Alarmierende Zahlen: Fast 300 Drohnenflüge der Polizei in Rheinland-Pfalz!
Drohnenflüge über Rheinland-Pfalz und Saarland: Polizei registriert fast 300 Einsätze; Experten fordern Schutzkonzepte.

Alarmierende Zahlen: Fast 300 Drohnenflüge der Polizei in Rheinland-Pfalz!
In den letzten Monaten hat die Polizei in Rheinland-Pfalz einen bemerkenswerten Anstieg der Drohnenflüge verzeichnet. Aktuellen Angaben zufolge wurden von Januar bis Mitte Oktober 2025 insgesamt 296 Einsätze registriert. Die häufigsten Sichtungen fanden über Wohnobjekten statt, wo 143 Flüge dokumentiert wurden. Offenes Gelände war Schauplatz für 75 Flüge, während 46 über militärischen Liegenschaften und 15 über Chemieunternehmen durchgeführt wurden. Dies berichtet n-tv.
Die Zunahme der Drohnenflüge hat die rheinland-pfälzischen Grünen alarmiert. Sie fordern ein verbindliches länderübergreifendes Schutzkonzept gegen Drohnen, um kritische Infrastrukturen besser zu schützen. Innenminister Michael Ebling bestätigte die genannten Zahlen auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen-Fraktion und wies darauf hin, dass es bislang keine einheitlichen Konzepte in Deutschland gebe. Er betonte jedoch die Wichtigkeit des Austauschs bei polizeilichen Einsatzlagen.
Warnung vor Ausspähversuchen
Carl-Bernhard von Heusinger, Innenexperte der Grünen, äußerte Bedenken, dass sich hinter den Drohnenflügen gezielte Ausspähversuche auf kritische Infrastruktur verbergen könnten. Ein Experte für Sicherheit von kritischer Infrastruktur, Manuel Atug, warnte zudem, dass Deutschland auf solche Bedrohungen schlecht vorbereitet sei. Der Einfluss von professionell geflogenen Drohnen, die möglicherweise lange in der Luft bleiben können, könnte von gut organisierten Gruppen oder sogar staatlichen Akteuren ausgehen. Im Mittelpunkt dieser Diskussion steht die Frage, wie Deutschland mit diesen modernen Herausforderungen umgehen kann.
Atug merkt an, dass auffällig ist, dass viele dieser Drohnen mit eingeschalteten Positionslichtern fliegen, was auf einen nicht geheimen Akteur hinweisen könnte. Diese Form der Bedrohung wird von vielen als systematisch wahrgenommen, wie zuletzt auch in Dänemark nach Drohnensichtungen in der Nähe des Kopenhagener Flughafens. Hier sieht die Regierung eine ernstzunehmende Herausforderung.
Komplexe Abwehrmöglichkeiten
Die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Abwehr von Drohnen sind in Deutschland kompliziert. Verschiedene Behörden, darunter die Landes- und die Bundespolizei, sind hier involviert. Technische Abwehransätze wie „Jamming“, das Abfangen mit Netzen oder sogar das Abschießen von Drohnen bringen jeweils ihre eigenen Herausforderungen mit sich. Verteidigungsminister Boris Pistorius hat erklärt, dass die Möglichkeiten zur Abwehr von Aufklärungsflügen begrenzt sind. Auch wenn seitens der Politik über erweiterte Befugnisse für die Feldjäger nachgedacht wird, bleibt die Frage der Drohnenabwehr aktuell und brisant.
Für Privatpersonen gibt es einen klaren Aufruf: Sollten verdächtige Drohnenflüge bemerkt werden, sollte die Polizei informiert werden. Es gibt gesetzliche Flugverbotszonen und Einschränkungen für die Nutzung von Drohnen, die nicht jedem bekannt sind. Daher ist es wichtig, aufmerksam zu sein und bei Verdacht auf verbotswidrige Nutzung einzugreifen.
Die Debatte über Drohnenschutz und -abwehr wird weiter an Bedeutung gewinnen, nicht zuletzt aufgrund technologischer Fortschritte und der immer komplexeren Sicherheitslage. Die Forderung nach einem länderübergreifenden Konzept wird immer lauter und bleibt ein zentrales Thema für die kommenden Monate, insbesondere im Hinblick auf die Entwicklungen in der Sicherheitsstruktur der Bundesrepublik.