Solarpark Clausen: Ehemaliges Giftlager wird zur grünen Stromquelle!

Solarpark Clausen: Ehemaliges Giftlager wird zur grünen Stromquelle!
Is das net fein! In Clausen ist die Erweiterung des Solarparks abgeschlossen, die schon im Januar 2023 angekündigt wurde. Dabei ist aus einem ehemaligen Giftgasdepot jetzt eine wahre Oase für grünen Strom entstanden. Laut der Kreisverwaltung Südwestpfalz ist die Region dadurch mehr als klimaneutral. Die Solarmodule wurden auf den Dächern von neun der insgesamt 16 ehemaligen Militärbunker installiert, und auch die Dächer der ehemaligen Giftgaslagerhallen kommen jetzt zum Einsatz. Dies erhöht die jährliche Einspeisung um stolze 1,3 Megawattstunden.
Die Kosten für diese Erweiterung belaufen sich auf etwa 1,2 Millionen Euro. Den Bedarf an zusätzlichen Trafostationen können die Abnehmer momentan allerdings nur schwer stillen, da die Lieferzeiten zwischen 40 und 60 Wochen betragen. Das ist nicht ideal, denn die zusätzlichen Einspeisungen können derzeit aufgrund dieser Verzögerungen nicht ins Netz geleitet werden.
Vorteile für die Gemeinde
Aber auch die Gemeinde profitiert von der neuesten Entwicklung: Die Pachtzeit zwischen der Gemeinde und der Projektgesellschaft wurde um 15 Jahre verlängert, was zusätzliche Pachtmehreinnahmen von 180.000 Euro für die Gemeinde mit sich bringt. Auch wenn die Gemeinde nicht direkt vom eingespeisten Grünstrom profitiert, kann sie sich über Gewerbesteuer und Pacht freuen.
Ein Power Purchase Agreement (PPA) könnte der Gemeinde von der Projektgesellschaft angeboten werden. Dabei handelt es sich um einen Vertrag, der es Unternehmen ermöglicht, langfristig zu festen Preisen Strom aus erneuerbaren Energiequellen zu beziehen. Diese Verträge gewinnen an Bedeutung, besonders in Zeiten steigender Strompreise, die durch den Ukraine-Konflikt noch verschärft wurden. Unternehmen sehen sich dadurch gezwungen, verstärkt in erneuerbare Energien zu investieren und ihre CO2-Emissionen zu reduzieren, um den Anforderungen der Dekarbonisierung gerecht zu werden. Mehr Informationen dazu liefert EY.
Naturschutz und Artenvielfalt
Zuwachs gibt es auch im Bereich Naturschutz. Auf dem Gelände von etwa 17 Hektar wurde die Schafhaltung eingestellt. Diese Maßnahme kam aufgrund von Seuchengefahr, Kosten und logistischen Herausforderungen zustande. Statt Schafe kümmern sich jetzt regelmäßig durchgeführte Mahd und spezielle Pflege um die Artenvielfalt. Biotope, Schlupflöcher und Wasserstellen für Kleintiere bleiben erhalten, und der Sicherheitsturm aus militärischer Nutzung bietet nun Brutplätze für Höhlen- und Nischenbrüter. Turmfalken konnten dort bereits bei der Jungtieraufzucht beobachtet werden.
Ortsbürgermeister Jens Dresen, der gemeinsam mit seinem Vorgänger Harald Wadle für die Erweiterungsmaßnahmen verantwortlich zeichnet, äußert sich positiv über die Fertigstellung und die damit verbundenen finanziellen Vorteile für die Gemeinde. Mit dem Solarpark hat die Region nicht nur einen wichtigen Schritt in Richtung Energieunabhängigkeit gemacht, sondern auch ein Symbol für die Nutzung ehemaliger belasteter Standorte geschaffen.
PPAs, wie sie im Zusammenhang mit dem Solarpark Clausen diskutiert werden, bieten Unternehmen auch eine attraktive Möglichkeit, ihre Energiekosten zu optimieren und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren. Energie-Experten erklären, dass diese Verträge sowohl für große Stromabnehmer als auch für Unternehmen, die ihre Produktionsprozesse umstellen wollen, von Bedeutung sind. Hier werden unterschiedliche Typen von PPAs unterschieden, darunter die physischen und finanziellen Varianten, die je nach den Bedürfnissen der Abnehmer gewählt werden können.
Das Projekt beweist eindrucksvoll, dass innovative Ansätze zur Energiegewinnung nicht nur ökologisch sinnvoll sind, sondern auch ökonomisch Vorteile bringen können. Ein echter Gewinn für Clausen und die gesamte Region!