Gendermedizin: Wie Geschlecht Ihre Gesundheit beeinflusst!
Erfahren Sie mehr über geschlechtsspezifische Unterschiede in der Medizin und die Herausforderungen der Gendermedizin zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung.

Gendermedizin: Wie Geschlecht Ihre Gesundheit beeinflusst!
Im kleinen Eifeldorf Urexweiler fand kürzlich ein informativer Vortrag statt, der die geschlechtsspezifischen Unterschiede in der Medizin thematisierte. Die Veranstaltung, organisiert von lokalen Gesundheitsinitiativen, thematisierte brisante Aspekte der Gendermedizin und regte zum Nachdenken an. Insbesondere wurde beleuchtet, wie diese Unterschiede das Gesundheitswesen und die Behandlung von Krankheiten beeinflussen. WNDN berichtet, dass die Gendermedizin, die in den späten 1980er Jahren in den USA entstand, sich intensiv mit den Auswirkungen biologischer Unterschiede zwischen Frauen und Männern auf die Gesundheit beschäftigt.
Ein zentrales Ziel der Gendermedizin ist es, die Gesundheit beider Geschlechter zu verbessern und bestehende Ungleichheiten im Gesundheitswesen abzubauen. Der Vortrag stellte heraus, dass geschlechtsspezifische Krankheitsbilder erkannt und behandelt werden müssen. So ist es zum Beispiel bekannt, dass Frauen bei einem Herzinfarkt häufig untypische Symptome zeigen. Anders als bei Männern, die oft an stechenden Brustschmerzen leiden, können Frauen unspezifische Anzeichen wie Übelkeit oder Rückenschmerzen aufweisen. Dies führt häufig zu Fehldiagnosen und unterlassener Behandlung – ein Umstand, der durch die traditionell männlich geprägte medizinische Forschung verschärft wird.
Gender Health Gap und ihre Folgen
Ein weiteres wichtiges Thema, das bei der Veranstaltung angesprochen wurde, ist der Begriff „Gender Health Gap“. Diese Bezeichnung steht für die Ungleichheiten in der medizinischen Versorgung zwischen Männern und Frauen, die aus oft einseitigen, auf cis-männliche Normwerte basierenden Forschungen resultieren. Das führt nicht nur zu unterschiedlichen Behandlungsergebnissen, sondern auch zu einer häufigen Bagatellisierung von Symptomen bei Frauen, inter, nicht-binären und trans Personen. DAK hebt hervor, dass viele Frauen das Gefühl haben, bei einem Herzinfarkt nicht ernst genommen zu werden – ein besorgniserregendes Ergebnis, das durch Umfragen gestützt wird, wonach 50 Prozent der Frauen dies befürchten.
Ein eindrückliches Beispiel lieferte Christina Pingel, deren Symptome über Jahre hinweg von verschiedenen Fachleuten als „psychosomatisch“ abgetan wurden. Erst nach zehn Jahren wurde ihre ernsthafte Erkrankung, eine hochgradige Mitralklappeninsuffizienz, richtig diagnostiziert. Diese Erfahrung verdeutlicht das dringende Bedürfnis nach mehr geschlechtssensibler Betrachtung in der medizinischen Praxis.
Medikamente und ihre geschlechtsspezifischen Wirkungen
Ein weiterer spannender Aspekt der Gendermedizin ist, wie Medikamente bei verschiedenen Geschlechtern unterschiedlich wirken. Aufgrund hormoneller Unterschiede, der Körpergröße und des Grundumsatzes können Arzneimittel unterschiedliche Wirkungen und Nebenwirkungen zeigen. In der Regel werden viele Medikamente jedoch vorrangig an männlichen Probanden getestet, was dazu führt, dass Frauen oft unzureichende Informationen über mögliche Risiken und Nutzen erhalten. DocFinder berichtet über die Herausforderungen, die sich aus mangelnden geschlechtsspezifischen Daten und Richtlinien ergeben, welche letztlich die Patientensicherheit gefährden.
Die Teilnehmer des Vortrags waren sich einig, dass Aufklärung und ein Bewusstsein für geschlechtssensible Medizin dringend notwendig sind, um Missstände im Gesundheitssystem abzubauen. Dies beinhaltet, dass Patient:innen aktiv nachfragen und ein kritisches Auge auf ihre Symptome haben sollten – eine Botschaft, die besonders für Frauen und marginalisierte Gruppen von großer Bedeutung ist. Gemeinsam mit einem erhöhten Bewusstsein für diese Themen können wir hoffen, dass die medizinische Versorgung für alle Geschlechter gerechter wird.