Kreis SÜW in der Zwickmühle: Katastrophenschutz ohne Geld?

Kreis SÜW in der Zwickmühle: Katastrophenschutz ohne Geld?
Die Verbandsgemeinde Offenbach steckt tief in der Planung für Bauprojekte, die den Katastrophenschutz in der Region verbessern sollen. In einer Zeit, in der extreme Wetterereignisse und technische Unfälle zum Alltag gehören, ist ein effektiver Katastrophenschutz wichtiger denn je. VG-Chef Axel Wassyl äußerte sich besorgt über die finanziellen Beschränkungen, die die Umsetzung der Projekte behindern. Laut einem Bericht von Rheinpfalz muss der Landkreis Südliche Weinstraße (SÜW) die Kosten mittragen, bietet jedoch nur einen Teil an. Das stellt die Verantwortlichen vor große Herausforderungen.
Die geplanten Bauprojekte in Offenbach umfassen eine energetische Sanierung sowie die Erweiterung um eine Lagerhalle. Zusätzlich wird in Hochstadt der Bedarf nach einer Damenumkleide erkannt. Diese Projekte werden jedoch teurer, als zunächst angenommen, da zusätzliche Anforderungen im Hinblick auf Hochwasser- und Katastrophenschutz berücksichtigt werden mussten. Um die entstehenden Mehrkosten zu decken, benötigt die Verbandsgemeinde 230.000 Euro zusätzlich.
Kritik an der Kostenverteilung
Die Diskussion über die Finanzierung dieser Bauvorhaben führte zu einem scharfen Austausch zwischen der VG Offenbach und dem Landkreis. Wassyl kritisiert, dass der Landkreis nicht bereit ist, die vollen Kosten zu tragen. Während der Landkreis ab 2024 einen Festbetragszuschuss von 125.000 Euro für den Stellplatzbau in Aussicht stellt, fordert der VG-Rat die vollständige Kostenbeteiligung. Der Landkreis betont wiederum die Gemeinwohlverantwortung beim Katastrophenschutz und hat den Förderbetrag um 25 Prozent erhöht, um den gestiegenen Baukosten Rechnung zu tragen.
Die Lage könnte dazu führen, dass die erhöhten Ausgaben des Landkreises die Kreisumlage ansteigen lassen. Eine weitere Option, die in der Verbandsgemeinde diskutiert wird, ist die Vermietung der Stellplätze, falls keine vollumfängliche Kostenbeteiligung durch den Landkreis erfolgt. In Hochstadt ist zudem ein Anbau für die Damenumkleide und ein weiteres Fahrzeug geplant, was die Situation zusätzlich kompliziert.
Innovative Ansätze und Herausforderungen
Der Katastrophenschutz selbst ist ein komplexes Thema, das ständige Anpassungen erfordert. Laut dem Offenbach Nachrichten umfasst der Begriff „Katastrophe“ nicht nur Naturereignisse, sondern auch technische Unglücke, die Leben oder wichtige Infrastrukturen gefährden können. In solchen Fällen wird ein Katastrophenfall gemäß dem Hessischen Gesetz über den Brandschutz, die Allgemeine Hilfe und den Katastrophenschutz (HBKG) festgestellt. Diese rechtlichen Grundlagen sind entscheidend, um ein einheitliches Vorgehen in Krisensituationen zu gewährleisten.
Moderne Technologien und digitale Strategien spielen dabei eine immer größere Rolle. Laut Kommune Digital Forum gewinnen digitale Doppelgänger und Simulationstechnologien an Bedeutung. Sie helfen dabei, Katastrophenszenarien zu analysieren, Reaktionspläne zu testen und die Effizienz der Einsatzkräfte zu verbessern. Bürgerbeteiligung ist ebenfalls wichtig, um Risiken effektiv zu minimieren und den Katastrophenschutz zu optimieren.
Es liegt auf der Hand: Der Katastrophenschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe, die alle gesellschaftlichen Ebenen einbezieht. Um die Herausforderungen von Naturkatastrophen und anderen Gefahren bestmöglich zu bewältigen, ist eine breite Zusammenarbeit unerlässlich. In Zeiten, in denen Klimawandel und technische Gefahren verstärkt auftreten, ist das ein klarer Auftrag an alle Beteiligten.