Nibelungenfestspiele in Worms: Spektakuläre Premiere mit grandioser Botschaft!
Am 13.07.2025 beginnen die Nibelungenfestspiele in Worms mit der Uraufführung von „See aus Asche“ und einem Demokratiegespräch.

Nibelungenfestspiele in Worms: Spektakuläre Premiere mit grandioser Botschaft!
Die Nibelungenfestspiele in Worms sind in vollem Gange und bieten dieses Jahr eine spektakuläre Premiere mit „See aus Asche – Das Lied der Nibelungen“ von Roland Schimmelpfennig. An diesem geschichtsträchtigen Abend, dem 13. Juli 2025, erlebten zahlreiche Besucher die Uraufführung auf der Freilichtbühne vor dem Wormser Dom, die bereits Tradition hat seit der ersten Festivalausgabe im Jahr 2002. Bundestagspräsidentin Julia Klöckner, die aus Bad Kreuznach stammt, ließ sich die Premiere nicht entgehen und verleiht dem Ereignis zusätzliches Gewicht.
Das Bühnenbild, bestehend aus 600 Tonnen Kies, einem kleinen Teich und 180 weißen Plastikstühlen, spiegelt die modernen ökologischen Ansätze der Bühnenbildnerin Andrea Wagner wider. Die Inszenierung von Regisseurin Mina Salehpour beeindruckt nicht nur durch die visuelle Gestaltung, sondern auch durch die hochwertige Textbearbeitung von Schimmelpfennig, der gekonnt Motive aus Wagners „Ring“ einfließen lässt.
Emotionen und Herausforderungen
Wie emotional ansprechend ist die Aufführung? Die ersten emotionalen Beteiligungen bei den Zuschauern waren anfangs noch verhalten. Durch das hohe Tempo im ersten Teil gelang es jedoch, das Publikum in die Geschichte einzuführen. Ab der zweiten Hälfte wurde es mitreißend, als ernste Themen, wie die Vergewaltigung Brunhilds, im Mittelpunkt stehen. Kriemhild entwickelt sich zur Rächering, nachdem Hagen Siegfried ermordet hat. Die Figuren reflektieren ihre Identität und Rollen in der Gesellschaft, was durch allegorische Symbole wie das Lindenblatt oder den Gürtel Brunhilds unterstrichen wird. Interessanterweise variieren die Kostüme von Maria Anderski, die teils als seltsam beschrieben werden, und setzen ein kreatives Zeichen auf der Bühne.
Die Hauptkontrahenten, Hagen und Siegfried, werden durch dunkle und helle Anzüge symbolisch gegenübergestellt und verleihen dem Konflikt zusätzliche Tiefe. Schimmelpfennigs Text, der ohne Erweiterungen auskommt, bietet somit viel Raum für Interpretationen.
Demokratiedialog und gesellschaftliche Fragen
Ein weiteres Highlight der Festspiele ist das erste Demokratiegespräch, das im Rahmenprogramm am Sonntag, den 13. Juli, um 17 Uhr im Wormser Kulturzentrum stattfindet. Hier kommen Ministerpräsident Alexander Schweitzer, Schauspielerin Jasmin Tabatabai und Journalist Rüdiger Suchsland zu Wort. In Zeiten gesellschaftlicher Spannungen sollen Themen wie demokratische Teilhabe, Meinungsfreiheit und der Umgang mit gesellschaftlicher Vielfalt zur Diskussion stehen. Die Nibelungenfestspiele verstehen sich nicht nur als kulturelle Plattform, sondern auch als Raum für Austausch und Dialog.
Der Heylshofpark ist dabei der ideale Ort, um Begegnungen und Diskussionen zu fördern. Die Eintritt zur Veranstaltung ist frei, jedoch ist eine Voranmeldung unter info@nibelungenfestspiele.de erforderlich.
Mit ihrer Fähigkeit, große Fragen der Zeit in den Mittelpunkt zu rücken, machen die Nibelungenfestspiele in Worms auch in diesem Jahr wieder auf sich aufmerksam. Die Mischung aus traditioneller Erzählkunst und zeitgenössischen Themen sorgt dafür, dass das Publikum in die Welt der Nibelungensage eingetaucht wird und dabei auch nachdenkliche Impulse erhält. Das lässt hoffen, dass die Festspiele weiterhin hoch im Kurs stehen werden.
Für weitere Informationen können Interessierte die umfassenden Details auf den Webseiten der Süddeutschen Zeitung, Nibelungenfestspiele und des SWR nachlesen.