Weinprobe am Geilweilerhof: Zukunftsweisende Rebsorten entdecken!

Weinprobe am Geilweilerhof: Zukunftsweisende Rebsorten entdecken!
Am 8. Juli verwandelt sich der Geilweilerhof in Siebeldingen zum Mittelpunkt der Weinwelt. Das Julius Kühn-Institut (JKI) lädt zu einer besonderen Weinprobe ein, die nicht nur Gaumenfreuden verspricht, sondern auch spannende Einblicke in die Zukunft des Weinbaus gibt. Die Veranstaltung wird von Oliver Trapp, dem Institutsleiter, geleitet und bietet eine einmalige Kombination aus einer Führung durch die Weinberge und der Verkostung innovativer Rebsorten. Bei einer maximalen Teilnehmerzahl von nur 15 Personen wird es eine persönliche Atmosphäre geben, die sich ideal für Weinliebhaber eignet.
Die etwa 90-minütige Veranstaltung beleuchtet die Herausforderungen, vor denen der moderne Weinbau steht. Im Zentrum stehen Themen wie die Entwicklung hitze- und krankheitsresistenter Rebsorten sowie der Einsatz von Genomforschung, Bioinformatik und künstlicher Intelligenz. Ziel ist es, nachhaltige und klimaangepasste Rebsorten zu entwickeln, die den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduzieren, ohne Kompromisse bei der Weinqualität einzugehen. Wie rheinpfalz.de berichtet, wird nach dem Rundgang der historische Pavillon zum Schauplatz einer Weinpräsentation von sechs ausgewählten Weinen mit Panoramablick.
Die Bedeutung der Genomforschung
Die Weinrebe zählt zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt und hat laut herder.de zahlreiche Gene aufgrund menschlicher Wanderungsbewegungen aus Asien aufgenommen. Ein Netzwerk von Forschenden hat sich der Forschung rund um die Herkunft und Diversität der Reben verschrieben und über 3.500 Reben analysiert. In einem spannenden Geneprojekt wird künftig angestrebt, die genetischen Informationen aus Wildreben direkt in unsere Kulturreben einzukreuzen. Dies soll die Weinsorten widerstandsfähiger gegen die Herausforderungen des Klimawandels machen.
Die Ursprünge des Weinbaus reichen über 11.000 Jahre zurück und fallen in eine Zeit, die von klimatischen Veränderungen geprägt war. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass gene aus Aserbaidschan und Mittelasien sogar in mittelalterlichen Reben in Südwestdeutschland vorhanden sind, was die bedeutende Rolle der Rebe im Handel der Vergangenheit verdeutlicht. Das KIT unterstützt diese Forschung mit seiner einzigartigen Sammlung alter und europäischer Wildreben.
Die Auswirkungen des Klimawandels
Klimatische Veränderungen stellen die Weinproduktion vor ernsthafte Herausforderungen. Extremwetterlagen, wie Spätfröste und Hitzeperioden, sind nur einige der Probleme, die sich Winzern stellen. Laut landwirtschaft.de hat sich die Traubenreife in den letzten Jahrzehnten erheblich verändert: Wo die Reben früher bis Ende Oktober reifeten, hat sich dieser Zeitraum auf Ende September verkürzt. Dies bringt jedoch auch Risiken mit sich, wie die Gefahr von Spätfrösten.
Die Suche nach robusteren Rebsorten, die besser mit den neuen klimatischen Bedingungen zurechtkommen, gewinnt zunehmend an Bedeutung. Beispielsweise sind pilzwiderstandsfähige Rebsorten (PiWi) ein Lösungsansatz gegen die Pilzkrankheiten, die durch einen feuchteren Anbau bedingt sind. Auch der Anbau von roten Weinen wie Merlot und Pinot gewinnt an Bedeutung, während der Riesling in nördlichere Regionen verdrängt wird. Die Entwicklungen legen nahe, dass Weinkenner und Winzer sowohl altbewährte als auch zukunftsträchtige Sorten schätzen sollten.
Zur Teilnahme an der Weinprobe am 8. Juli ist eine Anmeldung bis Freitag, den 4. Juli, erforderlich. Interessierte können sich per E-Mail unter redlan@rheinpfalz.de anmelden. Bei Überbuchung entscheidet das Los, und die Teilnehmer werden per E-Mail informiert.