Baugenossenschaft Speyer: Ende der WEG-Verwaltung nach 50 Jahren!

Die Baugenossenschaft Speyer beendet Ende 2025 die WEG-Verwaltung nach 50 Jahren aufgrund gestiegener Anforderungen und Fachkräftemangel.

Die Baugenossenschaft Speyer beendet Ende 2025 die WEG-Verwaltung nach 50 Jahren aufgrund gestiegener Anforderungen und Fachkräftemangel.
Die Baugenossenschaft Speyer beendet Ende 2025 die WEG-Verwaltung nach 50 Jahren aufgrund gestiegener Anforderungen und Fachkräftemangel.

Baugenossenschaft Speyer: Ende der WEG-Verwaltung nach 50 Jahren!

Am 2. Juli 2025 hat die Baugenossenschaft Speyer (GBS) entscheidende Neuigkeiten für ihre Mitglieder und die Eigentümergemeinschaften mitgeteilt. Nach über fünf Jahrzehnten wird die GBS zum Jahresende ihre WEG-Verwaltung einstellen. Vorstand Oliver Pastor nennt gestiegene Anforderungen, den akuten Fachkräftemangel sowie wirtschaftliche Herausforderungen als wesentliche Gründe für diesen Schritt. Laut Rheinpfalz übernahm die GBS vor 50 Jahren ihr erstes WEG-Objekt in der Eugen-Jäger-Straße 55 bis 67a in Speyer-West und hat seitdem 22 weitere Eigentümergemeinschaften verwaltet. Damit neigt sich ein bedeutendes Kapitel in der Geschichte der Baugenossenschaft dem Ende zu.

Die GBS wird bis zum 31. Dezember 2025 alle WEG-Verträge gekündigt haben. Die Übergaben der verwalteten Objekte sind für die nächsten sechs Monate geplant. Erste Übergaben sind bereits erfolgt, die letzten sollen bis zum 1. Januar 2026 abgeschlossen sein. Diese Übergaben stellen eine Herausforderung dar, die die GBS meistern muss, aber Vorstand Bernd Reif sieht darin auch eine Chance, Ressourcen für gefördertes genossenschaftliches Wohnen freizusetzen. Das Unternehmen informiert die Eigentümergemeinschaften und Verwaltungsbeiräte frühzeitig über diese Entscheidung, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten, wie Speyer Report feststellt.

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Fachkräftemangel

Der Fachkräftemangel ist ein zentrales Problem, das auch die Immobilienverwaltungen stark betrifft. Laut dem Vermieter Ratgeber berichten über 74 % der Immobilienverwaltungen, dass sie mehr qualifiziertes Personal benötigen. Die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen, die auch bei der GBS deutlich spürbar sind, haben einen historischen Mangel an qualifizierten Arbeitskräften zur Folge. Diese Situation hat Auswirkungen auf die Dienstleistungen und die Qualität der Verwaltung.

Die durchschnittliche Zahl unbesetzter Stellen in der Immobilienwirtschaft zeigt, dass 57,4 % der Verwaltungen offene Stellen haben, wobei 42,1 % diese nicht besetzen konnten. Eine Blitzumfrage ergab, dass 85 % der befragten Immobilienverwaltungen unter Personalmangel leiden, was die Lage zusätzlich verschärft. Die GBS steht vor der Herausforderung, sich in dieser angespannten Situation neu zu orientieren und gleichzeitig den Bedürfnissen ihrer Mitglieder gerecht zu werden.

Ausblick und Investitionen

Die Baugenossenschaft Speyer gibt jedoch nicht nur die WEG-Verwaltung auf, sondern plant auch den Bau neuer Wohnungen – insbesondere am Rabensteinerweg und in der Conrad-Hist-Straße. Die GBS hat eine Bilanzsumme von 83,3 Millionen Euro und ein Eigenkapital von 30,8 Millionen Euro. Mit über 7300 Mitgliedern möchte die Genossenschaft in die klimagerechte Modernisierung und die Dekarbonisierung ihres Bestandes investieren. Vorstand und Aufsichtsrat betonen, dass die Entscheidung, die WEG-Verwaltung zu beenden, auch eine strategische Neuausrichtung darstellt, um sich verstärkt auf die Zukunft des genossenschaftlichen Wohnens zu konzentrieren und die bestehenden Wohnungen optimal zu bewirtschaften.

Mit dieser Entscheidung zieht die Baugenossenschaft Speyer einen Schlussstrich unter ein Kapitel ihrer Geschichte und bereitet sich gleichzeitig auf die Herausforderungen der Zukunft vor. Der Weg für neue Investments in den Wohnungsbau und die Modernisierung ist geebnet, während sie die Bedürfnisse ihrer Mitglieder und die aktuellen Marktbedingungen stets im Blick behält.