Rettung für Extrudex: Mitarbeiter bangen um ihre Zukunft in Mühlacker

Rettung für Extrudex: Mitarbeiter bangen um ihre Zukunft in Mühlacker
Die Unternehmen der Region stehen häufig vor enormen Herausforderungen, und erst kürzlich hat das Unternehmen Extrudex im Bereich der Kunststoff-Extrusion einen Aufschwung erlebt. Gestrandet in finanziellen Schwierigkeiten, wurde das Unternehmen, welches seinen Sitz in Mühlacker bei Pforzheim hat, erfolgreich von der Pütz Group aus Saarburg übernommen. Laut fr.de wurde die Übernahme, die seit dem 1. Juni 2025 wirksam ist, durch die Unterschriften der Insolvenzverwalter Holger Blümle und Stefan Pütz besiegelt.
Extrudex, ein etablierter Anbieter von Maschinen und Komplettsystemen für die Kunststoff-Extrusion mit mehr als 40 Jahren Erfahrung, kämpfte in den letzten Monaten um seine Existenz. Es ist kein Einzelfall, denn im Südwesten Deutschlands haben mehrere Unternehmen ähnliche Schicksale erlitten und wurden von ausländischen Firmen übernommen. Besonders ein Maschinenbauer fand sein Ende in den Händen eines chinesischen Konzerns.
Die Auswirkungen auf die Belegschaft
Für die Belegschaft von Extrudex sind die Nachrichten gemischt. Während die Pütz Group entschieden hat, etwa die Hälfte der Arbeitsplätze in Mühlacker zu erhalten, mussten dennoch rund 15 Mitarbeitende im Zuge des Insolvenzverfahrens ihre Kündigung hinnehmen. Laut zri-online.de erhalten die betroffenen Arbeiter Unterstützung bei der Jobsuche, was zwar ein Lichtblick ist, jedoch auch keine vollständige Entlastung bietet.
Die Pütz Group, die aus einem Zusammenschluss von elf Unternehmen an sieben Standorten in Deutschland sowie einer Niederlassung in der Slowakei besteht, hat angekündigt, die Marke „Bella Extrudex“ für den Standort in Mühlacker zu verwenden. Das Unternehmen bietet der Belegschaft und der Region somit eine Perspektive, auch wenn der Investorenprozess, der im März 2025 begann, nicht ohne Herausforderungen verlief.
Die Rolle des Insolvenzrechts
Der Fall Extrudex wirft ein Licht auf die Möglichkeiten und Instrumente des deutschen Insolvenzrechts. Es zielt darauf ab, die Vermögensverteilung unter den Gläubigern zu regeln und verhindert, dass einige Gläubiger besser aus der Sache herauskommen als andere. Wie bmj.de erläutert, gibt es verschiedene Verfahren, die Unternehmen in finanziellen Nöten helfen sollen, darunter die Eigenverwaltung. Diese ermöglicht es den betroffenen Firmen, selbstverantwortlich zu agieren und die Interessen ihrer Gläubiger zu berücksichtigen.
Zudem spielt die Gesetzgebung, wie etwa das Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetz, eine zentrale Rolle. Ziel ist es, frühzeitige Sanierungen zu erleichtern, bevor es zu einer vollständigen Insolvenz kommt. Solche Maßnahmen könnten in der Zukunft noch mehr Unternehmen helfen, ihre Geschicke selbst in die Hand zu nehmen.
Extrudex ist ein Beispiel dafür, wie innovative Lösungen in schwierigen Zeiten gefunden werden können – trotzdem bleibt die Unsicherheit für viele Mitarbeitende, die sich in einem ständigen Wandel der Arbeitswelt wiederfinden. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiter entwickelt und welche Lehren aus diesem Fall für die Zukunft der regionalen Wirtschaft gezogen werden können.