Saarland plant Wiederbelebung: Zwei alte Bahnstrecken zurück ins Leben!

Saarland plant Wiederbelebung: Zwei alte Bahnstrecken zurück ins Leben!
Die Reaktivierung von Bahnstrecken im Saarland nimmt Fahrt auf! Das Saarland plant, zwei stillgelegte Bahnstrecken für den Personennahverkehr wiederzubeleben: die Primstalbahn sowie die Rosseltal- und Bisttalbahn. Dies gab Mobilitätsministerin Petra Berg (SPD) kürzlich bekannt. Ein bedeutender Schritt in Richtung moderner Mobilität, der allerdings nicht ohne Herausforderungen kommt, denn die geschätzten Kosten für diese Reaktivierungen sind im dreistelligen Millionenbereich angesiedelt. Für eine erfolgreiche Finanzierung ist die Unterstützung des Bundes unerlässlich, der bis zu 90 Prozent der Kosten fördert, sofern das Nutzen-Kosten-Verhältnis (NKV) über 1 liegt.
Machbarkeitsstudie und NKV
Der Weg zu den neuen Zügen führt über eine Machbarkeitsstudie, die Ende 2024 präsentiert wurde. Diese Studie hat gezeigt, dass für die Primstalbahn ein NKV von 3,8 erreicht werden kann. Das bedeutet, dass sich die Investitionen mühelos rechnen könnten. Für die Rosseltal- und Bisttalbahn wurden ebenfalls positive Ergebnisse erzielt, allerdings steht die endgültige Entscheidung noch aus. Der Ministerrat soll im zweiten Quartal 2025 die Weichen stellen, nachdem die betroffenen Gemeinden ihre Beschlüsse gefasst haben. Bis Ende des ersten Quartals 2025 haben die Kommunen die Gelegenheit, Stellung zu nehmen und ihre Unterstützung zu signalisieren. Interessanterweise wird gerade bei der Betrachtung der Merzig-Losheim-Strecke, die aufgrund eines negativen Feedbacks der lokalen Gremien nicht weiterverfolgt werden soll, deutlich, dass die lokale Akzeptanz eine zentrale Rolle spielt.
Herausforderungen und Forderungen
Die Saar-Grünen fordern ein entschlossenes Vorgehen in dieser Sache und kritisieren die verspätete Veröffentlichung der Machbarkeitsstudien. Bei einer Pressekonferenz äußerten sie den Wunsch nach mehr politischem Mut und schnellem Handeln, um alle drei untersuchten Strecken zügig zu reaktivieren. Die Lücken in der Kommunikation mit den Gemeinden während der Studienphase müssen geschlossen werden, um die Zustimmung der Kommunen zu sichern. Hier wird gefordert, dass auch die grenzüberschreitenden Optionen und der Güterverkehr nicht aus dem Blickfeld verschwinden.
Um die Projekte zügig voranzubringen, sind eine Reihe von Maßnahmen vorgeschlagen. Dazu zählen die sofortige Anmeldung aller förderfähigen Vorhaben beim Bund und eine flexible Umsetzung der Projekte, die nicht im „Alles oder nichts“-Prinzip ablaufen sollte.
Ein Blick nach vorn
Die ersten Teilerfolge sollen in den kommenden Jahren sichtbar werden. Für die Primstalbahn ist geplant, die Strecke zwischen Dillingen/Saarlouis und Schmelz-Limbach wieder in Betrieb zu nehmen. Die Rosseltalbahn wird von Saarbrücken über Völklingen-Fürstenhausen nach Großrosseln führen, während die Bisttalbahn von Fürstenhausen nach Überherrn zweigt. Allerdings sind für die Rosseltal- und Bisttalbahn insgesamt 40 Brückenbauwerke zu sanieren oder neu zu errichten, was zusätzliche Zeit und Ressourcen erfordert.
Das Thema Mobilität bleibt also heiß. Die Reaktivierung dieser Bahnstrecken könnte nicht nur einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, sondern auch die wirtschaftliche Entwicklung und Lebensqualität im ländlichen Raum fördern. Es bleibt zu hoffen, dass die beteiligten Akteure nun das richtige Händchen haben, um dieses ehrgeizige Projekt zum Wohl aller Bürgerinnen und Bürger im Saarland voranzutreiben.
Weitere Informationen gibt es in den Berichten von schiene.de, saarland.de und gruene-saar.de.