Bürgerprotest in Landsweiler: Neue Pläne für Freibad sorgen für Aufregung!

Bürgerprotest in Landsweiler: Neue Pläne für Freibad sorgen für Aufregung!
In Landsweiler-Reden stehen die Pläne für ein neues Freibad auf der Kippe, was die Gemüter der Anwohner erregt. Am Mittwoch demonstrierten rund 50 Menschen, hauptsächlich ältere Bürger aus Schiffweiler, gegen den Umbau des maroden Freibads, das abgerissen werden soll. Diese kleine, aber entschlossene Protestaktion wurde von der Bürgerinitiative zum Erhalt des alten Freibads organisiert. Viele der Demonstranten äußern Bedenken zum geplanten Neubau, der unter dem Strich nicht nur als Verdrängung des traditionellen Schwimmens verstanden wird.
Hauptkritikpunkte sind unter anderem die Sorge vor Ungeziefer durch das geplante Naturwasserbecken und der Verlust einer für die Region charakteristischen Ausstattung – wie zum Beispiel der Zugang von einer gewärmten Halle zu einem vorgewärmten Wasserbereich. Statt des geschätzten 50-Meter-Schwimmerbeckens, das vielen Anwohnern am Herzen liegt, ist ein Kombibereich mit einem Strand- und Kinderbereich vorgesehen. Das neue Schwimmbecken wird lediglich 25 Meter lang sein, was eine Reduktion der Schwimmfläche um satte 60 % bedeutet. Michael Bost von der Bürgerinitiative Volksbad hat deutlich auf diese Mängel hingewiesen und gibt der geplanten Anordnung wenig Chancen.
Der Dialog mit der Gemeinde
Bürgermeister Cedric Jochum (CDU) suchte das Gespräch mit den Protestierenden und führte Einzelgespräche, um ihre Bedenken zu hören. Die Argumentation für den Neubau liegt vor allem in den hohen Kosten für Alternativen und dem schlechten Zustand des alten Freibads. Die Gesamtsumme für den Umbau wird auf 6,6 Millionen Euro geschätzt, wobei ein Großteil von Bund und Land getragen wird. Die Arbeiten sollen bis Ende nächsten Jahres abgeschlossen sein.
Berichte über die Auseinandersetzungen rund um das Freibad sind bereits in der Community zu hören. Eine Strafanzeige gegen den vorherigen Bürgermeister Markus Fuchs (SPD) steht noch im Raum, resultierend aus Streitigkeiten zur Sanierung. Während die Ermittlungen laufen, scheint es, als könnten diese ohne greifbare Konsequenzen ausbleiben.
Die Freibadkultur in Deutschland
Freibäder haben in Deutschland eine lange Tradition – sie sind Ausdruck einer lebendigen Sommerkultur und in jeder Stadt unverzichtbar. In der Zeit von der Erfindung des Freibads im frühen 19. Jahrhundert bis heute, über 3.500 Freibäder zeugen von einem durchgängigen Bedarf und Beliebtheit. Die deutsche Freibad-Kultur umfasst nicht nur Schwimmen, sondern auch gesellige Zusammenkünfte und Sportarten. So beginnen die Besuche oft mit einem Picknick, bevor es ins Wasser geht, und die Diskussion über die Regel „eine Stunde nach dem Essen nicht ins Wasser zu gehen“ klingt den meisten bekannt in den Ohren.
Die Bedeutung dieser Orte reicht weit über das Schwimmen hinaus. Typische Snacks wie Pommes mit Mayo oder eine Bratwurst sind nicht nur für die Kleinen von großer Wichtigkeit. In Kölner Kreisen ist selbst ein Lied darüber bekannt – „Schwimmbad“ von der Band BläckFööss. Diese Lieder und Geschichten, die sich beim spritzigen Planschen im Freibad entwickeln, sind Teil des deutschen Sommergefühls und der nostalgischen Erinnerungen, die Generationen zusammenbringen.
Wie es weitergeht in Landsweiler-Reden, wird sich zeigen. Eine Balance zwischen Erneuerung und Tradition zu finden, ist die große Herausforderung. Es bleibt abzuwarten, ob die Stimme der Bürger Gehör findet und ob Anwohner und Gemeinde zu einer gemeinsamen Lösung kommen, die der Schwimmkultur der Region gerecht wird.
Weitere Informationen zu den jüngsten Entwicklungen finden Sie in den Berichten von Tagesschau sowie den Hintergründen zur Freibadkultur in Deutschland auf Deutschcentre.