Saarland im Klimafrust: Starke Verzögerungen bei Maßnahmen!

Saarland im Klimafrust: Starke Verzögerungen bei Maßnahmen!
Im Saarland, wo die SPD-Alleinregierung seit 2022 sich mit großen Schritten dem Klimaschutz widmet, ist die Frage, wie es weitergeht, von drängender Bedeutung. Mit dem Versprechen, den Treibhausgasausstoß zu halbieren, startete die Regierung in eine Zeit voller Herausforderungen. Ein erster Hoffnungsschimmer war das Klimaschutzgesetz von 2023, das die Klimaziele der kommenden Jahre festlegte. Doch schon 2024 wurde es nötig, das Gesetz zu überarbeiten; fehlerhafte Daten hatten die ursprünglich viel zu hoch gegebene CO2-Bilanz aufgezeigt. Statt einer erwarteten Reduzierung von 10 Millionen Tonnen CO2 war es nur um 42,7% seit 1990 gesenkt worden – von 24 Millionen auf 13,7 Millionen Tonnen 2022.
Bis 2030 sollen die Treibhausgase im Saarland um 65% im Vergleich zu 1990 gesenkt werden, mit einem weiteren Ziel, bis 2045 klimaneutral zu werden. Wissenschaftler des IZES haben bereits ein umfangreiches Klimaschutzkonzept mit mehr als 400 Maßnahmen erarbeitet, das jedoch seit über einem Jahr auf seine Umsetzung wartet. Grund dafür sind Abstimmungsprobleme zwischen Ministerien und Verzögerungen bei Fragen zur CO2-Bilanz. Die Veröffentlichung der Endfassung des Konzeptes ist jedoch in Sicht, was eine klare Richtung für künftige Maßnahmen verspricht. [saarbruecker-zeitung.de] berichtet, dass die erfolgreiche Umsetzung der Maßnahmen stark von der notwendigen Transformation der Stahlindustrie zu klimaneutralem „grünem“ Stahl abhängt.
Herausforderungen der Stahlindustrie
Die Stahlproduktion spielt eine zentrale Rolle, denn für diese wird jährlich eine Menge von 150.000 Tonnen Wasserstoff benötigt. Hier bleibt die Verfügbarkeit unklar, was die Klimaziele zusätzlich gefährdet. Die Bundesregierung hat inzwischen ein strenges Vorgehen umrissen: Bis 2030 soll eine Netto-Reduktion der Treibhausgase um 55% im Vergleich zu 1990 erfolgen, was im Rahmen des EU-Klimagesetzt festgelegt wurde. Dies hat auch Auswirkungen auf zukünftige nationale Klimaschutzmaßnahmen, die regelmäßig überprüft und angepasst werden müssen [umweltbundesamt.de].
Eine gefährdete Zielerreichung steht derweil im Raum. Während die Emissionszahlen für 2020 teils durch die Corona-Pandemie in den Hintergrund gedrängt wurden, zeigt eine jüngste Prognose vom Umweltbundesamt, dass die angestrebte Minderung von 65% bis 2030 noch erreichbar ist. Allerdings droht die Zielmarke von 88% bis 2040, aufgrund interner und externer Rahmenbedingungen, verfehlt zu werden [umweltbundesamt.de].
Ein Blick in die Zukunft
Das Klima-Momentum könnte jedoch bald wieder aufleben, sobald die Endfassung des Klimaschutzkonzepts veröffentlicht wird. In diesem Dokument wird festgehalten, welche konkreten Maßnahmen tatsächlich in die Tat umgesetzt werden. Vernetzungen zwischen verschiedenen Ministerien sowie eine klare Kommunikation bezüglich der CO2-Bilanz sind essenziell, um den aktiven Klimaschutz im Saarland voranzutreiben. Der Ball liegt nun bei den Entscheidungsträgern, die ambitionierten Klimaziele in greifbare Ergebnisse umzuwandeln [saarbruecker-zeitung.de].
Das Saarland beweist, dass es bereit ist, mit Entschlossenheit in die Zukunft zu gehen. Doch die Herausforderungen bleiben groß – sowohl der lokale Ansatz als auch die Zusammenarbeit auf Bundes- und EU-Ebene sind notwendig, um die Klimaziele wirksam zu erreichen.