Christian Berkel: Wie Sputnik unsere Demokratie in Gefahr sieht!

Christian Berkel stellt seinen neuen autofiktionalen Roman „Sputnik“ am 29. Juni im Cloef-Atrium vor und thematisiert Demokratie.

Christian Berkel stellt seinen neuen autofiktionalen Roman „Sputnik“ am 29. Juni im Cloef-Atrium vor und thematisiert Demokratie.
Christian Berkel stellt seinen neuen autofiktionalen Roman „Sputnik“ am 29. Juni im Cloef-Atrium vor und thematisiert Demokratie.

Christian Berkel: Wie Sputnik unsere Demokratie in Gefahr sieht!

Christian Berkel gibt Einblicke in sein neues Werk „Sputnik“

Christian Berkel hat sich in der Literaturszene einen Namen gemacht und zahlreiche Auszeichnungen wie Bambi, Goldene Kamera und den Deutschen Fernsehpreis in seiner über 50-jährigen Karriere erhalten. Sein neustes Werk, der autofiktionale Roman „Sputnik“, ist nun veröffentlicht und sorgt für reges Interesse. Berkel reflektiert darin über sein Leben und die gesellschaftlichen Veränderungen der Gegenwart. „Die erzählte Geschichte ist entscheidend, nicht die ganze Wahrheit“, betont er, während er auf dem Theater Melle seine Autobiografie als fiktiven Charakter erzählt.

Die Lesung zog viele Zuhörer an, die sich für Berkel’s humorvolle Erzählweise interessierten. Zu Beginn schilderte er lebhaft seine eigene Geburt aus der Perspektive eines Kindes, das sich kaum an seine Zeugung erinnern kann. Geboren im Oktober 1957, kurz nach dem Start des ersten sowjetischen Satelliten, erzählt er eine Anekdote, bei der eine Hebamme ihn fälschlicherweise als „kleinen Sputnik“ übergab. Sein Vater wies dies zunächst zurück – ein skurriles Bild, das gleich zu Beginn für Gelächter sorgte.

Erinnerungen und historische Themen

In „Sputnik“ geht es jedoch nicht nur um humorvolle Erinnerungen. Berkel knüpft auch an die politischen Ereignisse der 70er Jahre an, verbindet sie mit der Gegenwart und beleuchtet Themen wie Klimawandel, Terrorismus und Antisemitismus. „Die Demokratie muss geschützt werden“, appelliert er an das Publikum und fordert sie auf, sich aktiv einzubringen. Diese wichtige Botschaft stellte er im Rahmen der Lesung, die von Christiane Hüsing organisiert wurde, klar und regte zum Nachdenken an.

Berkels Familiengeschichte nimmt in „Sputnik“ eine zentrale Rolle ein. In den vorangegangenen Bänden der Trilogie, „Der Apfelbaum“ und „Ada“, sind bereits die familiären Wurzeln und die Nachkriegsgeschichte behandelt worden. Berkel setzt in diesem Buch die Mosaiksteine seiner eigenen Kindheit zusammen und thematisiert dabei das Schweigen über die Verbrechen des Nationalsozialismus. Besonders berührend ist die Geschichte seiner Mutter, die als Jüdin aus Deutschland fliehen musste. Nach einem langen Weg des Schmerzes und der Flucht fand sie schließlich ein neues Zuhause und begann, über ihre Erfahrungen zu sprechen.

Die nächsten Lesungen und Ausblick

Christian Berkel wird seine Lesung am Sonntag, den 29. Juni, im Cloef-Atrium in Orscholz sowie am Samstag, den 28. Juni, im Festsaal des Saarbrücker Schlosses fortsetzen. Dort wird er weitere Einblicke in „Sputnik“ geben und die Zuhörer mit seinen Geschichten auf neue Weise fesseln. Die Vorfreude in der Region ist bereits groß, und Berkel scheint ein gutes Händchen zu haben, um seine Leser zu erreichen und zum Nachdenken zu bewegen.

Für weitere Informationen zu Berkel’s Werk und den bevorstehenden Lesungen lesen Sie mehr in den Artikeln von der Saarbrücker Zeitung, der Neuen Osnabrücker Zeitung und einem Gespräch mit Berkel bei NDR Kultur.