75 Jahre Krankenhausversorgung im Saarland: Ein Rückblick auf die Geschichte!

Die Saarländische Krankenhausgesellschaft feiert 75 Jahre. Erfahren Sie mehr über ihre Geschichte, aktuelle Entwicklungen und Zukunftspläne.

Die Saarländische Krankenhausgesellschaft feiert 75 Jahre. Erfahren Sie mehr über ihre Geschichte, aktuelle Entwicklungen und Zukunftspläne.
Die Saarländische Krankenhausgesellschaft feiert 75 Jahre. Erfahren Sie mehr über ihre Geschichte, aktuelle Entwicklungen und Zukunftspläne.

75 Jahre Krankenhausversorgung im Saarland: Ein Rückblick auf die Geschichte!

Die Saarländische Krankenhausgesellschaft (SKG) feiert heute ihren 75. Geburtstag. Diese Institution hat sich seit ihrer Gründung zu einem bedeutenden Vertreter der Interessen von 18 bestehenden Krankenhäusern im Saarland entwickelt. Insgesamt sind in diesen Einrichtungen etwa 22.000 Ärzte und Pflegekräfte im Einsatz, die sich tagtäglich für die Gesundheit der Bevölkerung einsetzen. Die Anfänge der Krankenversorgung im Saarland reichen bis ins 15. Jahrhundert zurück, als das erste urkundlich erwähnte Hospiz, das Heilig-Kreuz-Spital in Saarbrücken, im Jahr 1440 gegründet wurde. Knapp 15 Jahre später folgte das Hospital in St. Wendel im Jahr 1455. Ursprünglich sollten diese Einrichtungen Bedürftigen eine medizinische Betreuung bieten, wobei die Behandlungskosten häufig von Armenkassen und bergmännischen Knappschaftsvereinen getragen wurden, wie die Saarbrücker Zeitung berichtet.

Mit der Industrialisierung und dem damit verbundenen sozialen Wandel entstanden im 18. Jahrhundert die ersten Krankenhausversicherungen. Diese Entwicklung führte schließlich zur Gründung des ersten saarländischen Knappschaftslazaretts im Jahr 1850 in Neunkirchen, gefolgt von weiteren Einrichtungen in Sulzbach und Völklingen. Bis ins 20. Jahrhundert waren wohlhabende Schichten auf ihre Hausärzte angewiesen, während für die ärmere Bevölkerung ein gestaffeltes Drei-Klassen-System für Selbstzahler eingeführt wurde.

Fortschritte der Krankenhausversorgung

Im Laufe der Jahre hat sich die Krankenhauslandschaft im Saarland stetig weiterentwickelt. Technologische Fortschritte, wie die Einführung der Dampfzentralheizung im Völklinger Knappschaftskrankenhaus oder des Röntgengeräts im Knappschaftslazarett Sulzbach im Jahr 1897, hatten einen erheblichen Einfluss auf die Qualität der medizinischen Versorgung. Diese Entwicklungen wurden besonders nach dem Zweiten Weltkrieg vorangetrieben, als im Jahr 1946 bereits 36 Krankenhäuser mit insgesamt 5.700 Betten existierten, und bis 1950 auf 7.700 Betten angewachsen waren.

Besonders hervorzuheben ist das Homburger Landeskrankenhaus, das 1948 als Universitätsklinikum des Saarlandes umgewidmet wurde. Zwischen 1960 und 1974 wurden massive Investitionen von über 500 Millionen Mark in die saarländischen Krankenhäuser getätigt, was zu Neubauten wie dem St. Ingberter Kreiskrankenhaus und dem Knappschaftskrankenhaus Püttlingen führte. Der Höchststand an Krankenhausbetten im Saarland war in den 1970er Jahren mit 13.500 erreicht, aktuell stehen jedoch nur noch rund 6.500 Betten zur Verfügung.

Aktuelle Herausforderungen und Zukunftsperspektiven

Der Krankenhausplan für das Saarland gilt vom 1. Januar 2018 bis zum 31. Dezember 2025 und zielt darauf ab, eine bedarfsgerechte und qualitativ hochwertige Krankenhausversorgung sicherzustellen. Laut Angaben des Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie, wird die Schließung des Krankenhausstandorts in Wadern berücksichtigt und ein geplanter Bettenaufwuchs von 536 vollstationären Betten auf insgesamt 6.902 angestrebt.

Die saarländischen Krankenkassenverbände begrüßen die Erarbeitung eines neuen Krankenhausplans, der sich an den Herausforderungen der Gesundheitsversorgung orientiert. Ein Gutachten des aktiva Beratung im Gesundheitswesen hat bereits erste Erkenntnisse geliefert, die mit einem vorherigen Gutachten des Institute for Health Care Business übereinstimmen. Dringender Anpassungsbedarf wird in der Krankenhauslandschaft besonders hinsichtlich der Ambulantisierung und einer effizienten Verteilung der Krankenhausbetten gesehen. Momentan liegt die Bettendichte im Saarland bei 668 Betten je 100.000 Einwohner, im Vergleich zum Bundesdurchschnitt von 563 Betten.

Um die Gesundheitsversorgung weiter zu verbessern, setzt sich das Saarland auch für eine grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung mit Frankreich und Luxemburg ein. Die am 12. Juni 2019 unterzeichnete „MOSAR“-Vereinbarung ist ein erster Schritt in diese Richtung, um die Qualität der medizinischen Dienstleistungen zu steigern und den Bürgern den Zugang zur Gesundheitsversorgung zu erleichtern.

Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um die Krankenhausversorgung im Saarland an die modernen Anforderungen anzupassen. Der Wandel hin zu einer strukturierten und bedarfsgerechten Versorgung erfordert das Zusammenspiel aller Akteure im Gesundheitswesen, wie die saarländische Regierung und die Krankenkassenverbände gemeinsam betonen.