Neuwieder Schüler setzen Zeichen: 95 Stolpersteine gereinigt!

Neuwieder Schüler setzen Zeichen: 95 Stolpersteine gereinigt!
Ein ganz besonderes Projekt wurde kürzlich in Neuwied ins Leben gerufen, das nicht nur die Geschichte lebendig hält, sondern auch eine wichtige gesellschaftliche Botschaft vermittelt. Die achten Klassen der Kinzig-Schule haben sich gemeinsam mit dem Deutsch-Israelischen Freundeskreis daran gemacht, die Stolpersteine in den Stadtteilen Heddesdorf und Innenstadt zu reinigen. Dabei konnten insgesamt 95 Stolpersteine, die an die Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen erinnern, für die Öffentlichkeit aufbereitet werden. Diese Aktion war Teil des bundesweiten Aktionstags „Schüler helfen Leben“ und markiert bereits die dritte Teilnahme der Kinzig-Schule an diesem bedeutsamen Event.
Das Projekt, das im Jahr 2023 von Schulsozialarbeiter Marco Schneider ins Leben gerufen wurde, verfolgt ein zukunftsweisendes Ziel: Die Verbindung von gesellschaftlichem Engagement mit historischer Bildungsarbeit. „Es ist wichtig, dass unsere Schülerinnen und Schüler die Geschichte verstehen und die Bedeutung dieser Orte erkennen“, so Schneider. Durch die Pflege und Reinigung der Stolpersteine wird nicht nur den Opfern gedacht, sondern auch ein Zeichen des respektvollen Gedenkens gesetzt.
Ein starkes Zeichen der Erinnerung
Die Schüler erhielten für ihre wertvolle Arbeit nicht nur positive Resonanz aus der Bevölkerung, sondern auch eine kleine Spende, die benachteiligten Kindern und Jugendlichen aus Krisenregionen zugutekommen wird. Diese Rückmeldungen motivieren die Schülerinnen und Schüler, ihr Engagement fortzusetzen und sich der wichtigen historischen Aufarbeitung zu widmen.
Stolpersteine, die vor mehr als 30 Jahren von Gunter Demnig entwickelt wurden, sollen an die Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen erinnern, indem sie deren Namen zurück an die Orte bringen, wo sie lebten und verschleppt wurden. Ursprünglich als Gedenktafeln gedacht, wurden diese kleinen, bronzenen Steine als effizienter erachtet, um Passanten zum Nachdenken über die Geschichte zu bewegen. Die Schüler der Kinzig-Schule leisten mit der Reinigung einen bedeutenden Beitrag zu dieser Erinnerungskultur, die es den jungen Generationen ermöglicht, Geschichte greifbarer zu machen.
Künftige Kooperationen
Die Kinzig-Schule plant, die wertvolle Zusammenarbeit mit dem Deutsch-Israelischen Freundeskreis fortzusetzen. Damit soll das Engagement nicht nur im Bereich der Geschichtsarbeit vertieft, sondern auch das Bewusstsein für die gesellschaftliche Verantwortung der Jugendlichen geschärft werden. Die Stolpersteine ersetzen keine Grabsteine, sondern fungieren als Mahnmale, die dazu aufrufen, über die Folgen von Rassismus und Vorurteilen nachzudenken und ebenfalls die Taten zu reflektieren, die während des Nationalsozialismus begangen wurden. Diese historische Bildungsarbeit ist unerlässlich, um das Vergessen zu verhindern und um zu zeigen: „Hier standen mal Menschen.“
Neuwied zeigt, dass auch junge Menschen mit Engagement und Teamgeist ein starkes Zeichen setzen können – für die Vergangenheit, die Gegenwart und eine friedliche Zukunft.
Für weitere Informationen zu den Stolpersteinen und den Projekten der Kinzig-Schule können Sie die Artikel auf Aktuell4u, Neuwied.de und Confronting Memories besuchen.