Psychische Sorgen im Saarland: Jugend leidet mehr als je zuvor!

Saarbrücken beschäftigt sich mit steigenden psychischen Erkrankungen und deren Ursachen, beleuchtet durch den Psychreport 2025.

Saarbrücken beschäftigt sich mit steigenden psychischen Erkrankungen und deren Ursachen, beleuchtet durch den Psychreport 2025.
Saarbrücken beschäftigt sich mit steigenden psychischen Erkrankungen und deren Ursachen, beleuchtet durch den Psychreport 2025.

Psychische Sorgen im Saarland: Jugend leidet mehr als je zuvor!

Im Saarland drückt der Schuh. Der Psychreport 2025 der DAK zeigt eindrücklich, dass das Bundesland trauriger Spitzenreiter bei psychisch bedingten Krankschreibungen ist. Fast jeder siebte Versicherte war 2024 zumindest einmal wegen psychischer Erkrankungen arbeitsunfähig, also nur eine von vielen alarmierenden Statistiken aus der Region. Saarbrücker Zeitung berichtet, dass die Präsidentin der Psychotherapeutenkammer des Saarlandes, Stefanie Maurer, die Ursachen in der Krisenzeit verortet: Der Ukraine-Krieg und die Nachwirkungen der Corona-Pandemie belasten viele Menschen zusätzlich.

Vor allem in der Automobilindustrie sind die Zahlen erschreckend: Dort gibt es doppelt so viele psychisch bedingte Fehltage wie im Bundesdurchschnitt. Bei 100 Mitarbeitern in dieser Branche klagen die Saarländer über 598 Fehltage. Im Vergleich dazu sind es im gesamten Bundesgebiet nur 282. Auch die öffentliche Verwaltung ist betroffen: Hier sind es 643 Fehltage je 100 Beschäftigte, was 38 Prozent über dem Bundesdurchschnitt liegt. Diese hohen Werte sind nicht nur ein gesundheitliches, sondern auch ein wirtschaftliches Problem, das dringenden Handlungsbedarf aufzeigt.

Die Altersgruppe der 20- bis 29-Jährigen

Besonders junge Menschen scheinen schwer betroffen zu sein. In der Altersgruppe von 20 bis 29 Jahren sind psychische Erkrankungen besonders häufig. Depressionen und Angststörungen führen zu einem negativen Denken und Antriebslosigkeit. DAK stellt fest, dass bei jungen Beschäftigten die Anzahl der Arbeitsunfähigkeitstage für psychische Erkrankungen steigt, was sich sogar bis ins hohe Alter fortsetzt.

Doch was sind die Gründe für diese hohen Werte? Maurer verweist auf die massive Belastung, die durch soziale Netzwerke und den ständigen Vergleich mit idealisierten Vorbildern entsteht. Solche Vergleiche können zusätzlichen Druck erzeugen, gerade in einer Zeit, in der viele mit familiären, beruflichen und gesellschaftlichen Herausforderungen konfrontiert sind.

Herausforderungen im Gesundheits- und Pflegebereich

Ein weiteres besorgniserregendes Feld ist der Gesundheits- und Pflegebereich. Hier berichten nicht nur die Patienten über psychische Probleme, sondern auch die Mitarbeiter selbst haben es zunehmend schwer. Schichtdienste und Personalmangel setzen vielen Angestellten zu und tragen zur hohen Rate psychischer Erkrankungen bei. Laut dem Psychreport der DAK haben Beschäftigte im Gesundheitswesen durchschnittlich 476 Arbeitsunfähigkeitstage durch psychische Erkrankungen.

Die Studie des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales zeigt, dass sich die Situation von Jahr zu Jahr weiter verschärft. BMAS hebt hervor, dass die Qualität der Arbeitsbedingungen entscheidend für das Wohlbefinden der Beschäftigten ist. Eine gesunde Arbeitsumgebung und ein gutes Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) könnten dem entgegenwirken und präventiv helfen.

Die Therapieansätze sind vielfältig: Diese reichen von Verhaltenstherapie bis zu medikamentöser Unterstützung, besonders wenn es sich um schwere Depressionen handelt. Maurer ermutigt dazu, psychotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen, um eine positive Lebensführung zu ermöglichen und die Lebensqualität zu verbessern.

Insgesamt lässt sich feststellen: Die Situation im Saarland erfordert schnelles Handeln. Sowohl die Wirtschaft als auch die Gesellschaft müssen hier an einem Strang ziehen, um diese Herausforderungen zu meistern und den Menschen ein gutes Leben zu ermöglichen. Es ist an der Zeit, den Fokus auf die psychische Gesundheit zu richten – denn die besten Geschäfte machen wir, wenn wir mit einer gesunden Portion Lebensfreude in die Zukunft blicken können.