Saarland bleibt hitzeresistent: Schulen gestalten eigene Konzepte!

Im Saarland bleibt die landesweite "Hitzefrei"-Regelung abgeschafft. Schulen erhalten mehr Entscheidungsspielraum für individuelle Hitze-Konzepte.
Im Saarland bleibt die landesweite "Hitzefrei"-Regelung abgeschafft. Schulen erhalten mehr Entscheidungsspielraum für individuelle Hitze-Konzepte. (Symbolbild/NAGW)

Saarland bleibt hitzeresistent: Schulen gestalten eigene Konzepte!

Saarland, Deutschland - In einem heiß laufenden Sommer steht die Frage nach der Organisation von Schulzeiten und der Vereinbarkeit von Beruf und Familie besonders im Fokus. Im Saarland gibt es seit dem Schuljahr 2006/2007 keine landesweite „Hitzefrei“-Regelung mehr, was von der Landesregierung und der saarländischen Landeselternvertretung als gesunde Entscheidung wahrgenommen wird. Die Schulen sind nun selbst in der Verantwortung, individuelle Konzepte zu entwickeln, um flexibel auf Wetterbedingungen zu reagieren, wie SR.de berichtet.

Den Verantwortlichen ist es wichtig, dass berufstätige Eltern nicht zusätzlich belastet werden, wenn kurzfristig Unterrichtsausfälle auftreten. Denn der Verlust von Schulzeit kann sich schnell auf die gesamte Familie auswirken, vor allem wenn keine schnellen Betreuungsmöglichkeiten organisiert werden können. Statt einer allgemeinen Schließung der Schulen wird empfohlen, Unterricht an kühlere Orte zu verlegen oder sogar die Schule ganz zu schließen, wenn die Umstände es erfordern. Das Ministerium unterstützt Schulen dabei, diese Flexibilität durch Beratungsangebote und bauliche Anpassungen zu gewährleisten. Stefan Kreis, Vorsitzender der Gesamtlandes-Elternvertretung, unterstreicht die dringende Notwendigkeit, Schulen an den Klimawandel anzupassen.

Vereinigte Kräfte für die Familie

In der heutigen Gesellschaft wird es für viele Eltern zunehmend herausfordernd, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen. Eine Umfrage zeigt deutlich, dass es oft an der Zeit fehlt. Fast alle Teilnehmenden empfinden den Stress, der durch die Vereinbarkeit von Arbeit und Familie entsteht. Sie wünschen sich nicht nur mehr Zeit für sich selbst, sondern auch eine bessere Struktur für die Kombination aus Karriere und Familie. Laut Johanna Bing suchen Eltern nach individuellen Lösungen, um ihre Lebensrealität besser zu managen.

Die Realität ist oft so, dass Mütter und Väter am Wochenende Nachholarbeiten erledigen müssen, die während der Woche hängen geblieben sind. Es mangelt an der benötigten, bedarfsgerechten Kinderbetreuung. Vorschläge zur Verbesserung beinhalten beispielsweise längere Kita-Öffnungszeiten und ein verstärktes Verständnis seitens der Arbeitgeber. Das Ziel hierbei ist klar: eine Gleichstellung der Geschlechter und eine gerechtere Verteilung der Verantwortung im Familienalltag. Dennoch bleibt die Herausforderung bestehen, dass Konzepte für Alleinerziehende oft im Schatten der allgemeinen Debatte stehen.

Erwerbsbeteiligung unter der Lupe

Aktuelle Zahlen zur Erwerbsbeteiligung zeigen, dass 7,2 Millionen Mütter und 6,2 Millionen Väter in Deutschland im erwerbsfähigen Alter sind und den Großteil der Familien zu versorgen haben. Während 68 % der Mütter und 92 % der Väter erwerbstätig sind, schwanken die Zahlen je nach Alter der Kinder. So sind nur 40 % der Mütter mit Kindern unter 3 Jahren in einem Job, während der Prozentsatz bei älteren Kindern ansteigt. Viele Eltern wünschen sich eine stärkere Unterstützung bei der Kinderbetreuung und verstehen Gleichberechtigung nicht nur als Ziel, sondern als notwendige Voraussetzung für eine gelingende Vereinbarkeit von Familie und Beruf, wie die Bundeszentrale für politische Bildung feststellt.

In einer Zeit, in der die sozialen Herausforderungen immer komplexer werden, ist es deutlich geworden, dass ein gemeinsames Anpacken notwendig ist, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf auf ein neues Level zu heben. Die Politik, die Schulen und die Gesellschaft insgesamt müssen die Bedürfnisse der Familien ernst nehmen, um die Rahmenbedingungen zu schaffen, die eine harmonische Balance zwischen Berufs- und Privatleben ermöglichen.

Details
OrtSaarland, Deutschland
Quellen