Neues Gesetz im Saarland: Notruf 110 mit automatischer Standortübermittlung!

Im Saarland wird ab sofort bei Notrufen automatisch der Standort übermittelt, um schnellere Hilfe zu gewährleisten.

Im Saarland wird ab sofort bei Notrufen automatisch der Standort übermittelt, um schnellere Hilfe zu gewährleisten.
Im Saarland wird ab sofort bei Notrufen automatisch der Standort übermittelt, um schnellere Hilfe zu gewährleisten.

Neues Gesetz im Saarland: Notruf 110 mit automatischer Standortübermittlung!

Im Saarland bahnt sich eine wichtige Neuerung im Notrufsystem an: Künftig sollen bei Anrufen unter der Notrufnummer 110 automatisch die Standortdaten der Anrufenden übermittelt werden. Dies hat das Ziel, der Polizei in Notfallsituationen schneller und gezielter Hilfe leisten zu können, besonders wenn Betroffene ihren genauen Standort nicht angeben können. Der Gesetzentwurf der SPD-Landtagsfraktion wird am Montag im Landtag in Saarbrücken eingebracht und könnte weitreichende Auswirkungen auf die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger haben. n-tv berichtet, dass die Standortdaten nur für 60 Minuten in anonymisierter Form gespeichert und ausschließlich zur Gefahrenabwehr genutzt werden sollen.

Die SPD hat im Saarland die Alleinregierung und eine absolute Mehrheit im Landtag, was die Aussicht auf die Verabschiedung des Gesetzes erhöht. Selbst die oppositionelle CDU hat signalisiert, dass sie das Vorhaben unterstützt. Anja Wagner-Scheid, die Fraktionschefin der CDU, hat die Kooperationsbereitschaft der SPD hervorgehoben und sieht die Gesetzesänderung als positiv für die Sicherheit der Menschen im Land.

Zielgerichtete Hilfe durch Standortübermittlung

Mit dem Vorstoß im Saarland wird ein bereits in anderen Teilen Deutschlands laufendes Pilotprojekt aufgegriffen, das darauf abzielt, die Notfallnummer 110 besser mit Standortdaten zu versorgen. Laut netzpolitik.org ist genau dies für eine schnelle Hilfe entscheidend, denn Anrufende sind oft nicht in der Lage, ihren Standort präzise mitzuteilen. Im Rahmen einer EU-weiten Richtlinie wird bei Notrufen auch in anderen Mitgliedsstaaten eine automatisierte Standortermittlung gefordert, die in Deutschland für den Polizei-Notruf 110 bisher nicht umgesetzt war.

Dank der Einführung der Advanced Mobile Location (AML)-Technologie wird die Ortung nun jedoch erheblich verbessert. Diese Technologie ermöglicht eine Standortbestimmung auf wenige Meter genau, während die vorherige Methode oft zu ungenauen Angaben führte. Die Hersteller beider großen Smartphone-Plattformen, Android und Apple, haben bereits Maßnahmen ergriffen, um sicherzustellen, dass die Standortübermittlung für Notrufe standardmäßig aktiviert ist.

Technologische und datenschutzrechtliche Aspekte

Mit dem neuen System wird erwartet, dass die Reaktionszeiten der Rettungskräfte deutlich reduziert werden. Eine aktuelle Analyse zeigt, dass die durchschnittliche Ortungszeit durch moderne Technologien von zwei Minuten auf unter 30 Sekunden sinken kann. Nach Einschätzungen des Datenschutzbeauftragten spielen hierbei auch datenschutzrechtliche Aspekte eine wichtige Rolle. Die Standortdaten sollen nur zu Hilfebemühungen verwendet und nach einer Stunde gelöscht werden.

Für viele Länder in Europa ist die Nutzung der Notrufnummer 112 bereits eine Selbstverständlichkeit, bei der die Notruf-Hotline eine präzise Standortbestimmung anstrebt. Für Deutschland war das bisher nicht der Fall – nun zeigt sich durch die Pilotprojekte in Bundesländern wie Bayern und Baden-Württemberg, dass man sich in Richtung fortschrittliche Notrufsysteme bewegt. Die neuen Modelle könnten auch bei Vermisstensuchen und Großveranstaltungen Einsatz finden und somit zur Sicherheit aller beitragen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Integration der automatischen Standortübermittlung bei Notrufen einen großen Schritt in Richtung einer effektiveren Notfallhilfe darstellt. Die Unterstützung durch die politische Mehrheit im Saarland und die technischen Fortschritte bieten die Hoffnung, dass die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger nachhaltig verbessert wird.