Flussbestattungen in Rheinland-Pfalz: Neue Bestattungstrends ab Oktober!
Neues Bestattungsgesetz in Rheinland-Pfalz erlaubt Flussbestattungen ab Oktober 2025; Details zur Umsetzung und Kosten.

Flussbestattungen in Rheinland-Pfalz: Neue Bestattungstrends ab Oktober!
Mit einem neuen Bestattungsgesetz tritt in Rheinland-Pfalz eine spannende Veränderung ein. Ab Anfang Oktober 2025 sind Flussbestattungen auf ausgewählten Gewässern wie Rhein, Mosel, Saar und Lahn möglich. Dies kündigt die Borkener Zeitung an. Die Idee, einen Angehörigen auf diese spezielle Art zu verabschieden, stößt auf großes Interesse, so berichten mehrere Bestatter. Ulrike Grandjean hebt hervor, dass die Nachfrage überraschend hoch ist, wenngleich sie erwartet, dass der aktuelle Hype nur von kurzer Dauer sein wird.
Dennoch, Flussbestattungen bringen auch viele praktische Fragen mit sich. Bestatter Steffen Großmann äußert Bedenken bezüglich der fehlenden Durchführungsverordnung. Beispielsweise ist nicht eindeutig geklärt, wo genau diese Beisetzungen stattfinden sollen und wie man bei Niedrigwasser verfahren kann. Es gilt also noch, einige Unklarheiten zu beseitigen, um den künftigen Bedarfen gerecht zu werden.
Wichtige Details zur Flussbestattung
Für die Flussbestattungen wird ein Kostenrahmen von etwa 3.000 Euro für die Durchführung auf dem Rhein einkalkuliert. Darin sind bereits die Kosten für das Krematorium und das Bestattungshaus enthalten. Zusätzliche Ausgaben könnten für Angehörige, Trauerblumen oder besondere Wünsche anfallen. Zudem müssen die verwendeten Urnen die Asche schnell im Wasser auflösen und dafür geeignet sein, dass sie sinken und sich gut im Boden verteilen, anstatt auf der Wasseroberfläche zu treiben.
Ein weiterer wichtiger Punkt im neuen Bestattungsgesetz ist die Einführung einer Obduktionspflicht für Kinder unter 6 Jahren, sollte die Todesursache nicht klar erkennbar sein. Dies sieht das Ministerium für Weiterbildung, Wissenschaft und Gesundheit vor. Eine zweite amtliche Leichenschau wird hierbei als Kontrollmechanismus implementiert, um sicherzustellen, dass die Notwendigkeit einer Obduktion gegeben ist. Hintergrund ist die hohe Dunkelziffer von möglichen Fremdeinwirkungen bei Kleinkindern.
Historischer Hintergrund
Die Bestattungspflicht hat in Deutschland eine lange Tradition, die bis ins Mittelalter reicht. Wie bestatter.de darstellt, beruht sie auf der christlichen Tradition und legt fest, wer für die Bestattung eines Verstorbenen verantwortlich ist. Im Laufe der Jahrhunderte wurden gesetzliche Regelungen entwickelt, die sicherstellen, dass Beerdigungen aus hygienischen Gründen nicht innerhalb bebauter Flächen stattfinden dürfen. So bleibt auch die Verantwortung für die Umsetzungen der Bestattungspflicht vor allem bei den nächsten Angehörigen, während die Kostentragungspflicht im Bürgerlichen Gesetzbuch geregelt ist.
Die Einführung von Flussbestattungen und die Anpassungen im Bestattungsgesetz zeigen, dass es in der Gesellschaft einen Wandel im Umgang mit dem Thema Abschiednehmen gibt. Während viele das Bedürfnis nach individuellen Bestattungsformen spüren, wird es spannend sein zu beobachten, wie sich diese neuen Möglichkeiten in der Praxis bewähren und ob sie den gewünschten Platz bei den Menschen finden.