Große Mehrheit für Batteriespeicher in Gersheim – Bürgersorgen bleiben!

Gersheim plant einen neuen Batteriespeicher von Flower. Der Gemeinderat hat bereits zustimmende Grundsatzbeschlüsse gefasst.

Gersheim plant einen neuen Batteriespeicher von Flower. Der Gemeinderat hat bereits zustimmende Grundsatzbeschlüsse gefasst.
Gersheim plant einen neuen Batteriespeicher von Flower. Der Gemeinderat hat bereits zustimmende Grundsatzbeschlüsse gefasst.

Große Mehrheit für Batteriespeicher in Gersheim – Bürgersorgen bleiben!

Die Gemeinde Gersheim bereitet sich auf den Bau eines neuen Batteriespeichers vor, der zwischen Herbitzheim und Rubenheim errichtet wird. Der Antrag wurde kürzlich von den Mitgliedern des Gemeinderats mit einer klaren Mehrheit genehmigt. Der schwedische Hersteller Flower hat die Pläne für die Lithium-Ionen-Anlage vorgestellt, und Bürgermeister Michael Clivot betont, dass die rechtlichen Grundsatzbeschlüsse nach intensiven Diskussionen gefasst wurden. Es gibt jedoch auch Bedenken unter den Bürgerinnen und Bürgern, die durch den Bau möglicherweise betroffenen werden.

Der Bürgermeister hat in der Sitzung dafür plädiert, dass die Ergebnisse des Bebauungsplans über die rechtlichen Anforderungen hinausgehen. „Wir haben eine Übereinkunft erzielt, die mehr für die Gemeinde erreicht hat, als es rechtlich notwendig gewesen wäre“, so Clivot. Ein zivilrechtlicher Vertrag regelt die Details, der nicht öffentlich eingesehen wird, was zusätzliche Fragen aufwirft. Mehrere Zugeständnisse an die Gemeinde konnten von Flower durchgesetzt werden, die in anderen Kommunen nicht gelangt sind.

Diskussion um Lärmemissionen und Brandschutz

Ein wichtiger Streitpunkt betrifft die Lärmemissionen, die durch die Lüfter entstehen, die zur Kühlung der Lithium-Ionen-Akkus dienen. Diese Lüfter werden rund um die Uhr betrieben, und ihre Lautstärke muss gemäß der technischen Richtlinie „TA Luft“ reguliert werden. Flower hat zugesichert, fünf dB unter dem gesetzlichen Limit zu bleiben.

Ein weiteres zentrales Thema ist die Brandschutzsicherung. Flower hat angekündigt, mit der Feuerwehr zusammenzuarbeiten und möglicherweise zusätzliches Material zu finanzieren. Um die Anwohner weiter zu beruhigen, wurden von ihnen Forderungen nach dem Bau einer „Flutungsanlage“ für den Fall von Bränden in den Batterieeinheiten laut. Projektleiter Julian Munzinger hat versprochen, diesen Vorschlag zu prüfen.

Standort und Umweltvorteile

Der Standort des geplanten Batteriespeichers liegt auf einer ehemaligen Deponie, die zuvor für Lastwagen genutzt wurde. Umweltbehörden unterstützen das Projekt, da die Bebauung verhindern könnte, dass Regenwasser in die Altdeponie eindringt – ein klarer Vorteil für die Umwelt.

Für die Gersheimer Bürger:innen gibt es nun klare Abläufe: Bei der Abstimmung über den Bebauungsplan stimmten 21 Ratsmitglieder dafür, während drei Mitglieder der AfD und eine CDU-Vertreterin dagegen waren. Jetzt steht der Entwurf des Bebauungsplans zur Prüfung durch die Untere Bauaufsicht an, bevor ein Bauantrag gestellt werden kann. Flower plant, dafür eine Tochterfirma namens „Batteriespeicher Herbitzheim GmbH“ zu gründen, um als Bauherr aufzutreten. Die Gewerbesteuer, die aus dem Betrieb der Anlage fließt, kommt der Gemeindekasse zugute, was die Wirtschaftlichkeit der Region fördert.

Brandgefahr durch Lithium-Ionen-Batterien

Während innovative Anlagen wie diese hoch im Kurs stehen, gibt es immer wieder Bedenken hinsichtlich der Sicherheit, speziell der Brandgefahr. Entgegen landläufigem Glauben sind Brände bei PV-Speichern äußerst selten. Experten betonen, dass hochwertige Batteriesysteme mit entsprechenden Sicherheitsmechanismen, wie Überladeschutz und Temperaturüberwachung, ein minimales Risiko darstellen. Regelmäßige Wartung und Beachtung der Herstelleranweisungen sind unerlässlich, um die Sicherheit der Anlagen zu gewährleisten. So sollten die Batteriespeicher in gut belüfteten Räumen, fern von Wohnbereichen und brennbaren Materialien installiert werden, um eine Überhitzungsgefahr zu vermeiden. Die Wahrscheinlichkeit eines Brandes durch Elektroinstallationsprobleme ist höher als durch die Akkus selbst – Grund genug, bei Auffälligkeiten einen Fachmann zu konsultieren.

Insgesamt zeigt sich die Gemeinde Gersheim entschlossen, abhängiger von fossilen Energieträgern zu werden und gleichzeitig ein hohes Maß an Sicherheit für ihre Bürger zu gewährleisten. Der Bau des neuen Batteriespeichers könnte nicht nur die lokale Energieversorgung verbessern, sondern auch einen wichtigen Schritt in Richtung einer umweltfreundlicheren Zukunft darstellen.