die Maßnahmen sind nicht nur eine freiwillige Hilfe, sondern auch ein Gebot des Tierschutz- und Naturschutzgesetzes, das die Landwirte dazu verpflichtet, ihre Felder vor der Mahd abzusuchen. Ein klarer Anspruch: Die Tiere müssen unversehrt bleiben. Im aktuellen Jahr wurden bereits 172 Kitze gesichtet, von denen 57 gesichert werden konnten.
Einsatz von Drohnen zur Kitzrettung
Die Tierretter setzen dabei auf moderne Technologie: Die Kreisjagdgruppe SÜW nutzt Drohnen mit Wärmebildkameras, um die Kitze effektiv aus der Luft zu orten. Diese Methode hat sich als besonders erfolgreich erwiesen, da die Wärmebildtechnik die Tiere im hohen Gras sichtbar macht, besonders in den kühlen Morgenstunden. „Wir haben aktuell vier Drohnen im Einsatz, und die Nachfrage steigt“, sagt Mohn. Drohnen wie die DJI M300 RTK oder DJI M210 V2 kommen zum Einsatz, unterstützt von einem Unkostenbeitrag, der die Kosten pro Flugstunde auf 20 Euro beläuft.
Eine neue Wärmebilddrohne mit verbesserter Technologie ist bereits für das nächste Jahr geplant. Diese kann die Effizienz der Einsätze weiter steigern und ist ein wichtiger Schritt in Richtung besserer Rettungsmöglichkeiten für die Wildtiere. Um die Technik zu größtmöglichem Erfolg zu führen, müssen die Drohnenpiloten spezielle Lizenzen erwerben und die Geräte registrieren.
Kitzrettung hat Tradition
Nach der traurigen Bilanz von fünf verendeten Kitzen durch Mähwerke im Jahr 2020 wurde die Initiative zur Kitzrettung ins Leben gerufen. Seither hat sich viel getan. Die freiwilligen Helfer leisten nicht nur wichtige Arbeit für den Tierschutz, sie haben auch eine kommunikationsstarke Gemeinschaft gebildet, die über eine WhatsApp-Gruppe die Einsätze koordiniert. In den schattigen Plätzen werden die Kitze nach der Rettung untergebracht, bis die Mahd abgeschlossen ist.
Die Herausforderungen sind erheblich. Jährlich verenden tausende Rehkitze durch Mähwerke, die sich vor Gefahr verbergen, indem sie tief in ihr Grasbett drücken. Der schnelle und rechtzeitige Einsatz von Menschen und Technologien ist entscheidend, damit die Landwirte rechtzeitig entscheiden können, ob das Mähen sinnvoll ist. „Wir haben ein gutes Händchen, wenn es darum geht, die Tiere zu retten“, sagt Mohn und blickt optimistisch in die Zukunft.
Unterstützungen sind natürlich jederzeit willkommen! Spenden können auf ein angegebenes Konto überwiesen werden, um die Ausstattung der Helfer und die Unterhaltung der Drohnen zu sichern.
Wer Interesse hat, sich zu engagieren, kann sich direkt an die Ansprechpartner Oswald Mohn und Frank Allein wenden. Weitere Informationen finden Sie bei der Naturlandstiftung oder direkt auf Pfalz Express.