Streit um Zunderbaum: Bexbach und Kirkel in der Verkehrsfalle!

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Erfahren Sie die aktuellen Entwicklungen im Saarpfalz-Kreis: Streit um die Notzufahrt im Gewerbegebiet Zunderbaum und Verkehrsfragen.

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Streit um Zunderbaum: Bexbach und Kirkel in der Verkehrsfalle!

Im Bexbacher Stadtrat sorgt ein aktueller Vorschlag für hitzige Diskussionen. Die mögliche Öffnung der Notzufahrt beim Gewerbegebiet am Zunderbaum stellt nicht nur die Verkehrsführung auf den Prüfstand, sondern auch die Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden Kirkel und Homburg. Laut einem Bericht von der Saarbrücker Zeitung erwägt der Kirkeler Gemeinderat die Genehmigung des Befahrens der kürzlich verlängerten Xenonstraße für den regulären Verkehr, während bisher nur Rettungsfahrzeuge diese nutzen durften. Um eine fundierte Entscheidung treffen zu können, wird zurzeit eine Verkehrszählung durchgeführt, um das Verkehrsaufkommen besser einschätzen zu können.

Bürgermeister Michael Forster von Homburg hat derweil die Städte Bexbach und Kirkel aufgefordert, gemeinsame Verantwortung für den Wirtschaftsstandort „Gesamt-Zunderbaum“ zu übernehmen. Mit der geplanten Ansiedlung des Logistik-Unternehmens Fiege erwartet man eine deutliche Zunahme des Verkehrs auf der B423. Forster äußerte den Wunsch nach einer vollwertigen Verkehrskreuzung an der B423, insbesondere beim Verkauf der Fläche Zunderbaum II an Fiege. In diesem Zusammenhang soll die Öffnung der Notausfahrt dazu beitragen, den Verkehr zu entzerren und die Kreuzung Zunderbaum/Berliner Straße/B423 zu entlasten.

Streit um Zunderbaum-Pläne

Doch nicht alle sind mit diesen Plänen einverstanden. Bexbach befürchtet, dass die Öffnung der Notausfahrt vor allem eine Mehrbelastung für Kleinottweiler darstellt und die Verkehrssicherheit in der Region gefährdet. Der Stadtrat hat gefordert, bis zur Klärung dieser Erschließungsprobleme keine weiteren Maßnahmen zur Ansiedlung im Industriegebiet Zunderbaum zu ergreifen. Kritisiert wird dabei die unzureichende Berücksichtigung der verkehrlichen Auswirkungen in den aktuellen Bauleitplanungen. Es wird sogar gefordert, dass Homburg zunächst die eigenen Verkehrsprobleme am Zunderbaum in den Griff bekommt.

Die Baustellenbesprechungen inkl. einer Bürger- und Trägerbeteiligung, die ursprünglich für den Sommer geplant waren, stehen nun im Fokus, denn es könnten auch Ausgleichsmaßnahmen notwendig werden, um Eingriffe in die Natur auszugleichen. Homburgs Bauamt koordiniert nun die Gespräche mit dem Landesamt für Straßenbau (LfS) und plant, noch in diesem Herbst eine Bürgerbeteiligung durchzuführen.

Mobilität als Zukunftsthema

Auf einer breiteren Ebene ist auch die Frage der Mobilität ein zentrales Anliegen. Studien des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr zeigen, dass auch in unserer Region die Nutzung von Autos für fast die Hälfte aller Wege eine große Rolle spielt. Die Mobilitätswende zielt darauf ab, umweltfreundliche Verkehrsmittel zu fördern und den motorisierten Individualverkehr zu reduzieren. Um dies zu erreichen, sind Städte und Kommunen die Hauptakteure und benötigen präzise Daten, um nachhaltige Mobilitätsangebote zu planen und umzusetzen.

Das Digitale-Zwillings-Projekt TwinCity3D könnte hier einen wertvollen Beitrag leisten, indem es hochauflösende Daten über Stadtgrün, Verkehr und Bebauung erhebt und diese für Planungslösungen verdeutlicht. Nahezu jeder Weg in der Stadt könnte hinsichtlich der Fußgängerfreundlichkeit, der Radverkehrsmöglichkeiten und der Erreichbarkeit der Stadtzentren besser bewertet und optimiert werden, um die Mobilität der Bürger zu verbessern.

Die Weichen für die Verkehrsentwicklung in der Region sind also gestellt, doch ob alle Akteure an einem Strang ziehen, bleibt abzuwarten. Ein gutes Händchen in der Planung könnte entscheidend sein, um sowohl die Interessen der Anwohner zu wahren als auch deren Mobilitätsbedürfnisse zu erfüllen.