Streit um Unterführung: St. Ingbert fordert Modernisierung von DB!

Streit um Unterführung: St. Ingbert fordert Modernisierung von DB!
In den letzten Wochen hat sich ein spannender Streit zwischen der Deutschen Bahn (DB) und der Stadt St. Ingbert entwickelt, der vor allem die geplante Sanierung der Bahnstrecke zwischen Forbach und Ludwigshafen betrifft. Während die DB auf kostengünstige Instandhaltungsmaßnahmen setzt, fordert die Stadt eine umfassende Modernisierung, um der wachsenden Verkehrsdichte gerecht zu werden. Oberbürgermeister Ulli Meier (CDU) sieht die derzeitige Unterführung als veraltet an und bezeichnet sie als „Nadelöhr“. Diese führt schließlich ins Industriegebiet, wo derzeit das neue Cispa-Zentrum entsteht, das eine erhöhte Verkehrsnutzung erwartet. Daher wünscht sich Meier eine Sanierung, die den Anforderungen des modernen Verkehrs, insbesondere von Bussen und Lkw, gerecht wird, nicht nur den alten Standards.
Die DB plant, den Status Quo beizubehalten, was bedeutet, dass die Stadt selbst für die Kosten der erforderlichen Sanierung, geschätzte 30 Millionen Euro, aufkommen müsste. Auch der Saarlouiser Oberbürgermeister Marc Speicher (CDU) sieht die DB in der Pflicht, ihre Infrastruktur entsprechend den heutigen Verkehrsanforderungen anzupassen, und überlegt rechtliche Schritte gegen die Bahn. Dies wirft die Diskussion um das Eisenbahnkreuzungsgesetz auf, das die Zuständigkeiten bei der Kreuzung von Eisenbahnstrecken und Straßen regelt. Speicher fordert eine Reform dieses Gesetzes und eine Überprüfung der rechtlichen Auslegung durch die DB, um sicherzustellen, dass die Infrastruktur für die Zukunft gerüstet ist.
Investitionen in die Infrastruktur
Im Rahmen dieser Debatte ist auch zu erwähnen, dass die Bundesregierung bis 2029 insgesamt 166 Milliarden Euro in die Infrastruktur investieren möchte. Davon sollen rund 107 Milliarden Euro in die Sanierung maroder Bahnstrecken und Autobahnbrücken fließen, was einer Steigerung der Verkehrsinvestitionen um etwa 60 Prozent im Vergleich zu den Jahren 2020 bis 2024 entspricht. Die DB hat diese zusätzlichen Mittel begrüßt, fordert jedoch stabile Zusagen über 2027 hinaus für eine langfristige Planung. Ein Teil dieses Investitionsplans umfasst die Generalsanierung von über 40 stark belasteten Strecken, die bis Mitte der 2030er Jahre abgeschlossen sein sollen. Dazu zählt auch die bekannte Riedbahn (Frankfurt-Mannheim) sowie die Strecke Hamburg-Berlin.
Das Sanierungsprogramm der Deutschen Bahn
Parallel zu diesen Entwicklungen hat der Vorstand der Deutschen Bahn ein umfassendes Sanierungsprogramm vorgestellt, das die Infrastruktur, den Eisenbahnbetrieb und die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens in den nächsten drei Jahren auf die Agenda setzt. Ziel ist die Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit der Schiene bis 2027, mit einem besonderen Fokus auf Pünktlichkeit und Verlässlichkeit. Der Vorstandsvorsitzende Richard Lutz betont die Notwendigkeit dieser Maßnahmen aufgrund des aktuellen schlechten Zustands der Infrastruktur und den Herausforderungen, die durch externe Krisen entstanden sind.
Zu den konkreten Vorhaben gehören die Generalsanierung von 1.500 Streckenkilometern bis 2027 sowie der Austausch von 200 alten, störanfälligen Stellwerken. Zudem plant die DB eine nachhaltige Modernisierung von 100 Bahnhöfen jährlich, um ein einheitliches Erscheinungsbild und barrierefreien Zugang zu gewährleisten. Auch wenn diese Vorhaben kurzfristig zu Einschränkungen im Zugverkehr führen könnten, soll langfristig die Pünktlichkeit der Züge deutlich verbessert werden, so die DB.
Insgesamt zeigt sich, dass sowohl die Stadt St. Ingbert als auch die Deutsche Bahn vor großen Herausforderungen stehen. Die Diskussion um die eigene Infrastruktur und die Bereitstellung von Ressourcen wird auch weiterhin im Fokus stehen, während ausbundig investiert werden soll, um das Schienennetz für die Zukunft fit zu machen.
Für mehr Informationen zu den aktuellen Entwicklungen können Sie SR.de, tagesschau.de und deutschebahn.com besuchen.