Aktionstag in Merzig: Neue Wege im Umgang mit Demenz entdecken!
Am Welt-Alzheimer-Tag 2025 informieren Experten im SHG-Klinikum Merzig über Demenz und neue Therapieansätze.

Aktionstag in Merzig: Neue Wege im Umgang mit Demenz entdecken!
Der 25. September 2025 wird als Welt-Alzheimer-Tag in den Kalendern vieler Menschen markiert. In diesem Jahr fand im SHG-Klinikum Merzig ein Aktionstag unter dem Motto „Demenz – Mensch sein, Mensch bleiben“ statt, der eindrucksvoll die Thematik in das öffentliche Bewusstsein rückte. Die Beteiligung verschiedener Organisationen, darunter die Landesfachstelle Demenz und die AG Altenhilfe Merzig, unterstreicht die wichtige Initiative, die im Umgang mit Demenzkranken und ihren Familien Unterstützung und Hoffnung bieten möchte. Wochenspiegel berichtet, dass der Ärztliche Direktor und Chefarzt der neurologischen Klinik, Professor Dr. Matthias Strittmatter, das wachsende öffentliche Interesse an Demenz betonte.
„Vor zehn Jahren waren bei einer internationalen Alzheimer-Konferenz nur 200 Wissenschaftler anwesend, während bei einem späteren Vortrag bereits 400 Laien teilnahmen“, so Strittmatter. Dies sei ein Zeichen, dass das Thema Demenz mittlerweile viele Menschen angehe. Eine zentrale Erkenntnis des Aktionstags ist die Wichtigkeit von Zuneigung und Akzeptanz für Erkrankte – eine Botschaft, die in den vielseitigen Aktivitäten des Tages praktisch umgesetzt wurde.
Aktionstag bietet Raum für Austausch
Der Aktionstag konnte zahlreiche Besucher anziehen. Merziger Pflegeschülerinnen und -schüler sowie Ergotherapieschüler trugen entscheidend zum Erfolg des Events bei, das mit einem Bündel an Aktionen aufwartete. Besonders hervorzuheben ist der Erinnerungsbaum, der für die Besucher geschaffen wurde und im Klinikum aufgestellt werden soll. Weiter wurde ein Waffelverkauf sowie eine Popcornmaschine angeboten, und die Gäste konnten an Fühl- und Riechstationen teilnehmen oder sich über einen Zeitstrahl informieren, der historische Ereignisse rund um die Demenz aufzeigte.
Die Bedeutung solcher Veranstaltungen wird auch durch aktuelle medizinische Entwicklungen untermauert. Ein neues Medikament zur Verlangsamung der Alzheimer-Demenz ist seit Anfang September auf dem Markt, jedoch ist es nicht für alle Patienten geeignet. Medical Tribune erklärt, dass β-Amyloid-Plaques eine zentrale Rolle in der Pathophysiologie des Morbus Alzheimer spielen. Als Durchbruch in der Behandlung gilt der monoklonale Amyloid-β-Antikörper Aducanumab, der 2021 in den USA zugelassen wurde, jedoch aufgrund widersprüchlicher Studiendaten kaum verschrieben wurde.
Neuer Medikamenten-Horizont
In der Erforschung gibt es jedoch auch Hoffnung. Der neue Antikörper Lecanemab, der seit April 2025 in der EU zugelassen ist und seit dem 1. September 2025 in Deutschland verfügbar, könnte eine neue Möglichkeit zur Behandlung darstellen. Laut Alzheimer-Forschung binden die Antikörper an schädliche Amyloid-beta-Proteine im Gehirn und fördern deren Abbau. Es bleibt jedoch anzumerken, dass diese Therapieformen kein endgültiges Heilmittel darstellen, sondern wichtige Fortschritte in der Erforschung der Krankheit sind. Bedenken über mögliche Nebenwirkungen, wie Hirnblutungen bei Patienten, die mit Lecanemab oder Donanemab behandelt wurden, werfen Fragen zur Sicherheit und Wirksamkeit auf.
Darüber hinaus ist die Forschung an Antikörper-Wirkstoffen ein Schritt hin zu einem besseren Verständnis von Alzheimer. Neueste Untersuchungen legen nahe, dass Veränderungen im Gehirn bereits bis zu 20 Jahre vor den ersten Symptomen auftreten können, weshalb Kombinationstherapien erforderlich sind, um die komplexen Krankheitsmechanismen umfassend zu adressieren.
Die Kombination zahlreicher Aspekte, von emotionaler Zuwendung über praktische Gemeinschaftsaktionen bis hin zu bahnbrechenden medizinischen Entwicklungen, zeigt, wie wichtig es ist, das Bewusstsein für Demenz weiter zu schärfen und Betroffenen sowie deren Angehörigen den notwendigen Rückhalt zu bieten. In Merzig wird in Zukunft Bekanntheit und Akzeptanz für die Belange von Demenzkranken weiter gefördert.