Nach DRK-Entzug: Neues Modellprojekt für Förderschule gestartet!

Nach DRK-Entzug: Neues Modellprojekt für Förderschule gestartet!
In der aktuellen Diskussion um die schulische Inklusion sorgt ein neues Modellprojekt an der Schule am Webersberg für frischen Wind. Die Förderschule für körperliche und motorische Entwicklung, die auf dem Gelände der Homburger Uniklinik angesiedelt ist, betreut derzeit 162 Schüler. Im Frühjahr entzogen die zuständigen Behörden dem insolventen DRK-Kreisverband Homburg die Verantwortung für das Projekt „Integrationshilfe an der Schule am Webersberg“ und haben nun mit dem Christlichen Jugenddorf (CJD) Homburg einen neuen Partner gefunden, berichtet die Rheinpfalz.
Die Planung sieht vor, dass ab dem 1. Oktober, spätestens nach den Herbstferien, eine Nachmittagsbetreuung an der Schule angeboten wird. Diese Maßnahme wird als Modellprojekt umgesetzt, das schnellstmöglich realisiert werden soll. Landrat Frank John hebt die Relevanz der Nachmittagsbetreuung für die betroffenen Eltern und Kinder hervor. Die Schüler verteilen sich dabei auf verschiedene Landkreise, darüber hinaus ist die Einigung zwischen dem Ministerium für Bildung und Kultur, dem CJD und dem Saarpfalz-Kreis bereits vollzogen.
Inklusive Ansätze durch CJD
Das Christliche Jugenddorf (CJD), gegründet 1947, ist bekannt für seine integrativen Ansätze und die Förderung eines vielfältigen Miteinanders. Jährlich leben, lernen und arbeiten mehr als 155.000 Menschen im CJD, darunter viele mit unterschiedlichen Herkunfts- und Einschränkungsbereichen. Die inklusiven Prinzipien des CJD stellen die Würde und das Potenzial jedes Einzelnen in den Vordergrund; mit dem Leitsatz „Keiner darf verloren gehen!“ setzt sich die Organisation für die Belange aller ein. Wie die CJD-Homepage erklärt, ist Inklusion eine grundlegende Einstellung, die sowohl die Teilnehmer als auch die 11.000 Mitarbeitenden prägt.
Die neue Nachmittagsbetreuung dürfte nicht nur für die Schüler, sondern auch für ihre Familien eine spürbare Erleichterung bedeuten. Dabei wird der Inklusionsgedanke durch die politische Unterstützung des Landes gestärkt, was der Umsetzung solcher Projekte zugutekommt.
Aktuelle Herausforderungen der schulischen Inklusion
Allerdings stehen solche Initiativen auch im Schatten einer breiten Diskussion über die tatsächliche Umsetzung der Inklusion in deutschen Schulen. Eine kürzlich veröffentlichte Studie thematisiert die unzureichende Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in mehreren Bundesländern, darunter auch Rheinland-Pfalz. Diese Studie, die von Fachleuten wie Sebastian Steinmetz und Michael Wrase erstellt wurde, zeigt, dass der Fortschritt in Bezug auf inklusive Schulbildung in vielen Regionen stagniert oder sogar rückläufig ist, informiert das Deutsche Schulportal.
Insbesondere in Bundesländern wie Baden-Württemberg und Bayern gibt es wenig Fortschritt beim Übergang zu inklusiven Regelschulen, während in anderen Regionen positive Beispiele aus Bremen und Niedersachsen hervorgehoben werden. Die Herausforderungen dieser Umstellung verdeutlichen, wie wichtig es ist, dass die neuen Projekte an Bildungseinrichtungen wie der Schule am Webersberg ständig überwacht und angepasst werden, um den Bedürfnissen aller Schüler gerecht zu werden.
Die kommenden Monate werden zeigen, inwieweit das Modellprojekt an der Schule am Webersberg tatsächlich positive Effekte für Schüler und deren Familien bringen kann. In der Hoffnung, dass dieses Vorhaben auch als Beispiel für andere Schulen dienen kann, bleibt das Engagement für Inklusion und die richtigen Rahmenbedingungen von entscheidender Bedeutung.