Platanen am Großen Markt: Stadt kämpft gegen Baumsterben!

Platanen am Großen Markt: Stadt kämpft gegen Baumsterben!
In der Stadt Saarlouis am Großen Markt stehen die Platanen vor einer echten Herausforderung. Diese beeindruckenden Bäume, die oft als grüne Oasen in urbanen Gebieten angesehen werden, kämpfen in den letzten Jahren zunehmend gegen Pilzerkrankungen und Schädlingsbefall. Laut einem Bericht der Saarbrücker Zeitung ist die Lebensdauer vieler Platanen auf lediglich 20 Jahre prognostiziert, was die Stadtverwaltung dazu veranlasst hat, Maßnahmen zur Rettung dieser grünen Riesen zu ergreifen.
Eines der größten Probleme, das den Bäumen zu schaffen macht, ist die Hitze, die durch die Asphaltdecke des Großen Markts erzeugt wird. Dies führt zu einem Anstieg der Umgebungstemperaturen im Sommer, was die Platanen weiter schwächt und die Bedingungen für Pilzinfektionen begünstigt. Besonders gefährlich sind Krankheiten wie die Platanenblattbräune, die durch den Pilz Apiognomonia veneta verursacht wird und die Bäume ernsthaft schädigen kann. Aber auch der Platanenkrebs und die Massaria-Krankheit stellen erhebliche Risiken dar, wie die Gartenjournal ausführlich beschreibt. Diese Pilzerkrankungen können nicht nur den Laubverlust erhöhen, sondern sogar zum Absterben der Bäume führen.
Erste Erfolge und geplante Maßnahmen
Um dem Absterben der Platanen entgegenzuwirken, hat die Stadt bereits einige Sofortmaßnahmen eingeleitet. Eine der ersten Maßnahmen war der Austausch der Kesselasche durch Schotter, um die Zufuhr von Wasser und Sauerstoff zu verbessern. Diese Umstellungen zeigen bereits erste Erfolge: Die Vitalität der Bäume hat sich im ersten Jahr sichtbar verbessert, was sich beispielsweise am späteren Laubabfall im Herbst 2024 bemerkbar macht.
Zusätzlich wird der Baumschnitt optimiert, indem ein- und zweijährige Triebe entfernt und Verjüngungsreiser mit einer Länge von 50 bis 70 cm belassen werden sollen. Die Stadt plant zudem, weitere Entsiegelungen vorzunehmen, um den sommerlichen Hitzestau zu reduzieren und die Standortbedingungen zu verbessern. Hierbei könnte auch die Umgestaltung des Großen Markts eine Rolle spielen, auch wenn das wegfallende Parkplätze zur politischen Diskussion führt. Oberbürgermeister Marc Speicher (CDU) hat betont, dass das Parken auf dem Großen Markt weiterhin möglich sein soll.
Langfristige Perspektiven für die Platanen
Trotz optimistischer Ansätze müssen einige stark geschwächte Platanen in den nächsten Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit entfernt werden. Ein Fachbüro untersucht derzeit die Machbarkeit einer umfassenden Umgestaltung, die unter anderem nach dem Stockholmer Modell plant: mindestens 30 Quadratmeter durchwurzelbaren Raum pro Baum. Dies könnte sich als entscheidend für die langfristige Gesundheit der Platanen erweisen.
Um die Pflanzengesundheit weiter zu fördern, experimentiert die Stadt mit neuen Baumsorten, wie den Kugelplatanen. Diese – so berichten die Experten – könnten den Pflegeaufwand reduzieren und den Eintritt von Schadorganismen minimieren. In der urbanen Flora sind die Platanen aufgrund ihrer Größe, Schnelligkeit im Wachstum und Robustheit sehr geschätzt. Doch um sie in den kommenden Jahren erfolgreich zu erhalten, bedarf es gezielter Pflege und Schutzmaßnahmen.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Saarlouis mit einer proaktiven Herangehensweise versucht, die Platanen am Großen Markt zu retten. Angesichts der klimatischen Herausforderungen, den spezifischen Krankheiten und den städtischen Bedingungen gilt es, weiterhin ein gutes Händchen zu haben für den Erhalt dieser wichtigen Bestandteile des Stadtbildes.